Ausgangslage
Mit steigender Sensibilisierung für Nachhaltigkeits- und Umweltthemen hat die Frage des Recyclings von Strassenausbruch erheblich an Aktualität und Bedeutung gewonnen. Diesem Umstand wird im UVEK Schwerpunkt R „Baustoffmanagement: Recycling, neue Baustoffe“ Rechnung getragen. Er ist Ausgangspunkt des Forschungspakets „Recycling von Ausbauasphalt in Heissmischgut“ und entsprechend auch dieses Initial-Projektes.
Problemstellung
Ausbauasphalt tritt in erheblicher stofflicher und altersbedingter Variabilität auf, die mit dem Einsatz neuer Materialien (z.B. polymermodifizierte Bindemittel) in multifunktionalen performance-optimiertern Mischgutsorten noch weiter zunimmt. Wie der Dynamik dieser Entwicklung Rechnung zu tragen ist, ist ebenfalls Gegenstand des Forschungspaketes und damit indirekt auch dieses Initial-Projektes. Im Vordergrund stehen nicht nur material-, bautechnische und normspezifische Aspekte sondern auch Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte.
Wegen des ausgedehnten Spektrums der Recycling-Thematik kann sich dieses Forschungspaket und damit auch dieses Initial-Projekt natürlich nur auf einige prioritäre Bereiche konzentrieren, namentlich auf die gemäss Gesamkonzept des Forschungspaketes aufgeführten Bereiche der folgenden Einzelprojekte:
EP1 Maximale / optimale Anteile an Ausbauasphalt in verschiedenen Mischgutsorten/-typen in Abhängigkeit der Anwendungen
EP2 Mehrfachrecycling von bitumenhaltigen Schichten
EP3 Nachhaltigkeit des Recyclings von Asphalt
EP4 Dauerhaftigkeit von bitumenhaltigen Schichten mit Ausbauasphalt, Definition und Validierung der Untersuchungsmethoden, Erarbeitung von Bewertungskriterien
EP5 Mischgutoptimierung und –konzipierung für Strassenbeläge im Heisseinbau, die Recyclingranulat enthalten
Fragen des Beton- und „Kalt“-Recyclings sowie der Teerproblematik werden in diesem Forschungspaket und entsprechend auch in diesem Initial-Projekt ausgeklammert, da diese Fragen anderweitig erforscht sind, werden bzw. erforscht werden sollen.
Das Forschungspaket wird ergänzt durch ein zeitlich teilweise überlappendes In-Situ-Validierungsprojekt VP6, welches der objektbezogenen Praxisvalidierung der wichtigsten Erkenntnisse des Forschungspaketes im Massstab 1:1 dient. Dabei sollen zweckmässigerweise auch die verfügbaren technischen Mittel der beschleunigten In-situ-Verkehrslastsimulation eingesetzt werden. Die Detailkonzipierung von VP6 kann erst später erfolgen und ist daher nicht Gegenstand des Initial-Projektes.
Notwendigkeit
Das Initial-Projekt wird benötigt, um der Komplexität der Recycling-Problematik bereits in der Initialphase des Forschungspaketes konzeptionell und planerische optimal Rechnung tragen zu können und für die Schweiz prioritären Forschungslücken auf diesem Gebiet aufzeigen zu können. Dadurch kann bei der Durchführung des Forschungspaketes ein möglichst hoher Nutzen und Wirkungsgrad hinsichtlich technischer Erkenntnisse, Informationsfluss, Terminabstimmung und Synergiebildung erreicht werden. Das Ausarbeiten eines Detailkonzeptes und die erfolgsorientierte Verfeinerung der Planungsunterlagen (inkl. Informationstransfer und zeitkritischer Verbindungen) im Initial-Projekt bildet notwendige Grundlage für die problem- und zielorientierte spätere Projektleitung des Forschungspaketes und eine möglichst früh, d.h. in der Ausschreibungsphase, abgestimmte Durchführung der einzelnen Projekte. Das Initial-Projekt dient also dazu, möglichst gute Voraussetzungen für einen möglichst reibungslosen und effizienten Ablauf des Forschungspaketes zu schaffen.
Nutzniesser
Abgesehen von den einzelnen Projektpartnern, die durch das Initial-Projekt eine effiziente und zielgerechte Arbeitsgrundlage erwarten dürfen, decken sich die Nutzniesser des Initial-Projektes letztlich natürlich mit jenen des Forschungspaketes. Somit profitieren:
· Die Gesellschaft allgemein, da die Entsorgungs- und Material-Ressourcen-Problematik entschärft wird, zumal erwartet wird, dass die Akzeptanz des Recycling wirksam beeinflusst und Anreize zum Recycling geschaffen werden.
· Die Verkehrsteilnehmer, weil die Infrastruktur für Personen- und Warenflüsse geringere Einschränkungen der Verfügbarkeit erleidet.
· Die Bauherren, denen sich bessere Managementgrundlagen für wirtschaftliche, technische und andere planerische Entscheide bieten.
· Die Unternehmen und Mischguthersteller, die Dank besser verankerter Normen, Empfehlungen und Richtlinen sich auf eine breitere Grundlage zur Optimierung ihrer Prozesse bezüglich Qualität, Effizienz und Wirtschaftlichkeit abstützen können.
Die Fachleute in der Praxis, da vertieftes Wissen einen sicheren Umgang mit der Recycling-Thematik bei der Lösung konkreter Aufgaben ermöglicht und gleichzeitig die persönliche internationale Konkurrenzfähigkeit von Fachleuten aus der Schweiz und damit die internationale Einflussnahme unseres Landes in dieser Angelegenheit gefördert wird.