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Forschungsstelle
ASTRA SBT
Projektnummer
VSS2005/301
Projekttitel
Leistungsfähigkeit zweistreifiger Kreisel

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektbeschreibung
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Methoden
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Spezielle Geräte und Installationen
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Stand der eigenen Forschung
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Projektziele
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Forschungsplan
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Umsetzung und Anwendungen
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Publikationen / Ergebnisse
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Berichtsnummer
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Literatur
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Knoten mit Kreisverkehr, zweistreifige Kreisel, Leistungsfähigkeit, Grenzzeitlücke, Folgezeitlücke, Unfallgeschehen
Schlüsselwörter
(Englisch)
roundabouts, two-lane roundabouts, capacity, critical gap, follow-up time, accident occurrence
Kurzbeschreibung
(Deutsch)

Die VSS-Normgruppe „Leistungsfähigkeit, Verkehrsqualität, Belastbarkeit“ besteht aus sieben Normen. Die Norm „Knoten mit Kreisverkehr“ (SN 640 024) ist Bestandteil dieser Normgruppe. Sie enthält Angaben zur verkehrstechnischen Dimensionierung und zur Beurteilung des Verkehrsablaufs an Knoten mit Kreisverkehr. Der Bemessungszusammenhang für den Kreiseltyp der Betriebsform 1/1 (einstreifige Einfahrt mit einstreifiger Kreisfahrbahn) basiert auf empirischen Untersuchungen in der Schweiz Mitte der 80er Jahre. Die Angaben zu zweistreifigen Kreiseln stammten seinerzeit aus Erkenntnissen aus Deutschland, welche jedoch gemäss neuesten Forschungsergebnissen mittlerweile nicht mehr zutreffend sind.

In einer neueren Forschungsarbeit konnte der Bemessungszusammenhang für einstreifige Kreisel (Typ 1/1) bestätigt werden. Zudem wurde ein neuer Bemessungszusammenhang für die in der Schweiz mittlerweile weit verbreiteten Kreisel mit der Betriebsform 2/1 (zweistreifige Einfahrten mit einstreifiger Kreisfahrbahn) hergeleitet. Für Kreisel mit zweistreifigen Einfahrten und zweistreifiger Kreisfahrbahn (Typ 2/2) wurde in der Schweiz bis heute noch keine für die Formulierung eines Bemessungszusammenhangs hinreichende Untersuchung durchgeführt.

Der Zweck dieses Forschungsgesuchs besteht darin, diese Lücke zu schliessen und die entsprechenden Grundlagen zur Ergänzung der VSS-Norm SN 640 024 bereitzustellen. Anhand von empirischen Untersuchungen soll ein Bemessungszusammenhang zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit von zweistreifigen Kreiseln mit zweistreifigen Zufahrten hergeleitet und die Grenz- und Folgezeitlücken bestimmt werden.
Kurzbeschreibung
(Englisch)

The VSS standard „Roundabouts“ (SN 640 024) is one of seven sub-sections of the VSS group „Capacity, Level of Service, Performance“. This standard indicates the dimensioning and evaluation of the traffic flow on roundabouts. The dimensioning correlation for one-lane roundabouts with one-lane entry is based on research done in Switzerland in the mid-1980‘s. The dimensioning correlation for two-lane roundabouts with two-lane entry is based on research done in Germany, although the latest research results have shown that this correlation is no longer valid.

The most recent research results confirm the dimensioning correlation of one-lane roundabouts with one-lane entry. Additionally, a new dimensioning correlation for one-lane roundabouts with extra-wide circulatory roadway and two-lane entry, which are used frequently in Switzerland, has been found. In Switzerland, it has not yet been possible to derive a dimensioning correlation for two-lane roundabouts with two-lane entry.

The main objective of this research is to complete the standard „Roundabouts“ (SN 640 024) and provide the corresponding basic principles. Based on empirical measurements, a new dimensioning correlation for evaluating the capacity of two-lane roundabouts with two-lane entry needs to be derived, as well as examining critical gaps and follow-up times.
Projektbeschreibung
(Deutsch)

Die Leistungsfähigkeit zweistreifiger Kreisel hängt von verschiedenen Grössen ab, die bei den Erhebungen zu berücksichtigen sind. Die wichtigsten, bei Erhebungen erfassbaren verkehrstechnischen Grössen, die mit dem vorliegenden Forschungsprojekt quantifiziert werden sollen, sind u.a. die Verkehrsstärke und Verkehrszusammensetzung in der Einfahrt, auf der Kreisfahrbahn und in der Ausfahrt, die Verteilung der Fahrzeuge auf den inneren bzw. äusseren Fahrstreifen der Kreisfahrbahn bzw. auf den linken und rechten Fahrstreifen der Zufahrt, die Zeitlücken in der Zufahrt und auf der Kreisfahrbahn sowie die Anzahl querender Fussgänger in der Zufahrt bzw. in der Ausfahrt.

Es wird erwartet, dass die Kapazität von zweistreifigen Kreiseln nicht nur vom Verkehrsablauf und vom Fahrverhalten sondern auch von der Geometrie der Anlage abhängig ist. Aus diesem Grund sollen auch die geometrischen Eigenschaften der Anlage bei den Auswertungen berücksichtigt werden, wie beispielsweise die Breite der Fahrstreifen in der Zufahrt, auf der Kreisfahrbahn und in der Ausfahrt, der Innen- und Aussendurchmesser des Kreisels sowie die Signalisation, Markierung und Wegweisung.

Anhand dieser Untersuchungsgrössen sollen u.a. die folgenden Fragen beantwortet werden:

- Wie lässt sich die Leistungsfähigkeit einer zweistreifigen Einfahrt bei zweistreifigen Kreisfahrbahnen definieren?

- Wie gross ist die Leistungsfähigkeit einer zweistreifigen Einfahrt in Abhängigkeit der Belastung auf der Kreisfahrbahn?

- Welchen Einfluss haben querende Fussgänger auf die Leistungsfähigkeit der Ein- und Ausfahrten?

- Wie wirkt sich die Verteilung der Fahrzeuge (Auslastung) auf den beiden Fahrstreifen der Zufahrt bzw. auf der zweistreifigen Kreisfahrbahn auf die Leistungsfähigkeit aus?

- Welche Häufigkeit haben Fahrstreifenwechsel auf der Kreisfahrbahn?

- Wie gross sind die Grenz- und Folgezeitlücken und gibt es Unterschiede bzgl. der Fahrstreifen in der Zufahrt (links/rechts) und auf der Kreisfahrbahn (innen/aussen)?

- Mit welchen Massnahmen lässt sich gegebenenfalls eine gleichmässigere Auslastung der beiden Fahrstreifen in der Zufahrt erreichen?

In Erweiterung des Forschungsziels wird im vorliegenden Forschungsprojekt auch das Unfallgeschehen in zweistreifigen Kreiseln ausgewertet und analysiert. Besondere Beachtung ist dabei, neben der Unfallhäufigkeit und Unfallschwere, den Unfallorten beizumessen. Dazu sind die Kollisionspunkte der Unfälle in den zweistreifigen Zufahrten/Ausfahrten und auf der zweistreifigen Kreisfahrbahn im Detail zu analysieren. Damit sollen jene Unfälle separiert werden können, die typischerweise und einzig bei zweistreifigen Kreiseln auftreten. Dies ermöglicht eine Gegenüberstellung zu Unfallhäufigkeiten bei Kreiseln der Betriebsformen 1/1 und 2/1. Von besonderem Interesse bzgl. Unfallgeschehen an zweistreifigen Kreiseln sind dabei die folgenden Fragestellungen:

- Gibt es signifikante Unterschiede in der relativen Unfallhäufigkeit und Unfallschwere an zweistreifigen Kreiseln gegenüber einstreifigen Kreiseln der Betriebsformen 1/1 bzw. 2/1?

- Weisen zweistreifige Ausfahrten eine höhere Unfallhäufigkeit als einstreifige Ausfahrten auf?

- Ergeben sich aus dem Unfallgeschehen Hinweise zur Notwendigkeit allfälliger Fahrstreifensignalisationen?
Methoden
(Deutsch)

Es ist vorgesehen, dieses Forschungsprojekt auf empirischen Erhebungen abzustützen. Dazu müssen in einem ersten Schritt geeignete Untersuchungsobjekte mit hohen Verkehrsbelastungen evaluiert werden. Da in der Schweiz bisher nur eine geringe Zahl zweistreifiger Kreisel realisiert wurden, ist zu Beginn der Forschungsarbeit eine Umfrage bei den zuständigen Stellen der Kantone vorgesehen. Neben der Bereitstellung der relevanten Planunterlagen sollen dadurch auch Angaben zum Unfallgeschehen beschafft werden. Basierend auf den Ergebnissen dieser Umfrage können anschliessend geeignete Untersuchungsobjekte ausgewählt werden.

In einem zweiten Schritt erfolgt die Erfassung der verkehrstechnischen Grössen mittels Videoaufzeichnung während der Spitzenstunden, ergänzt durch die Messeinrichtung des IVT (Messpfosten), mit welcher sich die Geschwindigkeiten und das Spurverhalten (Lage der Fahrzeuge im Querschnitt) aufzeichnen lassen.

Anhand der Videoaufzeichnungen können die wichtigsten verkehrstechnischen Grössen bzgl. der Leistungsfähigkeit zweistreifiger Kreisel ausgewertet werden. Einerseits soll das herkömmliche Regressionsverfahren angewendet werden, welches bereits in eigenen und auch anderweitig durchgeführten früheren Untersuchungen zur Anwendung gelangte. Diese Methode hat den Vorteil, dass tatsächliche Verhältnisse abgebildet werden. Dabei werden z.B. für einminütige Intervalle die Anzahl der einfahrenden Fahrzeuge und die Anzahl der auf der Kreisfahrbahn fahrenden Fahrzeuge gezählt und auf die Stunde hochgerechnet. Bei zweistreifigen Einfahrten und Kreisfahrbahnen werden die Verkehrsstärken fahrstreifenweise erhoben. Bei der Auswertung werden nur Intervalle berücksichtigt, in welchen in der Einfahrt ein ständiger Rückstau zu beobachten ist. Bei zweistreifigen Einfahrten wird angenommen, dass jene Intervalle berücksichtigt werden, wo mindestens auf einem Fahrstreifen der Einfahrt ein ständiger Rückstau herrscht. Für die Gesamtheit der Intervalle wird anschliessend mittels Regressionsverfahren der Zusammenhang zwischen der Verkehrsstärke in der Einfahrt (qE) und der Verkehrsstärke auf der Kreisfahrbahn (qK) ermittelt.

Die zweite Methode zur Herleitung der Leistungsfähigkeit basiert auf den Grenz- und Folgezeitlücken, die nach der Maximum-Likelihood-Methode bestimmt werden. Bei diesem Verfahren werden mittels der Videoaufzeichnungen separat die Zeitlücken auf der Kreisfahrbahn ausgewertet. Dabei wird jeweils registriert, ob die vorhandene Zeitlücke auf der Kreisfahrbahn das Einfahren eines oder mehrerer Fahrzeuge aus der Einfahrt erlaubt (angenommene Zeitlücke) oder nicht (abgelehnte Zeitlücke). Gleichzeitig werden die Folgezeitlücken der Fahrzeuge, die bei einer angenommenen Zeitlücke dem ersten Fahrzeug folgen, gemessen. Damit lassen sich für alle einfahrenden Fahrzeuge die individuellen, angenommenen Zeitlücken durch Differenzbildung der ersten angenommenen Zeitlücke abzüglich der Folgezeitlücke bestimmen. Diese Grössen bilden die Basis für die Auswertung der Grenzzeitlücken nach dem, gemäss verschiedener Untersuchungen als geeignete Methode bezeichneten, Maximum-Likelihood-Verfahren mit Log-Normal-Verteilung. Die Parameterschätzung erfolgt durch numerische Maximierung der Likelihood-Funktion. Die Leistungsfähigkeit der Einfahrt kann anschliessend mittels verschiedener Formeln (Siegloch, Harders, Wu/Tanner, Schnabel) berechnet werden. Damit lässt sich eine Überprüfung der mit dem Regressionsverfahren ermittelten Leistungsfähigkeit der Einfahrt vornehmen. Unter Berücksichtigung der Anzahl Fahrstreifen im Kreisel und in der Einfahrt wird ein Ansatz verwendet, wie er von Wu aus der Formel von Tanner entwickelt wurde und im HBS 2001 enthalten ist. Die Grenz- und Folgezeitlücken sind zudem für Simulationsmodelle von weiterem Interesse.

Der Einfluss der Fussgänger auf die Kapazität der Einfahrten und der Ausfahrten wird in erster Linie durch eine Regressionsanalyse untersucht. Dazu werden geeignete Regressionsgleichungen entwickelt. Ausserdem werden theoretisch-mathematische Ansätze aus der Literatur anhand der erhobenen Daten kalibriert und deren Realitätstreue und Praktikabilität verglichen.

Die Auswertung der Geschwindigkeiten erfolgt nach den üblichen statistischen Grössen (Mittelwerte, Standardabweichungen, Perzentilwerte und Verteilungen). Beim Spurverhalten kann die mittlere Lage der Fahrzeuge im Querschnitt bzw. Fahrstreifen analysiert werden.

Die Auswertung zum Unfallgeschehen beinhaltet die Bestimmung von Durchschnittswerten und Abweichungen der bereits erwähnten absoluten und relativen Unfallkenngrössen (Unfallraten, Unfallkostenraten). Diese Durchschnittswerte können mit denjenigen einstreifiger Kreisel (Typen 1/1 und 2/1) verglichen und beurteilt werden. Damit soll die Frage, ob zweistreifige Kreisel ein höheres Unfallgeschehen als einstreifige aufweisen, beantwortet werden. Durch die Verwendung relativer Kenngrössen wird der Einfluss unterschiedlicher Verkehrsstärken berücksichtigt.
Spezielle Geräte und Installationen
(Deutsch)
Die Forschungsgemeinschaft ist im Besitz der für die Durchführung dieses Forschungsprojekts notwendigen Geräte und Installationen. Es müssen keine zusätzlichen Investitionen getätigt werden.
Stand der eigenen Forschung
(Deutsch)

BELOPITOV I., SPACEK P.: „Ausbildung von Fahrstreifen im Knotenbereich“, UVEK-Forschungsauftrag 09/88, Bericht Nr. 378, IVT-ETH Zürich, 1996

BRILON W., BÄUMER H.: „Überprüfung von Kreisverkehren mit zweistreifig markierter oder einstreifig markierter, aber zweistreifig befahrbarer Kreisfahrbahn“, Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik, Heft 876. Herausgegeben vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, 2004

BRILON W., BONDZIO L., WU. N.: „Neue Forschungsergebnisse zur Kapazität von Kreisverkehrsplätzen“, Strassenverkehrstechnik Heft 9/97, 1997

BRILON W., DREWS O., STUWE B.: „Sicherheit und Leistungsfähigkeit von Kreisverkehrsplätzen“, Schlussbericht zum Forschungsauftrag FA773559/91 des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Lehrstuhl für Verkehrswesen, 1993

BRILON W., GROSSMANN M., BLANKE H.: „Verfahren für die Berechnung der Leistungsfähigkeit und der Qualität des Verkehrsablaufs auf Straßen“ Schriftenreihe Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik, Heft 669, Bonn, 1994

BRILON W., GROSSMANN M.: „The New German Guideline for Capacity of Unsignalized Intersections“, 2. Internationaler Workshop: Knotenpunkte ohne Lichtzeichenanlagen, Ruhr-Universität Bochum, 1991

BRILON W., TROUTBECK R.J.: „Traffic Flow Theory, A State of the Art Report“, Transportation Research Board TRB, Chapter 8, Washington D.C., USA, 2000

BRILON W., WEINERT A.: „Ermittlung aktueller Grenz- und Folgezeitlücken für Außerortsknoten ohne Lichtsignalanlagen“, Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik, Heft 828. Herausgegeben vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, 2001

BRILON W.: „Untersuchung von Mini-Kreisverkehrsplätzen“, Schlussbericht zum Forschungsauftrag des Ministeriums für Wirtschaft und Mittelstand, Technologie und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Lehrstuhl für Verkehrswesen, 1999

BÜHLMANN F., SPACEK P.: „Unfallgeschehen und Geometrie der Kreiselanlagen“, UVEK-Forschungsauftrag 17/93, Bericht Nr. 382, Ingenieur- und Planungsbüro Bühlmann, IVT-ETH Zürich, 1997

Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen (HBS 2001), Forschungsgesellschaft für Straßen und Verkehrswesen, Köln, Januar 2002.

LINDENMANN H.P., BELOPITOV I., SPACEK P.: „Leistungsfähigkeit hochbelasteter Kreisel (Grundlagen)“, UVEK-Forschungsauftrag VSS1998/076, Bericht Nr. 1092, IVT-ETH Zürich, August 2004

LINDENMANN H.P., SPACEK P., DOERFEL M.: „Grundlagen für eine Strassenverkehrssicherheitspolitik des Bundes (VESIPO), Teil Infrastruktur und Betrieb“, ASTRA-Forschungsauftrag 2001/60, Bericht Nr. 1023, Bern 2002

LINDENMANN H.P., WEBER R.: „Unfallauswertung: Statistik, Auswertung und Analyse von Strassenverkehrsunfällen“, UVEK-Forschungsauftrag 7/93, Bericht Nr. 385, IVT-ETH Zürich, VTA Kapo ZH, April 1997

SPACEK. P.: „Fahrverhalten und Unfallgeschehen in Kurven – Fahrverhalten in Kurvenbereichen“, UVEK-Forschungsauftrag 16/84, Bericht Nr. 410, IVT-ETH Zürich, 1998

STUWE B.: „Untersuchung der Leistungsfähigkeit und Verkehrssicherheit an deutschen Kreisverkehrsplätzen“, Schriftenreihe des Lehrstuhls für Verkehrswesen, Ruhr-Universität Bochum, 1992
Projektziele
(Deutsch)
Ziel dieser Forschungsarbeit ist die Erarbeitung wissenschaftlicher Grundlagen zur Ergänzung der VSS-Norm SN 640 024 „Knoten mit Kreisverkehr“. Anhand empirischer Untersuchungen soll für schweizerische Verhältnisse ein fundierter Bemessungszusammenhang für zweistreifige Kreisel ausgearbeitet werden. Neben der Herleitung der Leistungsfähigkeit der Einfahrt in Abhängigkeit der Verkehrsstärke auf der Kreisfahrbahn, sind die Grenz- und Folgezeitlücken zu bestimmen und der Einfluss querender Fussgänger auf die Leistungsfähigkeit der Ein- und Ausfahrten zu untersuchen.
Projektziele
(Englisch)
The objective of this research project is to establish basic scientific principles to amend the standard SN 640 024 „Roundabouts“. Based on empirical measurements, a specific dimensioning correlation for two-lane roundabouts in Swiss traffic conditions should be found. Aside from deriving the capacity of the entry, dependent on the traffic volume of the circulatory roadway, the critical gaps and follow-up times need to be examined. The influence of crossing pedestrians on the capacity of the entry and of the exit also needs to be investigated.
Forschungsplan
(Deutsch)

Für die Bearbeitung des Forschungsvorhabens sind nachfolgende Arbeitsschritte vorgesehen. Die begleitende Expertenkommission wird laufend über den Stand der Arbeiten orientiert. Nach den Phasen 1 und 2 werden zusätzlich Zwischenberichte erstellt.

Phase 1: Vorarbeiten (ca. 8 Monate)

1. Analyse und Evaluation der Einflussparameter

2. Umfrage und Auswahl der Untersuchungsobjekte

3. Evaluation der Untersuchungsobjekte

Orientierung der begleitenden Expertenkommission (1. Zwischenbericht)

Phase 2: Erhebungen und Auswertungen (ca. 10 Monate)

4. Durchführung der Erhebungen

5. Auswertung der Erhebungsdaten

6. Auswertung des Unfallgeschehens

Orientierung der begleitenden Expertenkommission (2. Zwischenbericht)

Phase 3: Analyse der Messergebnisse und Empfehlungen (ca. 10 Monate)

7. Ermittlung von Zusammenhängen

8. Ableiten von Empfehlungen

9. Erarbeitung der Normvorschläge

10. Berichterstattung

Entwurf des Schlussberichts zu Handen der begleitenden Expertenkommission.
Umsetzung und Anwendungen
(Deutsch)

Die auf empirischen Erhebungen im Verkehrsablauf abgestützten Richtwerte zur Dimensionierung zweistreifiger Kreisel bilden die Basis für die Ergänzung der bestehenden Norm SN 640 024 „Knoten mit Kreisverkehr“. Die bis anhin bestehenden Unklarheiten bei der verkehrstechnischen Dimensionierung zweistreifiger Kreisel werden mit dem vorliegenden Forschungsvorhaben beseitigt und dem Normanwender wird in Zukunft eine für schweizerische Verhältnisse gültige Bemessungsgrundlage zur Verfügung stehen. Aus den Erkenntnissen der Unfallanlyse werden allfällige Sicherheitsdefizite aufgedeckt und Empfehlungen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit abgeleitet. Nutzniesser der Erkenntnisse sind in erster Linie die Verkehrsteilnehmenden und in zweiter Linie Planer, Verkehrsingenieure und Behörden.

Aus der Forschungsarbeit können folgende Resultate erwartet werden:

- Aus empirischen Erhebungen im Verkehrsablauf abgeleitete Richtwerte zur Bemessung zweistreifiger Kreisel, inkl. Einflüsse querender Fussgänger sowie Einflüsse auf Grund der Fahrstreifenauslastung in der Einfahrt

- Aus empirischen Erhebungen im Verkehrsablauf abgeleitete Richtwerte von Grenz- und Folgezeitlücken als Hilfsmittel zur mathematischen Abschätzung der Leistungsfähigkeit

- Erkenntnisse aus dem Unfallgeschehen und Ableitung von Empfehlungen

- Erkenntnisse für allfällige Fahrstreifensignalisationen bei besonderen Belastungsverhältnissen

- Vorschläge zur Anpassung der Norm SN 640 024 (Knoten mit Kreisverkehr)
Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)
.
Berichtsnummer
(Deutsch)
1279
Literatur
(Deutsch)

AKÇELIK R.: „A Roundabout Case Study Comparing Capacity Estimates from Alternative Analytical Models“, Paper presented at the 2nd Urban Street Symposium, Anaheim, California, USA, July 28-30, 2003

AKÇELIK R.: „Lane-by-lane modelling of unequal lane use and flares at roundabouts and signalised intersections: the SIDRA solution“, Traffic Engineering and Control, 38 (7/8), pp 388-399, 1997

AKÇELIK R.: „Roundabouts with Unbalanced Flow Patterns“, Paper presented at the Institute of Transportation Engineers 2004 Annual Meeting, Lake Buena Vista, USA, August 1-4, 2004

AKÇELIK R., CHUNG E., BESELY M.: „Performance of Roundabouts under heavy Demand Conditions“, Road and Transport Research, Vol. 5, 1996

AKÇELIK R., TROUTBECK R.: „Implementation of the Australian roundabout analysis method in SIDRA“, Highway Capacity and Level of Service, Proc. of the International Symposium on Highway Capacity, Karlsruhe, Germany, July 1991, edited by U. Brannolte, Balkema publishers, Rotterdam, pp. 17-34

ARAGOA P. de: „Carrefours giratoires“, Ecole polytechnique fédérale de Lausanne, Departement de génie civil, 1988

BOVY H., ARAGOA P. de: „Vers une modération intelligente de la circulation: les nouveaux giratoires“, Ecole polytechnique fédérale de Lausanne, Publication No. 242, 1988

CETUR: „Conception des carrefours à sens giratoire implantes en milieu urbain“, CETUR 1989

Forschungsgesellschaft für Straßen und Verkehrswesen (FGSV): „Merkblatt für die Anlage von kleinen Kreisverkehrsplätzen“, Köln 1998

HAGRING O., ROUPHAIL N.M., SØRENSEN H.A.: „Comparison of Capacity Models for Two-lane Roundabouts“, Paper presented at the 82nd Annual Meeting of the Transportation Research Board, Washington D.C., January 2003

HARDERS J.: „Die Leistungsfähigkeit nicht signalgeregelter städtischer Verkehrsknoten“, Schriftenreihe Strassenbau und Strassenverkehrstechnik, Heft 76, 1968

HARDERS J.: „Messung von Grenz- und Folgezeitlücken als Grundlage für die Berechnung der Leistungsfähigkeit von Landstrassenknoten“, Schriftenreihe Strassenbau und Strassenverkehrstechnik, Heft 216, 1976

HUBER CH., BÜHLMANN F.: „Sicherheit von Kreisverkehrsanlagen, Erfahrungen und vorläufige Empfehlungen“, Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu), Bern, 1994

KIMBER R.M.: „The Traffic Capacity of Roundabouts“, TRRL Report LR 942, 1980

KIMBER R.M.: „The Prediction of Delays and Queue Lenghts at Roundabouts“, PTRC Meeting on Highway Planning and Design, 1980

KIMBER R.M., HOLLIS E.M.: „Traffic Queues and Delay at Road Junctions“, TRRL LR 909, 1979