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Forschungsstelle
BAG
Projektnummer
06.001437
Projekttitel
Fremdstoffe in Muttermilch

Texte zu diesem Projekt

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Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Abstract
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Umsetzung und Anwendungen
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Weiteres Vorgehen
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Publikationen / Ergebnisse
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Muttermilch, Fremdstoffe, Gehaltsanalyse, Kosmetika, POPs
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Es wird davon ausgegangen, dass sich der Gehalt von im Körperfett bioakkumulierenden Substanzen in Muttermilch widerspiegelt. Muttermilch ist daher ein geeigneter Bioindikator für die Belastung des Menschen mit lipophilen persistenten organischen Verbindungen. Im Rahmen dieser explorativen Studie sollen in Muttermilch toxikologisch relevante bioakkumulierende Stoffe aus Kosmetika und Materialien identifiziert werden, um erste Anhaltspunkte über die Exposition von Erwachsenen zu gewinnen. Folgende Stoffgruppen wurden in gemeinsamer Diskussion (BAG - Empa) als prioritär identifiziert: UV-Filtersubstanzen, Makrozyklische Moschusverbindungen, Chlorparaffine, Chlorierte Benzole, Phenole und Toluole sowie polychlorierte Naphthaline.

Dieses Projekt knüpft an das Projekt 'Persistente organische Fremdstoffe in Frauenmilch' (Empa Bericht Nr. 202871 vom 3.11.2003, BAG-Vertrag Nr. 02.000730) an, in dessen Rahmen eine Reihe von persistenten organischen Schadstoffen (POPs) in 36 Frauenmilchproben aus dem Jahr 2002 bestimmt worden sind. Aus diesem Projekt stehen von den insgesamt untersuchten 36 Proben noch 33 Proben Milchfett für weiterführende Untersuchungen zur Verfügung.

Projektziele
(Deutsch)
Von den geplanten Untersuchungen werden folgende Ergebnisse erwartet:

- Erkenntnisse zur aktuellen Belastung des Konsumenten mit gegenwärtig eingesetzten älteren sowie neu (bis 2002) auf dem Markt eingeführten UV-Filtersubstanzen.

- Gewinnung erster Daten zur Beurteilung der menschlichen Exposition durch weitere, bisher kaum untersuchte, potentiell bioakkumulierende bzw. persistente Fremdstoffe wie makrozyklische Moschusverbindungen, Chlorparaffine, chlorierte Benzole, Phenole und Toluole sowie polychlorierte Naphthaline.

- Vergleich mit Resultaten aus anderen bzw. früheren Untersuchungen, so vorhanden (Zeittrend, Einfluss von Marktveränderungen).

- Vergleich der in Muttermilchproben aus der Schweiz nachweisbaren Rückstände mit Resultaten aus anderen Ländern.

- Vergleich der in Muttermilch nachgewiesenen Stoffe und Stoffgruppen mit ihrem Vorkommen in der Umwelt (z.B. in Klärschlamm, Gewässern, Fischen).

- Analytische Methoden für den Spurennachweis der genannten Stoffe in Frauenmilch.

- Publikation der Ergebnisse in wissenschaftlichen Zeitschriften.

Abstract
(Deutsch)
Im Rahmen dieser Untersuchung wurden in 12 Frauenmilchproben aus den Jahren 2002 und 2003, welche bereits früher auf persistente Fremdstoffe untersucht worden waren (Empa-Bericht Nr. 202871 vom 3.11.2003), weitere lipophile Stoffe (makrozyklische Moschusverbindungen, UV-Filtersubstanzen, polychlorierte Naphthaline, Chlorparaffine) gemessen. Daneben wurde auch nach weiteren, in Frauenmilch bisher nicht entdeckten Fremdstoffen gesucht. Makrozyklische Moschusverbindungen konnten nicht nachgewiesen werden, hingegen enthielten 2 der 12 untersuchten Proben die beiden UV-Filtersubstanzen Butyl methoxy-dibenzoylmethane und 2-Ethylhexyl methoxycinnamate in Konzentrationen von bis zu 5400 bzw. 2800 ng/g Fett. Dies sind die höchsten Konzentrationen an lipophilen Fremdstoffen, die in beiden Untersuchungen in den 36 Proben gemessen wurden. Falls diese UV-Filtersubstanzen tatsächlich in der Milch enthalten waren und nicht durch Probenkontamination zustande gekommen sind, würde dieser Befund auf ein hohes Bioakkumulationspotential und/oder auf eine hohe Belastung hinweisen. Die wenigen in der Literatur mitgeteilten Konzentrationen liegen um mindestens eine Grössenordnung tiefer. Polychlorierte Naphthaline konnten zwar in allen Proben nachgewiesen werden, doch lagen deren Konzentrationen weit unter denjenigen der polychlorierten Biphenyle. Dies überrascht nicht, da diese Stoffgruppe

schon lange nicht mehr angewendet werden darf. Chlorparaffine werden zwar immer noch verwendet, doch liegen auch deren Gehalte in den untersuchten Frauenmilchproben deutlich unter denjenigen der polychlorierten Biphenyle. An bisher in Frauenmilch nicht entdeckten Fremdstoffen konnten der biozide Wirkstoff Triclosan und einige weitere Verbindungen nachgewiesen werden, deren Identität aber nicht mit Sicherheit feststeht.

Umsetzung und Anwendungen
(Deutsch)
Resultate geben Aufschluss über die Belastung von Erwachsenen mit den untersuchten Verbindungen. Eine gesetzliche Regelung von Substanzen, welche zu hohen körperlichen Belastungen führen, ist je nach toxikologischem Profil in Betracht zu ziehen.
Weiteres Vorgehen
(Deutsch)
Planung von Folgeprojekt für 2008 mit weiteren Untersuchungen in neu zu erhebenden Proben.
Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)
noch pendent.