Traumatisierte Migranten stellen aus der Sicht des Gesundheitswesens eine Hochrisikogruppe dar, die sich im überdurchschnittlichen Ausmass und auf mehreren Ebenen (somatisch, psychisch, psychosomatisch und psychosozial) Beschwerden und Symptome haben. Die Komplexität und die Schwere dieser Probleme überfordern die vorhandenen Strukturen des Gesundheitswesens in vielen Fällen. Informations- und Forschungsdefizite werden allgemein (auch vom BAG und BFM) anerkannt.
Fragestellung
Die vorliegende Studie erfragt Krankheitsmodelle und Therapieerwartungen von traumatisierten Migranten. In der Praxis wird oft die Erfahrung gemacht, dass diese von den hiesigen Modellen und Vorstellungen divergieren und eine effiziente und wirksame Intervention im Gesundheitsbereich erschweren.
Methode
Eine Gruppe von 12 Patienten des Ambulatoriums für Folter- und Kriegsopfer in Zürich soll mittels qualitativer, problemzentrierter Interviews zu diesen Themen befragt werden. Das Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer eignet sich für diese Art der Fragestellung, da hier ausschliesslich traumatisierte Migranten behandelt werden. Zusätzlich soll eine Gruppe von Fachleuten aus dem Bereich Migration und Gesundheit zu Krankheitsmodellen und Therapieerwartungen von Migranten in drei Fokusgruppeninterviewsitzungen befragt werden. Die Daten werden mit dem Computerprogram Atlas-ti Inhaltsanalytisch ausgewertet.
