Der Auftrag stellt eine Fortsetzung des Vorgängervertrages 05.000323 dar. Er gliedert sich a) in einen Basisauftrag zur Gewährleistung einer hohen Qualität der HIV-Diagnostik (inkl. Mitarbeit in der Fachkommission Labor und Diagnostik HIV/Aids FLD und Tätigkeitsbericht) b) in eine epidemiologische Erfassung c) in die Durchführung von gezielten Studien im Bereich der retroviralen Diagnostik in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Zentrum für Retroviren d) in die Abgabe von Präventionsbroschüren, die vom BAG bezogen werden und den Testberichten zuhanden der auftraggebenden Ärzte beigelegt werden.
Das seit 1998 gültige HIV-Laborkonzept ist in ein „technisches Konzept" und in einen Teil, der die beteiligten Labors selber betrifft, unterteilt. Das technische Konzept wurde zweimal (1999 und 2004) angepasst, um den Entwicklungen im diagnostischen Bereich Rechnung zu tragen. In der Vertragsperiode soll ein einheitliches Dokument verabschiedet werden, dass neben einer Aktualisierung des technischen Konzeptes auch die Qualitätsanforderungen an die Labors und ihre Aufgaben genauer regelt.
Die epidemiologische Erfassung erschöpft sich nicht in der Meldung von neu diagnostizierten HIV-Infektionen mit den dafür vorgesehenen Labor-Meldeformularen. Es fällt ebenso in den Aufgabenbereich der Bestätigungslabors, Ergänzungsmeldungen durch die behandelnden Ärzte in die Wege zu leiten. Allenfalls ist das BAG bei Nachfragen bei den Ärzten zu unterstützen.
Für den dritten Aufgabenbereich steht im Jahr 2006 die prospektive Nachbefragungsstudie bei Personen mit neuer HIV-Diagnose im Vordergrund (CHAT-Survey), in deren Rahmen am Nationalen Zentrum für Retroviren an jeder Probe mit bestätigt positivem HIV-Testresultat ein BED-Assay zur Unterscheidung von frischen und länger zurückliegenden Infektionen eingesetzt wird. Ausserdem wird das Projekt zur Erfassung der HIV-Primoinfektionen und das Resistenz-Monitoring (Evaluationsregister) fortgesetzt, und es soll ein geeignetes Verfahren einheitlich installiert werden, um die Prävalenz von HIV-2-Infektionen und HIV-1/HIV-2-Koinfektionen bestimmen zu können.