In den Vorgängerprojekten UTF 82.22.02 „Anlagentechnische Innovationen in einer Bioraffinerie“ und UTF 158.23.05 „Entwicklung eines Flugschichttrockners“ wurden Komponenten einer neuen Technologie zur Herstellung von Cellulosefasern aus Gras entwickelt. Die Produktion von Cellulosefasern aus Gras ist nun in einer stabilen Qualität möglich und Anwendungen, die über die ursprünglich vorgesehene Nutzung für Zwecke der Wärmedämmung im Hochbau gehen, werden möglich. Unter anderem ist es denkbar, dass sich diese Cellulosefasern als Verstärkungsfasern in thermoplastischen Kunststoffen eignen. Konkret sollen die Machbarkeit und Verwertungseigenschaften anhand eines Gemisches (Compound) von Polypropylen und Cellulosefasern geprüft werden (abgekürzt: NF-PP-Compound). Erste Untersuchungen in Zusammenarbeit mit der Universität Chemnitz/D (Prof. Köhler) und dem Faser-Logistik-Zentrum in Oderwitz/D weisen grundsätzlich auf gute Chancen dieser Machbarkeit.
Die Vorteile der Nutzung von Grasfasern sind das geringe spezifische Gewicht, die geringe Abrasions- und Splitterneigung, der niedrige Preis, die Recycling-Eigenschaft und die Tatsache, dass es sich um einen nachwachsenden Rohstoff handelt, der mit geringem Energieeinsatz konditioniert werden kann. Bestätigen sich die technische Machbarkeit von NF-PP-Compound und die erwarteten positiven Verwertungseigenschaften, so ist mit einem beträchtlichen Marktpotenzial zu rechnen.