Die materielle Evaluation des Projekts EIT zeigt, dass die 4 durchgeführten Fallstudien (S-Bahn Zürich, Piano di Magadino, Vereina-Tunnel und Tunnel de la Vue-des-Alpes) neue Erkenntnisse über die räumlichen Auswirkungen von Verkehrsinfrastrukturen gebracht haben. Hervorzuheben ist zuerst, dass das einfache Schema des Tripod sich als geeignet erwiesen hat, um das Wirkungsgefüge, das zu den ex-post beobachtbaren Raumwirkungen der untersuchten Infrastrukturen geführt hat, je Fallstudie zu (re) konstruieren.
Festzustellen ist zudem, dass die räumlichen Wirkungen von Verkehrsinfrastrukturen allgemein überschätzt werden. Der Verkehr ist nur ein Faktor unter vielen. Der Kontext, die jeweiligen Potentiale, die Akteure unterscheiden sich zwar erheblich zwischen den einzelnen Fallbeispielen, sie sind aber entscheidend für die Erklärung der räumlichen Auswirkungen von Verkehrsinfrastrukturen. Gemeinsam ist dabei, dass die wesentlichen Akteure insgesamt kaum antizipierend und proaktiv den Ausbau der Verkehrsangebote in der Raumentwicklung aufgenommen haben.
Die Entfaltung der Raumwirksamkeit der Verkehrsprojekte ist dementsprechend als gering und langsam zu bezeichnen. Verkehrsinfrastrukturen und Erschliessung können einen Entwicklungstrend oder einen laufenden Prozess verstärken oder abschwächen. Nur selten können sie jedoch zu einer Trendwende beitragen. Ausschlaggebend ist dabei, dass neue Verkehrsinfrastrukturen heute nicht mehr Einzelinfrastrukturen auf der grünen Wiese sind, sondern als Teil eines Systems funktionieren.
Die Evaluation betont schliesslich, dass ex-ante Abschätzungen der räumlichen Wirkungen von Verkehrsinfrastrukturen nicht einfach standardisierbar sind und gibt ergänzende Hinweise für zukünftige Projekte.