Die vorliegende Arbeit liefert eine konzeptuelle Einordnung von Gesundheitskompetenz. Ziel ist es, die Verbindungen zwischen den Konzepten Gesundheitskompetenz einerseits und Empowerment, Patientenkompetenz und Eigenverantwortung andererseits darzustellen. Die konzeptuelle Einordnung basiert auf dem Studium einschlägiger Literatur zu den Begriffen Empowerment, Patientenkompetenz und Eigenverantwortung. Des Weiteren bespricht die hier vorliegende Arbeit die Verwendung des Begriffs Gesundheitskompetenz in der französischen Sprache.
Begrifflichkeit
Gesundheitskompetenz ist ein umfassendes Konzept. Es ermöglicht Menschen, sich Zugang zu verschaffen zu Gesundheitsinformationen und gesundheitsrelevantem Wissen, diese Informationen zu verstehen, zu beurteilen, sich mit anderen darüber auszutauschen und die Informationen und das Wissen für gesundheitsrelevante Entscheide zu nutzen, die zu einer gesundheitsfördernden Lebensführung beitragen. Gesundheitskompetenz ist eine Voraussetzung für Gesundheitshandeln.
Gesundheitskompetenz entsteht durch lebenslange Lern- und Sozialisationsprozesse. Soziokulturelle und sozioökonomische Lebensbedingungen prägen die Chancen der Entwicklung von Gesundheitskompetenz.
Gesundheitskompetenz und Empowerment
Gesundheitskompetenz lässt sich als Komponente von Empowermentprozessen verstehen. Gesundheitskompetenz kann Empowerment fördern und stärken. Zugleich verlangt die Förderung und Stärkung von Gesundheitskompetenz im Rahmen von Empowermentprozessen eine entsprechende professionelle Haltung und Vorgehensweise.
Gesundheitskompetenz und Patientenkompetenz
Patientenkompetenz ist eine aufgabenspezifische Form der Gesundheitskompetenz. Patientenkompetenz bezieht sich auf die Kompetenz einer Person in der Rolle als Patient oder Patientin zum sinnvollen Umgang mit den Angeboten des Gesundheitssystems.
Gesundheitskompetenz und Eigenverantwortung
Gesundheitskompetenz ist eine Voraussetzung für die Übernahme von prospektiver Verantwortung für Gesundheit. Die Entwicklung dazu ist an bestimmte Voraussetzungen gebunden. Diese sind unter anderem der Zugang zu verlässlichen und verständlichen Informationen und die Fähigkeit der Menschen, diese Informationen in ihren spezifischen Lebenskontext übertragen und für gesundheitsfördernde Entscheide nutzen zu können. Gesundheitskompetenz ermöglicht somit eigen- und mitverantwortliches Gesundheitshandeln.