Erste fahrzeugseitige, auf Informationstechnologien beruhende Einrichtungen zur Steigerung der Verkehrssicherheit werden eingesetzt (Abstandswarnungen, etc.). Sobald diese Einrichtungen eine grössere Verbreitung finden und weitere Einrichtungen dazu kommen (auch im Zusammenhang mit der Datenübertragung Fahrzeug-Fahrzeug und Fahrzeug-Infrastruktur), erlangt die Evaluation solcher Systeme, auch durch herstellerunabhängige Institutionen, einen hohen Stellenwert. Wie aber sind solche Evaluationen durchzuführen? Welche Methoden sind geeignet? Worauf ist besonders zu achten?
Das Projekt setzt sich das Ziel, ein Modell zu entwickeln, wie die Wirkung solcher Einrichtungen bewertet werden kann. Dieses Modell soll genügend generisch sein und sich so auf eine breite Palette von Einrichtungen anwenden lassen, und trotzdem genügend spezifisch, um eine Vereinheitlichung der anzuwendenden Methoden zu erreichen. Es soll im Kern die Wirkungen bezüglich Verkehrssicherheit abbilden, aber auch mögliche Nebenwirkungen in anderen Bereichen abdecken. Das Modell ist so auszuarbeiten, dass es zum Gegenstand einer Schweizer Norm werden kann. Mindestens folgende Aspekte sind zu untersuchen:
- Wechselwirkungen zwischen den Einrichtungen (andere Einrichtungen zur Steigerung der Verkehrssicherheit, übrige Einrichtungen in Fahrzeugen, Synergieeffekte, Behinderungen).
- Einfluss des Verhaltens des Fahrzeugführers (bzgl. Fahraufgabe gesamthaft, nicht nur bzgl. Interaktion mit der Einrichtung)
- Äussere Einflüsse. Zu berücksichtigen sind etwa mögliche Auswirkungen von Systemstörungen, anderen Fahrzeugsystemen, besonderen Witterungsverhältnissen oder Sichtverhältnissen und irregulären Fahrzeugzuständen.
- Ausrüstungsgrad. Die Wirkung der Einrichtung in Abhängigkeit vom Anteil der ausgerüsteten Fahrzeuge ist zu modellieren.
- Abhängigkeit vom Fahrzeugtyp, örtlichen Gegebenheiten, Eigenschaften des Fahrzeugführers. Aus dem Modell sollen sich die Situationen ergeben, in denen die Einrichtung besonders gut oder besonders schlecht geeignet ist.
Im methodischen Bereich ist ein Abgleich mit dem Wirkungsmodell COST Aktion 352 „Influence of Modern In-Vehicle Information Systems (IVIS) on Road Safety Requirements“ resp. dem schweizerischen Projekt “Auswirkungen von In-Vehicle-Informationssystemen auf die Verkehrssicherheit“ erforderlich