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Forschungsstelle
BAG
Projektnummer
05.001526
Projekttitel
Alcohol-related Risks and Attributable Fractions for different Injuries Types - an emergency room study in Lausanne (ARAFIT)
Projekttitel Englisch
Alcohol-related Risks and Attributable Fractions for different Injuries Types - an emergency room study in Lausanne (ARAFIT)

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Publikationen / Ergebnisse
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Englisch)
  • alcohol use
  • injury
  • intentional
  • emergency room study
  • case crossover design
Kurzbeschreibung
(Englisch)

The influence of alcohol on types of injury will be explored.

Expected value: knowledge about alcohol-attributable fractions of injuries and alcohol consumer groups at highest risk will be obtained. In addition, the group of consumers that has the most alcohol-related injuries will be identified.

Projektziele
(Französisch)
  1. Connaître, en Suisse, quels sont les différents types de blessures imputables à l’alcool
  2. Obtenir quels sont les groupes de consommateurs d’alcool à plus haut risque
  3. Définir quel est le groupe de consommateurs d’alcool avec le plus grand nombre de blessures y relatives.
Abstract
(Deutsch)

Gemäss der "Global Burden of Disease" Studie machen Alkohol bedingte Unfälle und Verletzungen weltweit etwa 40% der durch Alkohol bedingten Krankheitslast aus (Rehm et al., 2004). Dieser Anteil variiert jedoch stark über verschiedene Länder.

Im Gegensatz zu bestimmten Krebserkrankungen oder Leberzirrhose, welche durch einen chronischen Überkonsum von Alkohol mitbedingt werden, hängen akute Folgen wie Unfälle und Verletzungen nicht nur vom langfristigen (hohen) Durchschnittskonsum ab, sondern werden durch einzelne starke Trinkgelegenheiten selbst bei sonst eher moderatem Konsum mit beeinflusst. Es macht einen grossen Unterschied für eine Verletzung, ob jemand täglich zwei Gläser Alkohol trinkt oder Wochentags abstinent lebt und an den zwei Tagen des Wochenendes jeweils sieben Gläser konsumiert, obwohl der Durchschnitt über die Woche gesehen gleich bleibt. Die Risiken für Verletzungen sind ungleich höher bei einem Konsum von sieben Gläsern am Wochenende. Die in einem Land oder einer Kultur vorherrschenden Trinkmuster – stereotyp gesehen der regelmässige, jedoch moderate Konsum in südlichen, Wein anbauenden Ländern gegenüber dem Wochenendrauschtrinken in den nordischen „Spirituosenländern“ (Room & Mäkelä, 2000) – bestimmen massgeblich mit, wie hoch Alkohol attributive Anteile für Unfälle und Verletzungen in der jeweiligen Kultur sind.

Doch nicht nur allein das Konsummuster ist entscheidend für Unfälle und Verletzungen, sondern insbesondere die individuelle Situation, in der ein Unfall passiert. Eine Vielzahl von Variablen nehmen hier Einfluss. Verkehrsunfälle (in Verbindung mit Alkohol) hängen beispielsweise auch von der Wetterlage, der Verkehrssicherheit (Strassenbeschaffenheit), dem Netz öffentlicher Verkehrsmittel aber auch der Rechtslage (zulässige Blutalkohol­konzen­tra­tionen und der Durchführung von verdachtsfreien Kontrollen, Helmpflicht für Fahrradfahrer) ab (Babor & the Alcohol and Public Policy Group, 2004). Andere Unfälle insbesondere aber Verletzungen durch Gewalt sind beeinflusst vom Konsumort (stickige, laute Bars). Aus diesem Grund kann die durch Alkoholkonsum entstehende Krankheitslast infolge von Unfällen und Verletzungen nicht über meta-analytische Studien bestimmt werden, sondern muss im jeweiligen kulturellen Umfeld untersucht werden. Die vermutlich beste Möglichkeit Unfälle und Verletzungen zu studieren, bieten Studien in Notfallaufnahmen.

In der Schweiz gibt es zur Zeit jedoch kaum Studien zu Unfällen und Verletzungen in Notfallaufnahmen. So greift die Schweizerische Fachstelle für Alkohol und andere Drogenprobleme (Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA), 2005) auch in ihrer aktuellen Ausgabe von „Zahlen und Fakten“ noch auf eine Studie von Yersin in der Notfallaufnahme des Universitätsspitals Lausanne (CHUV) anfangs der 1990er Jahre zurück (Yersin, 1993). Alkoholbedingte Unfälle wurden in dieser Studie über Blutalkoholkonzentrationen von 0.8‰ und mehr definiert.

Die Arbeit geht über die bis anhin existenten Studien in der Schweiz hinaus. Erstens wird nicht nur der Alkoholkonsum vor dem Unfall untersucht, sondern auch die üblichen Konsummuster der verunfallten Person. Wir nehmen an, dass der akute Alkoholkonsum unterschiedliche Effekte hat je nachdem, ob die Konsumierenden regelmässig (starke) Alkoholkonsumierende sind, oder in der Regel moderat konsumieren, aber dem Unfall eine Trinkgelegenheit mit Hochkonsum voraus ging. Gründe dafür könnten trotz gleicher akuter Trinkmenge beispielsweise eine stärkere Toleranz gegenüber den Alkoholeffekten bei regelmässig stark Konsumierenden sein. Zweitens werden sowohl relative Risiken (approximiert über odds ratios) für unterschiedliche Konsumlevel ermittelt, also nicht nur ein Schwellenwert wie eine Blutalkoholkonzentration von 0.8‰ wie in der Studie von Yersin verwendet. Die Studie ist drittens auch neuartig darin, dass sie unterschiedliche Zeitfenster vor dem Unfall berücksichtigt, d.h. der Konsum in den 24, sechs, vier und zwei Stunden vor dem Unfall. Üblich ist in der Literatur ein Zeitfenster von sechs Stunden. Bei einem derart engen Zeitfenster verpasst man aber jene Alkohol bedingten Unfälle, die beispielsweise infolge von Unkonzentriertheiten und anderen Nachwirkungen eines starken Alkoholkonsums am Vorabend (mit sechs oder mehr Stunden Schlaf dazwischen) mit verursacht worden sind. Auf der anderen Seite mag ein Zeitfenster von sechs Stunden zu breit gefasst sein, wenn bereits einige Zeit zwischen dem letzten Konsum und dem Unfall vergangenen ist und der Alkohol bereits weitestgehend aus dm Körper eliminiert worden ist. Viertens untersucht diese Arbeit verschiedene Aspekte von Unfällen und Verletzungen, wie etwa die Unfallursache (z.B. Stürze, Verkehr, Gewalt), die Art des Unfalls (z.B. Brüche, Verstauchungen), die betroffene Körperregion (z.B. Kopf, Abdomen, Extremitäten), den Unfallort (z.B. zu Hause oder auf der Strasse) und die Aktivität zum Zeitpunkt des Unfalls (z.B. Sport, Freizeit und Arbeit). Fünftens gehen wir in dieser Arbeit der viel diskutierten Frage nach, ob nicht nur die Anzahl der Unfälle und Verletzungen mit dem Alkoholkonsum steigt, sondern auch der Schweregrad der Verletzung.

Publikationen / Ergebnisse
(Englisch)

Gmel Gerhard, Bissery Alvine, Gammeter Roland, Givel Jean-Claude, Calmes Jean-Marie, Yersin Bertrand & Daeppen Jean-Bernard (2006). Alcohol-Attributable Injuries in Admissions to a Swiss Emergency Rool – An Analysis of the Link Between Volume of Drinking, Drinking patterns, and Preattendance Drinking. Alcoholism: Clinical and Experimental Research, 30(3), 2006.

Publikationen / Ergebnisse
(Französisch)
Zugehörige Dokumente