Ökoflächenmanagement

• Forschungsstelle: ART
• Projektnummer: 08.33.01.04
• Projekttitel Englisch: Management of ecological compensation areas
• Kurztitel: Ökoflächenmanagement

Schlüsselwörter (Englisch)

Farmland biodiversity, ecological compensation, management, harvesting technique, impact on fauna

Kurzbeschreibung (Deutsch)

Die Evaluation der Ökomassnahmen zeigt, dass viele ökologische Ausgleichsflächen (öAF) – insbesondere Wiesen – eine ungenügende Qualität nach ÖQV aufweisen und dass auch die faunistische Qualität mehrheitlich auf tiefem Niveau einzuordnen ist. Mit ein Grund dafür könnte auch die Erntetechnik sein und es werden von einzelnen Kantonen und in einzelnen Vernetzungprojekten entsprechend schonende Mähtechniken vorgeschrieben. Eine Umfrage bei den Stakeholdern von ART zeigte, dass bezüglich der Bewirtschaftung von öAF noch grosse Unsicherheit darüber besteht, welche Erntetechniken der Förderung von Biodiversitätsqualität dienlich sind und auf öAF vorgeschrieben oder empfohlen werden sollen. Dies betrifft vor allem die Graslandernteprozesse (Balkenmäher oder Scheibenmäher, Wirkung Heuzetter, Schnitthöhe, …). Bis anhin sind keine Untersuchungen bekannt, welche den Ernteprozess als Ganzes in seiner Wirkung auf Organismen analysiert haben. Zwar sind für einzelne Organismen höhere Mortalitäten bei einer Mahd mit Scheiben- oder Trommelmäher im Vergleich zum Balkenmäher bekannt. Nicht bekannt ist aber, ob sich dieser Unterschied z.B. bereits beim Einsatz des Heuzetters wieder ausgleicht. Vorschriften und Empfehlungen bezüglich des Management von Grasland basieren noch weitgehend auf Hypothesen. Diese gilt es zu prüfen. Weitere Management-Themen, zu welchen die Praxis Grundlagen benötigt sind: Heckenpflege, Bewässerung, Minimalbewirtschaftung, Schnittzeitpunkt, Anlage von öAF-Wiesen, vermoosende Flächen, Altgrasstreifen und Ried-Rotationsbrachen.

Projektziele (Deutsch)

Das Projekt und entsprechend die Ziele wurden explizit aufgrund der Anregungen der Stakeholderumfrage von ART entwickelt. Dabei stellte sich heraus, dass seitens der landwirtschaftlichen Beratung ein grosser Bedarf bezüglich Informationen zu den besten Praktiken im Ökoflächenmanagement, insbesondere bei der Grasernte besteht. Entsprechend werden folgende Ziele gesetzt.

1. Qualifizierung und Quantifizierung verschiedener Graslandernteprozesse bezüglich der Wirkung auf die Fauna und ev. Flora. Der Prozess wird als Ganzes aber auch in den einzelnen Schritten – Mahd – Trocknung, Aufbereitung – Aufladen – untersucht. Einflussgrössen sind z.B. Typ Erntemaschinen, Einsatzzeitpunkt, Schnitthöhe, Fahrgeschwindigkeit, Mähablauf.

2. Ableiten von Empfehlungen zu Graslanderntemethoden für landw. Beratung, BewirtschafterInnen, Behörden, Landschaftsplanung (insbes. Vernetzungsprojekte).

3. Angehen weiterer öAF-Management Themen wie Heckenpflege, Bewässerung, Minimalbewirtschaftung, Schnittzeitpunkt, Anlage von öAF-Wiesen, vermoosenden Flächen, Altgrasstreifen und Ried-Rotationsbrachen.

4. Gewinnung von Erkenntnissen zur Entwicklung von Ernte-Maschinen, welche die Fauna schonen (vorgeschaltete Gebläse, …).

Der Kundennutzen besteht darin, dass Empfehlungen für die Verwaltung (Festlegung von Richtlinien) und die Praxis erarbeitet werden, damit die ökologische Wirkung und Qualität der öAF verbessert werden kann.

Neue Kenntnisse/Literatur (Deutsch)

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Wilke. 1992. Beeinflussung von Heuschrecken durch Mahd und verschiedene Mahdsysteme in wechselfeuchten Wiesen norddeutscher Flussauen. Diplomarbeit. Technischen Universität Braunschweig, Braunschweig.

Projektspezifische Kosten (Deutsch)

Seitens ART sind ca. CHF 20'000.- für Praktikanten/Hilfskräfte zur Begleitung und effizienten Durchführung der Feldversuche in den Jahren 2008 und 2009 vorzusehen.

Noch unsicher ist inwieweit für die Feldversuche Maschinen zugemietet werden müssen (max. CHF 3'000.- je für die Jahre 2008 und 2009).

Seitens der Kantone werden CHF 150'000.- für die Durchführung einer Dissertation aufgebracht (Akquisition erfolgreich abgeschlossen).