Die Formen der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) sind immer tödlich verlaufende Erkrankungen des Gehirns. Die Zunahme der Fälle klassischer CJK und die Gefahr des Auftretens der varianten CJK in der Schweiz veranlasste das Bundesamt für Gesundheit (BAG) im Januar 2001, die Prävention und Forschung im Bereich menschlicher Prion-Erkrankungen in der Schweiz zu intensivieren („Prion-Programm 2002-2006").
Einerseits wurden im Rahmen des Prion-Programms 02-06 wissenschaftliche Grundlagen des Übertragungsrisikos von Prionen im Zusammenhang mit chirurgischen und medizinischen Eingriffen erarbeitet und daraus technisch machbare Empfehlungen zur Dekontaminations- und Sterilisationspraxis abgeleitet. Diese Empfehlungen wurden mit der CJK-Verordnung verbindlich gemacht. Andererseits wurden die Überwachungstätigkeiten erweitert und vertieft sowie die zwei Forschungsprojekte Gewebebank und Strain Typing initiiert und unterstützt.
Das Prion-Programm wurde u.a. mit dem Zweck evaluiert, zu empirisch gestützten Entscheiden über eine allfällige Weiterführung einzelner Programmelemente zu kommen und allgemein gültige Erkenntnisse zum Umgang mit epidemiologisch schlecht abschätzbaren Risiken zu gewinnen.
Bilanzierend kann festgehalten werden, dass die befragten ExpertInnen die damaligen Massnahmen des BAG bei der damaligen Bedrohungslage als angemessen und gerechtfertigt einstufen. Der Grossteil der Befragten ist der Meinung, dass bei zukünftigen, ähnlich gelagerten Bedrohungen dem Vorsorgeprinzip weiterhin ein hoher Stellenwert zugemessen werden sollte.
Zurzeit besteht kein Handlungsbedarf, die CJK-Verordnung anzupassen. Die Massnahmen der vertieften Überwachung sollten in der heutigen Form weitergeführt werden. Das Forschungsprojekt "Strain Typing" sollte planmässig weitergeführt und das Forschungsprojekt "Gewebebank" abgeschlossen werden. Die TSE-Plattform sollte weitergeführt werden, da ein institutionalisiertes Gefäss einen regelmässigen Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den relevanten Akteuren garantiert.