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Forschungsstelle
ART
Projektnummer
08.32.01.01
Projekttitel
Regulierung von Unkräutern und Giftpflanzen im biologischen Acker- und Futterbau
Projekttitel Englisch
Control of weeds and poisonous plants in organic arable crop and forage production
Kurztitel
Unkrautregulierung im Biolandbau

Texte zu diesem Projekt

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Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Neue Kenntnisse/Literatur
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Projektspezifische Kosten
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Englisch)
Senecio ssp., Rumex obtusifolius, on-farm survey, chaff collection, weed seed bank
Kurzbeschreibung
(Deutsch)

Die Regulierung von Unkräutern und Giftpflanzen ist eines der schwierigsten Probleme von biologischen Landwirtschaftsbetrieben und wird häufig als Hauptgrund angegeben, einen Betrieb nicht gemäss den Richtlinien des biologischen Landbaus zu bewirtschaften. Die Regulierung von Unkräutern wird durch die biologische Landwirtschaft und durch das Bio-Forschungs-Forum ART als Forschungsanliegen hoher Priorität eingestuft, wobei der Verhinderung der Verbreitung eine grosse Bedeutung zukommt.

Die Probleme, die durch Unkräuter und Giftpflanzen verursacht werden, sind vielfältig. Die Regulierung von Problempflanzen ist arbeitsintensiv und verteuert oder verunmöglicht eine gewinnbringende Produktion. Mengen- und Qualitätsverluste bei den Ernteprodukten sind von Bedeutung. So gefährden die giftigen Kreuzkräuter in Wiesen und Weiden die Tiergesundheit aber auch die Qualität der Milch. Ausserdem können Unkräuter im Bioackerbau Ernteverluste von mehr als 20% verursachen (zum Beispiel in Kartoffelkulturen).

Aus Sicht des Biolandbaus ist eine Diversifikation der Fruchtfolgen mit interessanten Kulturen wie Soja, Öllein und Hirse, die sowohl in der Human- als auch in der Tierernährung Verwendung finden könnten, erwünscht. Aus Sicht der Produzenten sind jedoch hohe Verlustrisiken bei einer ungenügenden Unkrautregulierung vorhanden. Für Alternativkulturen liegen kaum Kenntnisse zum Einsatz von mechanischen Geräten in der Kulturpflanzenreihe oder zur Wirkung anderer Kulturmassnahmen bezüglich Unkrautunterdrückung vor.

Vorbeugung ist ein wichtiger Teil des Unkrautmanagements. Mit dem Sammeln der Spreu und den darin enthaltenen Unkrautsamen während der Mähdrescherernte kann ein nicht zu unterschätzender Beitrag zur Verminderung des Samenpotentials auf den Feldern und Bekämpfung von einzelnen Problemarten (z.B. Trespenarten, Blacken) geleistet werden.

Projektziele
(Deutsch)

.

Unser Ziel ist die Entwicklung neuer Strategien zur Verhinderung der Ausbreitung von Unkräutern und Giftpflanzen sowie zu ihrer direkten Bekämpfung im Acker- und Futterbau. Lösungen für die Unkrautproblematik im biologischen Landbau werden erarbeitet und an die Praxis weitergegeben.

- Kreuzkräuter in Wiesen und Weiden, TP 1: Erforschen, bei welcher Bewirtschaftung sich die beiden wichtigsten Arten der giftigen Kreuzkräuter (Jakobs-Kreuzkraut und Wasser-Kreuzkraut) im Pflanzenbestand ausbreiten resp. welche Bewirtschaftung eine Ausbreitung verhindert. Massnahmen zur direkten Bekämpfung im Feldversuch prüfen.

- Blacke in Wiesen und Weiden, TP 2: Neue Strategien zur direkten Bekämpfung von Blacken durch Hitzeanwendung und durch den Einsatz von Nützlingen prüfen und weiterentwickeln. Ein Prototyp zur halbautomatischen und biolandbautauglichen Einzelstockbekämpfung von Ampfern steht zur Verfügung. Für die Überführung in die Praxis sind die Arbeitseigenschaften, die Wirksamkeit und der Energieverbrauch entscheidend.

- Alternativkulturen und Öl- und Proteinpflanzen, TP 3: Einsaatzeitpunkt und Wirksamkeit von neuen Hackkörpern für die Unkrautregulierung in der Kulturpflanzenreihe prüfen, Unkrautunterdrückungs­potential von Leindotter in Mischkulturen untersuchen.

- Getreide, TP 4: Kennen lernen und Ausnützen des Konkurrenzpotenzials verschiedener Getreidesorten gegen Unkräuter sowie Vermitteln neuer Erkenntnisse im Zusammenhang mit der mechanischen Unkrautbekämpfung.

- Spreusammler bei Mähdreschern, TP 5: Die Wirkung von Spreusammlern bei Mähdreschern auf die Verbreitung von Unkrautsamen in verschiedenen Kulturen abklären.

- Antagonisten von Unkräutern, TP 6: Mittels innovativer Experimente erforschen wir, ob Unkräuter durch bestimmte Bodenpilze und unkrautspezifische Bodenpathogene reguliert werden können.

Neue Kenntnisse/Literatur
(Deutsch)
 

 

Bosshard A., Joshi J., Lüscher A., und Schaffner U., 2003. Jakobs- und andere Kreuzkraut-Arten: eine Standortbestimmung. Agrarforschung. 10(6), 231-235.

Dierauer H., Hermle M., Lüscher A., Schaller A., und Thalmann H., 2007. Blackenregulierung: Vorbeugende Möglichkeiten ausschöpfen. Beilage Bioaktuell. 1, 1-16.

Streit B., 2003. Direktsaat in Westkanada – Impulse für die Schweiz. Schweizer Landtechnik, 03/2003, 12-13.

Suter M., Siegrist-Maag S., Connolly J., and Lüscher A., 2007. Can the occurrence of Senecio jacobaea be influenced by management practice? Weed Research. 47, 262-269.

Dürr L., (2004). Machbarkeitsstudie für einen Blackenroboter. Auftrag BLW. Schlussbericht. Agroscope FAT Tänikon. 22 S.

Dürr L., Anken T., Bollhalder H., Sauter J., Burri K.-G. und Kuhn D., (2004). Machine vision detection and microwave based elimination of rumex obtusifolius L. on grassland. 5th European Conference on Precision Agriculture, S-Uppsala. 5 p.

Dürr L. und Sauter J., (2004). Ampferpflanzen: Automatisierung als Ziel. BauernZeitung 47 (19.11.2004), S. 17.

Dürr L., Anken T., Bollhalder H., Sauter J., Burri K.-G. & Kuhn D., (2005). Machine vision detection and microwave elimination of Rumex obtusifolius L. on grassland. In: Book of Abstracts, 5 ECPA – 2 ECPLF. Swedish Institute of Agricultural and Environmental Engineering, Uppsala. p. 73-74.

Latsch, R., Sauter, J., Hermle, S., Dürr, L., Anken, T. (2007): Control of Rumex Obtusifolius L. in Grassland Using Microwave Technology. Beitrag zur Tagung Landtechnik 09.-11.11.2007, Hannover, 6 S.

Rinaudo V., Giovannetti M., Barberi P. & van der Heijden M.G.A. Mutualistic fungi suppress aggressive weeds in agriculture (eingereicht).

Projektspezifische Kosten
(Deutsch)

Weiterentwicklung eines Prototypen für die Blackenbekämpfung
mittels Mikrowellen                                                             50'000.-

Ausrüsten eines Mähdreschers mit einem Spreusammler
(Fa. Redekop, SK, Kanada)                                              20'000.-

Autoklaven für das Gewächshaus                                    40'000.-