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Forschungsstelle
ASTRA SBT
Projektnummer
VSS2007/903
Projekttitel
Grundlagen für eCall in der Schweiz
Projekttitel Englisch
Technical and organisational basis for eCall in Switzerland

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektbeschreibung
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Methoden
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Spezielle Geräte und Installationen
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Allgemeiner Stand der Forschung
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Projektziele
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Forschungsplan
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Abstract
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Umsetzung und Anwendungen
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Berichtsnummer
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Literatur
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
eCall, eSafety, Notruf, 112
Schlüsselwörter
(Englisch)
eCall, eSafety, emergency call, 112
Kurzbeschreibung
(Deutsch)

eCall benennt die automatisch oder manuell ausgelöste Übermittlung eines datengestützten und lokalisierbaren Notrufs aus dem Fahrzeug an die Rettungsdienste mit dem Zweck, das Eintreffen der Rettungsdienste am Unfallort zu beschleunigen und somit die Unfallfolgen zu mildern. Die Einführung von eCalls wird von der Europäischen Kommission vorangetrieben. Basis für die Einführung ist eine gemeinsame Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU), welches auch vom ASTRA unterzeichnet worden ist.

Wichtige Fragen im Zusammenhang mit eCall sind noch nicht entschieden, z.B. die rechtlichen und finanziellen Grundlagen, Organisation von eCall, die Kopplung mit der Notrufnummer 112, die Bedingungen für die Zulässigkeit des automatischen Notrufs.

Diese Fragen müssen einerseits von der laufenden europäischen Normierung, andererseits von der Organisation jedes Teilnehmerstaates gelöst werden, wobei die Abgrenzung zwischen den beiden Bereichen noch im Detail zu klären ist.

In der Schweiz besteht diesbezüglich Handlungsbedarf, da ein Umsetzungskonzept entwickelt werden muss, das den europäischen Vorgaben entspricht und sich die Umsetzung von eCall optimal auf bestehende bzw. neue Strukturen und Ressourcen abstützen soll (zB. Plattform its-ch, Verkehrsmanagementzentrale VMZ-CH).
Kurzbeschreibung
(Englisch)

eCall specifies the automatic or manually released transmission of a set of data and location based emergency call from a vehicle to the emergency response services. The objective of such a transmission is the acceleration of the response and the reaching of the accident place in order to reduce the consequences of the accident. The implementation of eCallis based on a MoU, which has also been signed by FEDRO, and is promoted by the European Commission.

There are several issues concerning the implementation of eCall which have not yet been clarified such as the legal and financial principles, the organisation of eCall, the link to the emergency call number 112, the conditions for the legitimacy of automated emergency calls.

These questions must be sovled by the European normalisation as well as by the national organisations, while the specific scopes have to be clarified in detail.

In Switzerland, there is a need for action as a implementation plan based on the European requirements must be rolled out, while taking into account the existing and new structures and resources such as its-ch and traffic management centres (VMZ-CH).
Projektbeschreibung
(Deutsch)

eCall benennt die automatische oder manuell ausgelöste Übermittlung eines datengestützten und lokalisierbaren Notrufs aus dem Fahrzeug an die Rettungsdienste mit dem Zweck, das Eintreffen der Rettungsdienste am Unfallort zu beschleunigen und somit die Unfallfolgen zu mildern. Durch das beschleunigte Eintreffen der Rettungskräfte am Unfallort und der besseren Information über den Unfall kann die Anzahl von tödlichen Unfällen reduziert werden, indem Todesfälle durch den Zeitgewinn abgewendet werden können, aber auch die Folgen von Verletzungen können durch eine raschere Behandlung reduziert werden. Das europäische Forschungsprojekt E-MERGE hat errechnet, dass in ländlichen Gegenden die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungskräfte um 50% und in besiedelten Gebieten um 40% reduziert werden kann. Für die EU bedeutet dies, dass jährlich rund 2'500 Leben gerettet und rund 15% der Unfallverletzungen vermindert werden können.

Damit eCall auch richtig funktionieren kann, müssen die Notrufzentralen die Unfallmeldungen auch richtig annehmen und verarbeiten können. Dabei muss die automatisch generierte Meldung standardisiert sein (das „minimum set of data“ muss Informationen den Zeitpunkt des Unfalls, die genaue Position, Fahrzeugidentifikation, den eCall Status (manuell oder automatisch ausgelöst) sowie mögliche Informationen über sogenannte Service Providers (z.B. Vertrag mit Pannendienst) beinhalten.

Der Umsetzungsplan der EU sieht vor, dass ab Mitte 2010 die Neufahrzeuge optional mit einer eCall-Einheit ausgerüstet werden sollen.

Mit der Unterzeichung eines Memorandum of Understanding (MoU) haben sich bisher 9 EU bzw. 3 EWG/Efta Mitgliedsstaaten verpflichtet, die Umsetzung von eCall in ihren Ländern zu unterstützen. Das ASTRA hat am 22. November 2004 seitens der Schweiz dieses MoU unterzeichnet.

Die Umsetzung von eCall in der Schweiz bedarf einer Koordination der zuständigen Organisationen (Schweizerische Polizeitechnische Kommission (SPTK) für Notrufnummer 112, BAKOM, Notrufzentralen), damit bei der Einführung von eCall im Europäischen Raum solche Notrufe auch in der Schweiz entgegengenommen werden können und Hilfe geleistet werden kann. Da bisher keine Untersuchungen in der Schweiz vorgenommen wurden, soll mit diesem Forschungsprojekt der diesbezügliche Handlungs- und Koordinationsbedarf sowie die nächsten zu bewältigenden Schritte aufgezeigt werden, welche für die Einführung von eCall in der Schweiz notwendig sind.
Methoden
(Deutsch)

In einem ersten Schritt werden die Grundlagen zur Beurteilung des gegenwärtigen Entwicklungsstandes der eCall-Definition und –Normierung zusammengestellt und kritisch gesichtet. Es werden die organisatorischen, funktionellen, systemtechnischen und die Aspekte der Markteinführung berücksichtigt. Es wird eine Übersicht über den Entwicklungsstand in anderen europäischen Ländern erstellt. Entwicklungen und Bestrebungen von besonderem Interesse werden beschrieben. Die Abgrenzung/Überlappung zum bestehenden Notrufwesen und zu verwandten Tendenzen (z.B. telematikgestützte Notrufdienste von Mfz-Versicherern) wird aufgezeigt.

In einem zweiten Schritt werden Gespräche mit dem ASTRA (Strategie, Verkehrsmanagement, Fahrzeuge, …) und mit den wichtigsten Partnern in der Schweiz (BAKOM, Schweizerische Polizeitechnische Kommission, Notrufstellen, Autoimporteure, Mfz-Versicherungen …) und auf EU-Ebene geführt. Die Gespräche haben zum Ziel, die Standpunkte, Interessen und möglichen Beiträge der Parteien hinsichtlich der Umsetzung des eCalls aufzunehmen.

Im dritten Schritt werden die Grundlagen hinsichtlich der Übertragbarkeit von eCall in die Schweiz ausgewertet und Empfehlungen für das weitere Vorgehen der zuständigen Behörden und Institutionen verfasst.

Das Projektteam wird von Peter M. Rapp geleitet. Peter M. Rapp ist seit 11 Jahren im Bereich der Verkehrstelematik tätig. Er hat an Forschungsprojekten des 5. Europäischen Forschungsrahmenprogramms und des VSS mitgearbeitet (zuletzt Projektleiter VSS 2005/901 Fahrerassistenzsysteme). Im Bereich der Verkehrsinformation hat er sich mehrmals mit Fragen der Organisation und Finanzierung von Telematikanwendungen der öffentlichen Hand auseinandergesetzt.

Philipp Jordi ist als stv. Projektleiter vorgesehen und ist seit 12 Jahren im Bereich Verkehr tätig, davon 7 Jahre im Umfeld der Verkehrstelematik. Er war an verschiedenen nationalen und internationalen Projekten beteiligt, u.a. bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von Behörden im Bereich Verkehr/Ahndung (VERA II und CAPTIVE). Er hat an mehreren eCall-Expert Meetings teilgenommen und denjenigen vom 2.12.2005 in Olten organisiert. Durch die internationale Tätigkeit kennt sich Herr Jordi im europäischen Verkehrstelematik-Forschungsbereich bestens aus und hat durch seine Kontakte Zugriff auf vorhandene Forschungsergebnisse im Bereich eCall, vor allem bei ERTICO, die im Auftrag der EU dieses Projekt umsetzt.

Marc Deuber ist als Sachbearbeiter im Projekt vorgesehen und wird Peter M. Rapp und Philipp Jordi in ihrer Forschungsarbeit unterstützen.
Spezielle Geräte und Installationen
(Deutsch)
Keine.
Allgemeiner Stand der Forschung
(Deutsch)

Aufgrund der Unterzeichnung des MoUs haben verschiedene EU-Mitgliedsstaaten eigene Tests und Untersuchungen zur Akzeptanz und Umsetzbarkeit von eCall durchgeführt, so zum Beispiel in Österreich, wo im Jahr 2006 ein umfangreicher eCall Versuch mit 100 Fahrern und 1000 Testmeldungen durchgeführt wurde. Eine vom ADAC durchgeführte grenzüberschreitende Machbarkeitsstudie in Deutschland, Österreich und Italien mit 900 Testanrufen bestätigt ebenfalls, dass eCall gemäss der EU-Empfehlung machbar ist.

Finnland ist ebenfalls sehr aktiv bezüglich eCall. Dort wurde eine ausführliche Nutzen-Kosten Analysen zu eCall durchgeführt, wobei das errechnete Nutzen-Kostenverhältnis von 0.5 bis 2.3 variiert.

Auch weitere europäische Studien bestätigen die Meinung der EU, dass die Anzahl Todesopfer dank eCall um rund 5% gesenkt werden könnte.

Für die Schweiz liegen noch keine Untersuchungen zu eCall vor.
Projektziele
(Deutsch)

Das Projekt wird die Umsetzbarkeit von eCall in der Schweiz - koordiniert mit der EU - untersuchen. Gemäss den EU-Vorgaben hat eCall eine sehr hohe Priorität und soll ab Mitte 2010 europaweit eingeführt werden. Die Ziele des vorliegenden Projekts sind:

- Zusammenstellung der Grundlagen von eCall in der Schweiz und in Europa

- Analysieren und Festhalten der wichtigsten eCall Funktionen und Aufgaben der eCall-Keyplayer sowie Zuständigkeiten in der Schweiz

- Untersuchung der vorhandenen Kosten-/Nutzen-Analysen hinsichtlich Übertragbarkeit auf die Schweiz

- Beurteilung der Eignung des GSM-Kanals zur flächendeckenden Beschleunigung der Notrufe

- Aufzeigen von Lösungen für die Finanzierung der Telekommunikations- und Bereitschaftsdienste

- Aufzeigen des Koordinationsbedarfs mit VM und Verkehrsmanagementzentrale VMZ-CH
Projektziele
(Englisch)

The Project will evaluate the feasibility of eCall in Switzerland (in coordination with the EU). According to the EU guidelines, eCall is classified at high priority and shall be implemented throughout the EU from 2010. The objectives of this study are:

- compiliation of the principles for eCall in Switzerland and the EU

- analysis and record of the most important eCall functions and the role of eCall-key players as well as responsibilities in Switzerland

- analysis of existing benefit-cost analysis concerning transferability to Switzerland

- evalutaion on the application of the GSM-channel for an area-wide acceleration of emergency calls

- identification of solutions for the financing of the telecommunication and emergency response services

- identification of the demand for coordination within traffic management (VM) and the traffic management centres (VMZ-CH)
Forschungsplan
(Deutsch)

1. Schritt: Grundlagen Januar - Februar 2008

2. Schritt: Gespräche Februar – März 2008

3. Schritt: Auswertung der Grundlagen April – Mai 2008

Schlussbericht Juni 2008
Abstract
(Deutsch)
.
Umsetzung und Anwendungen
(Deutsch)
Mit der Unterzeichnung des MoU am 22.11.2004 hat sich das ASTRA bereit erklärt, zur Entwicklung und Festlegung eines der Schweiz angemessenen Umsetzungsplans für ein eCall gemäss den europäischen Prinzipien beizutragen. Mit diesem Forschungsprojekt soll der diesbezügliche Handlungs- und Koordinationsbedarf sowie die nächsten zu bewältigenden Schritte aufgezeigt werden, welche für die Einführung von eCall in der Schweiz notwendig sind.
Berichtsnummer
(Deutsch)
1237
Literatur
(Deutsch)

Memorandum of Understanding for Realisation of Interoperable In-Vehicle eCall

CEN TC278 (ITS) WG15 eSafety: Bringing eCall Back on Track

European Parliament (2006): Draft report on Road safety: bringing eCall to citizens (2005/2211(INI))

Niina Virtanen (2005): Impacts of an automatic emergency call system on accident consequences. Bundesamt für Kommunikation (2005): Leitweglenkung und Standortidentifikation der Notrufe (SR 784.101.113/1.3).

Rasmus D. Lindholm (2004): A Pan-European Automatic Emergency Call (eCall).

C(2003) 2657 final: Commission Recommendation of 25/07/2003 on the processing of caller location information in electronic communication networks for the purpose of location-enhanced emergency call services.

COM(2003) 542 final: Communication from the Commission to the council and the European parliament “Information and Communications Technologies for Safe and Intelligent Vehicles”.

Coordination Group on Access to Location Information for Emergency Services CGALIES (2002): Final report on implementation issues related to access to location information by emergency services (E112) in the European Union.

http://www.esafetysupport.org/en/ecall_toolbox/

www.e-call.at