Streitigkeiten in der Nachbarschaft vermindern die Lebensqualität der Betroffenen und belasten die Liegenschaftsverwaltungen. Was sind die häufigsten Ursachen von Mieterschaftskonflikten, wie verlaufen sie und wie lassen sie sich vermeiden? Diesen Fragen sind die Forschungseinheit Architektur und der Fachbereich Soziale Arbeit der Berner Fachhochschule nachgegangen. Die Forschungsarbeit hat in beiden Disziplinen zu einer vertieften Auseinandersetzung mit dem Verständnis und den unterschiedlichen Vorstellung von Nachbarschaft geführt – in der Sozialwissenschaft im Rahmen qualitativer Interviews, in der Architektur im Zuge der Analyse von Siedlungs- und Bautypen. Obschon die Anonymität in grossen Liegenschaften das Konfliktpotenzial zu entschärfen vermag, erweist sich die mangelnde oder fehlgeleitete Kommunikation als entscheidender Faktor für das Entstehen von Konflikten und deren Eskalation.
Das Projekt wurde von der Liegenschaftsverwaltung der Stadt Bern, der Wohnbaugenossenschaft FAMBAU und dem Bundesamt für Wohnungswesen unterstützt.