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Forschungsstelle
BLV
Projektnummer
1.97.02
Projekttitel
Diagnostik und Epidemiologie von Chlamydien-Infektionen bei kleinen Wiederkäuern

Texte zu diesem Projekt

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Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Publikationen / Ergebnisse
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Chlamydien, Abort, Fall-/Kontrollstudie, Prophylaxe, Tierseuchenüberwachung, Ziege, Schaf, Zoonose
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Chlamydieninfektionen bei kleinen Wiederkäuern führen zu Aborten/Totgeburten, neonataler Lebensschwäche, Polyarthritis-/serositis, Mastitis, Epidymitis, Pneumonien, Keratokonjunktivitis und subklinisch verlaufenden intestinalen Infektionen. Die verschiedenen Krankheitsbilder sind hauptsächlich auf Infektionen mit verschiedenen Serotypen von Chlamydia psittaci zurückzuführen.
Chlamydien stellen bei kleinen Wiederkäuern eine der häufigsten infektiösen Abortursachen dar. In erstmals infizierten Herden könne bis zu zwei Drittel der Auen verwerfen und in enzootisch durchseuchten Herden verwerfen jährlich immer noch 1-5% der Tiere, was mit entsprechenden wirtschaftlichen Einbussen verbudnen ist. Im Rahmen des vorliegenden Projektes geht es darum, die serologische Diagnostik zu etablieren (ELISA, MIFT), eine repräsentative serologische Prävalenzstudie durchzuführen, Abortmaterial zu untersuchen, gezielte Untersuchungen in Problembeständen zu tätigen (Serologische Untersuchungen Chlamydienabort Schaf). Weiter sind systematisch Ziegenabortfälle zu untersuchen un din einer Fall-/Kontrollstudie Kenntnisse über mögliche, den Chlamydienabort begünstigende Faktoren zu erlagen. Weiter soll ein Gesamtbild erhalten werden über die Verbreitung weiterer infektiöser als auch nicht infektiöser Abortursachen bei der Ziege in der Schweiz (Fall-/Kontrollstudie Chlamydienabort bei der Ziege).
Projektziele
(Deutsch)
Im Rahmen des vorliegenden Projektes geht es darum, die serologische Diagnostik zu etablieren (ELISA, MIFT), eine repräsentative serologische Prävalenzstudie durchzuführen, Abortmaterial zu untersuchen, gezielte Untersuchungen in Problembeständen zu tätigen (Serologische Untersuchungen Chlamydienabort Schaf). Weiter sind systematisch Ziegenabortfälle zu untersuchen un din einer Fall-/Kontrollstudie Kenntnisse über mögliche, den Chlamydienabort begünstigende Faktoren zu erlagen. Weiter soll ein Gesamtbild erhalten werden über die Verbreitung weiterer infektiöser als auch nicht infektiöser Abortursachen bei der Ziege in der Schweiz (Fall-/Kontrollstudie Chlamydienabort bei der Ziege).
Abstract
(Deutsch)
Aborte beim kleinen Wiederkäuer in der Schweiz:
Untersuchungen während zwei Ablammperioden (1996-1998) unter besonderer Beachtung des Chlamydienabortes
Während zwei Ablammsaisons (1996/97, 1997/98) wurden 144 Aborte von Ziegen und 86 von Schafen untersucht. Neben einer makroskopischen Beurteilung erfolgten bakteriologische und histopathologische Untersuchungen. Mit immunhistologischen Methoden wurde versucht, folgende Antigene nachzuweisen: Toxoplasma gondii, Neospora caninum, Chlamydophila abortus (früher C.psittaci serovar 1), Border Disease Virus.
In Betrieben mit Nachweis von Cd abortus wurden betriebsspezifische Daten erhoben. Zu den am häufigsten nachweisbaren Aborterregern gehört Cd abortus (Schaf 39%, Ziege 23%), danach folgt T. gondii (Schaf 19%, Ziege 15%). An dritter Stelle folgt Coxiella burnetii (Schaf 1%, Ziege 10%). Alle anderen Erreger sind prozentual von untergeordneter Bedeutung. Aufgrund der histopathologischen Veränderung ergab sich ein Verdacht auf infektiöse Abortursache ohne Erreger-/Antigennachweis (Schaf 10%, Ziege 21%). In wenigen Fällen lagen Missbildungen vor (Schaf 2%, Ziege 3%) bzw. wurde ein Vitamin E / Selen Mangel nachgewiesen (Schaf 0%, Ziege 2%). Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung konnte beim Schaf in 75%, bei der Ziege in 59% der Abortfälle eine ätiologische Diagnose gestellt werden. (H. Chanton-Greutmann)


Chlamydienabort beim Schaf: Untersuchung der Seroprävalenz in der Schweiz mittels eines kompetitiven ELISA (cELISA)
Die vorliegende Studie gibt erstmals Einblick in die gesamtschweizerische Seroprävalenz von Chlamydophila abortus (Chlamydia psittaci Serotyp 1) bei Schafen. Aus acht Schweizer Kantonen wurden insgesamt 639 Schafbetriebe mittels eines kompetitiven enzyme-linked immunosorbent assay (cELISA) auf Antikörper gegen Chlamydophila abortus (Chlamydia psittaci Serotyp 1), den Erreger des enzootischen Schafabortes, untersucht. Die acht untersuchten Kantone erfassen die Region des Mittellandes (Aargau, Bern, Zürich, Appenzell-Ausserrhoden, Appenzell-Innerrhoden und Fribourg), das Wallis und Graubünden. Diese Auswahl ist repräsentativ für 57% aller Schweizer Schafbestände und 60% der Schweizer Schafpopulation. Mit insgesamt 118 positiven Betrieben ergab sich eine gesamtschweizerische Seroprävalenz von 18% (Konfidenzintervall 15.59 - 21.34). Mit 41% (Konfidenzintervall 34.17 - 47.91) war die Seroprävalenz im Kanton Graubünden weitaus am höchsten und gibt Anlass zu weiteren Untersuchungen, sowie zur Etablierung von Überwachungs- und Bekämpfungsprogrammen. Mittels Serumpools konnte mit vertretbarem Arbeitsaufwand eine hohe Probenzahl untersucht werden. Der angewandte cELISA ist bezüglich Sensitivität (92.9%) und Spezifität (97.6%) der Komplementbindungsreaktion (KBR) deutlich überlegen und eignet sich in Kombination mit der Untersuchung von Serumpools für ein serologisches Screening auf Betriebsebene. (N. Borel)
Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)
Borel, N., Doherr, M.G., Vretou, E., Psarrou, E., Thoma, R., Pospischil, A. (2002) Chlamydienabort beim Schaf: Untersuchung der Seroprävalenz in der Schweiz mittels eines kompetitiven ELISA (cELISA). Schweizer Archiv für Tierheilkunde, Band 144, Heft 9, 474-482

Chanton-Greutmann, H., Thoma, R., Corboz, L., Borel, N., Pospischil, A. (2002) Aborte beim kleinen Wiederkäuer in der Schweiz: Untersuchungen während zwei Ablammperioden (1996-1998) unter besonderer Beachtung des Chlamydienabortes. Schweizer Archiv für Tierheilkunde, Band 144, Heft 9, 483-492

Borel, Nicole Simona, Tierärztin von Couvet und Neuchâtel NE (2002): Chlamydienabort beim Schaf: Untersuchung der Seroprävalenz in der Schweiz mittels eines kompetitiven ELISA (cELISA). Dissertation, Institut für Veterinärpathologie der Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Zürich, Schweiz.

Chanton-Greutmann, Helena, Tierärztin von Beggingen SH (2002): Aborte beim kleinen Wiederkäuer in der Schweiz. Dissertation, Institut für Veterinärpathologie der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Zürich, Schweiz.