Die Siedlung Brunnenhof der Stiftung „Wohnungen für kinderreiche Familien“ in Zürich schafft mit den 72 neu erstellten Wohnungen ein attraktives Angebot für eine breit gefächerte Mieterschaft. Die Neuvermietung im Jahr 2007 bot die einmalige Gelegenheit für ein interkulturelles Wohnmodell mit dem Ziel, das friedliche Zusammenleben aktiv zu fördern und die Bewohnerschaft für die Mitarbeit zu gewinnen. Die Vielfalt der Mieterschaft soll nicht problematisiert, sondern als Potenzial gesehen werden. Bei Vertragsabschluss führte die Stiftung deshalb Gespräche durch, um die Mieterschaft auf diese speziellen Anforderungen vorzubereiten. Die Sozialarbeiterin der Bauträgerschaft stellte noch vor Bezug der Wohnungen mit den umliegenden Institutionen wie Schule, Hort, Kindergarten etc. den Kontakt her. Beim Bezug wurde die Mieterschaft vom Hauswart begrüsst und in die diversen Regeln und Vorschriften eingeführt.
Die Stiftung Domicil erarbeitete das Konzept des Projektes, übernahm dessen Leitung und führte im Auftrag des BWO während der ersten drei Jahre eine Prozess- und Wirkungsevaluation durch. Parallel dazu wurde der Berner Fachhochschule für Soziale Arbeit ein Auftrag für eine Begleitevaluation erteilt. Zwischen Stiftung und Hochschule entwickelte sich eine konstruktive Zusammenarbeit. In den nun vorliegenden Berichten vermittelt erstere eine praxisnahe Innensicht der Möglichkeiten und Grenzen des interkulturellen Zusammenlebens, die durch eine differenzierte Aussensicht der BFH ergänzt wird. Beide Texte sind lesefreundlich geschrieben und berichten unvoreingenommen über Erfolge und Hürden des Wohnmodells.