In Zusammenarbeit mit den Instituten für Sozial- und Präventivmedizin Bern und Lausanne hat Gesundheitsförderung Schweiz ein Modell zur Typisierung von Ergebnissen in der Gesundheitsförderung und Prävention (Ergebnismodell) entwickelt. Nach Angaben der Autorinnen und Autoren ist dessen Einsatzbereich sehr vielfältig und das Modell kann sowohl zur Situationsanalyse als auch für die Interventionsplanung und Evaluation verwendet werden. Das Bundesamt für Gesundheit ist interessiert daran, den potentiellen Nutzen dieses Instruments für seine Präventionsprogramme analysieren zu lassen und hat deshalb eine Studie in Auftrag gegeben. Diese sollte:
- die praktische Anwendung des Modells beispielhaft an einem Präventionsprogrammaufzeigen, um zu verdeutlichen, inwiefern das Modell zur Klassifizierung von Ergebnissen und deren Vergleich untereinander beiträgt,
- die mögliche Anwendung des Modells als Evaluationsinstrument untersuchen,
- die Vor- und Nachteile möglicher weiterer Anwendungen nennen.
Unsere Analysen erfolgten insbesondere durch eine Untersuchung des konzeptionellen Rahmens des Ergebnismodells sowie dessen Übertragung auf die Dokumente der Nationalen Programme zur HIV/Aids-Prävention 2004-2008 und Tabakprävention 2001-2005. Die Teilnahme an zwei Workshops von Gesundheitsförderung Schweiz sowie Gespräche mit Brenda Spencer und Günter Ackermann, die massgeblich an der Entwicklung und Umsetzung des Modells beteiligt sind, haben zusätzliche Informationen über dessen praktische Anwendung ergeben.
Die Untersuchung zeigt, dass das Ergebnismodell nur in eingeschränktem Mass für eine extern erfolgte Evaluation von Gesundheitsförderungs- und Präventionsprojekten bzw. –programmen eingesetzt werden kann. Da es nicht als Prozessmodell konzipiert worden ist, können mit ihm auch nicht die effektiven Wirkungen von getroffenen Massnahmen überprüft werden. Sein Nutzen liegt in einer praktischen, gemeinsam durch die verschiedenen Stakeholder erfolgten Anwendung und zwar in mehrfacher Hinsicht:
- Zur strukturierten Darstellung von erwarteten und gewünschten Resultaten sowie deren vermuteten Wirkungszusammenhänge untereinander während der Planungsphase.
- Zur Berücksichtigung eines mulidimensionalen Gesundheitsansatzes bei der Planung von Projekten bzw. Programmen oder zur bewussten Fokussierung der Planung auf eine bestimmte Kategorie.
- Zur strukturierten Darstellung von Projekt- oder Programmergebnissen während der Evaluationsphase sowie zur Reflexion über die vermuteten Wirkungszusammenhänge.
- Zur Generierung eines gemeinsamen Referenzrahmens zwischen verschiedenen Stakeholdern, Expertinnen und Experten, die bei der Ausarbeitung und Evaluation von Nationalen Programmen beteiligt sind.