ServicenavigationHauptnavigationTrailKarteikarten


Forschungsstelle
BLW
Projektnummer
04.20
Projekttitel
Pro Schwein

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
Anzeigen
-
-
Anzeigen
Kurzbeschreibung
Anzeigen
-
-
-
Projektziele
Anzeigen
-
-
-
Umsetzung und Anwendungen
Anzeigen
-
-
-
Neue Kenntnisse/Literatur
Anzeigen
-
-
-
Arbeitsvorgang/Stand der Arbeiten
Anzeigen
-
-
-

Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Schweinemast, Ebergeruch, Kastration, Ebermast, Jungebermast
Schlüsselwörter
(Englisch)
pig production, castration, boar taint,
Kurzbeschreibung
(Deutsch)

Pro Jahr werden in der Schweiz rund 1.3 Mio. männliche Schweine gemästet. Zur Vermeidung des Ebergeruchs, der von vielen Konsumenten schon in geringer Konzentration als sehr unangenehm empfunden und von den Abnehmern deshalb nicht toleriert wird, werden die männlichen Ferkel kastriert. Diese Kastration erfolgt in der Regel ohne Schmerzausschaltung in den ersten zwei Lebenswochen. Diese "konventionelle" Lösung wurde in den letzten Jahren von Tierschutz und Konsumenten zunehmend kritisiert und wird deshalb auch von den Schweineproduzenten als in Zukunft nicht akzeptierbar eingestuft. Im Rahmen der Revision des Tierschutzgesetzes beraten die eidgenössischen Räte zur Zeit über ein Verbot der Kastration ohne Schmerzausschaltung per 2009. Die Schweineproduktions-und –verabeitungsbranche sowie die betroffenen Bundesämter BVET und BLW nehmen diese absehbaren neuen Rahmenbedingungen sehr ernst und haben seit einiger Zeit Bemühungen zur Suche nach Alternativen unterstützt.

Folgende Alternativen zur konventionellen Ferkelkastration sind grundsätzlich bekannt, haben aber alle auch Nachteile und sind noch kaum geeignet für den Einsatz unter Praxisverhältnissen:

• Kastration mit Schmerzausschaltung:

• Unterdrückung der Bildung des Ebergeruchs:

• Jungebermast:

• Züchterische Beeinflussung des Ebergeruchs:

• Sperma-sexing

Trotz des sehr unterschiedlichen Entwicklungsstands ist den genannten Methoden gemeinsam, dass sie
(i) noch nicht tauglich sind für den breiten Einsatz in der Praxis,
(ii) dass eine umfassende Beurteilung der Vor-und Nachteile sowie der Kosten weitgehend fehlt und dass
(iii) ihre Akzeptanz in der Branche und/oder bei den Konsumenten noch gering bzw. die Methode nicht bekannt ist. Dies ist nicht zuletzt drauf zurückzuführen, dass die Verfahren bisher nicht mit einem gesamtheitlichen und vergleichenden Ansatz untersucht wurden. Wenn es der Branche gelingen soll, bis 2009 effektiv praxistaugliche Lösungen bereit zu haben, sind rasch koordinierte gemeinsame
Bemühungen aller Stakeholder notwendig. Mit dem Projekt ProSchwein will die Branche zusammen mit allen betroffenen Forschungsinstitutionen und Bundesämtern sowie Vertreter des Tierschutzes auf diese Herausforderung reagieren.

Erfolgreiche und praxistaugliche Alternativen zur heute praktizierten Ferkelkastration werden für die Branche überlebenswichtig sein. Sind solche in 3-4 Jahren nicht in bewährter Form vorhanden, sind auf der einen Seite hohe Kosten für die Kastration mit Schmerzausschaltung und logistische Probleme bei der Kastration zu erwarten und andererseits wird wegen Imageproblemen ein Nachfragerückgang mit all seinen negativen Folgen für die Branche kaum zu vermeiden.

Projektziele
(Deutsch)

Zielsetzung Projekt ProSchwein

Aufgrund der Diskussionen mit den Stakeholdern konnten die allgemeinen Projektziel formuliert werden:

• Wege aufzeigen, wie männliche Schweine nach dem Verbot der konventionellen Kastration unter schweizerischen Produktionsbedingungen am besten gemästet werden können. Erarbeiten von Grundlagen für eine tiergerechte, bei der Bevölkerung akzeptierte und wettbewerbsfähige Schweineproduktion.

• Vergleich verschiedener alternative Methoden mit der konventionellen Mast von Kastraten unter Berücksichtigung von Produktionstechnik, Wirtschaftlichkeit, Produktqualität und Marktakzeptanz.

• Aufdecken von noch vorhandenen Lücken und Fragen. Initiieren der für die Beantwortung nötigen Arbeiten.

• Die Erfahrungen und Ergebnisse des Projektes sollen zuhanden der Schweineproduktions-und –verarbeitungsbranche in eine Strategie zur raschen Einführung der neuen Methoden (welche Methode unter welchen Bedingungen; Handlungsbedarf der Branchenorganisationen usw.) umgesetzt werden.

• Erarbeiten, Sammeln und Zusammenstellen aller für die Beurteilung der verschiedenen Alternativen auf ihre Umsetzung in die Praxis nötigen Informationen.

Umsetzung und Anwendungen
(Deutsch)
Respektierung der geplanten Vorschriften nach Tierschutzgesetz.
Neue Kenntnisse/Literatur
(Deutsch)
- Bucher, B. und Jörg, H. (2005): Unterdrückung der Androstenonbildung als Alternative zur Kastration. Kolloquium für Agrar- und Nutztierwissenschaften, ETHZ 11.1.2005, Zürich
- Bundesamt für Veterinärwesen (2003): Gleiche Absicht, anderer Weg. Medienmitteilung vom 10. Juni 2003.
- Gutzwiller, A. (2003): Kasdtration von Ferkeln unter Lokalanästhesie. Agrarforschung, 10, 10-13
- Joerg H. (2003): Inhibition of androstenone production in vitro cell cultures. Proceedings of ESDAR Conference Dublin, Ireland
4.-6.9.2003.
Arbeitsvorgang/Stand der Arbeiten
(Deutsch)
Die Initialisierungsphase konnte per April 2005 erfolgreich abgeschlossen werden. Demzufolge können die einzelnen Teilprojekte gestartet werden.