Im Rahmen einer Studie der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich zu „Sexarbeit und Gesundheit“ wurden 101 Sexarbeiterinnen der Stadt Zürich aus den Segmenten „Edel-, Salon- und Strassenprostitution“ zu ihrer sexuellen Gesundheit, insbesondere zu ihrem Schutzverhalten befragt. Dabei sollte u.a. abgeschätzt werden, inwieweit die Frauen die Risiken im Bereich HIV/AIDS kennen aber auch in der Lage sind Schutzmassnahmen umzusetzen, bzw. wie sie darin unterstützt werden können.
Trotz insgesamt guter Kenntnisse hinsichtlich HIV/AIDS-Prävention scheinen personale, soziale und situative Faktoren (z.B. Migration, Drogenkonsum, Ausbeutungsverhältnisse, fehlender Rechtsschutz) das Gesundheitsverhalten stark zu beeinflussen. Die Frauen sind dementsprechend auf verstärkte Unterstützung sowohl auf der gesundheitspolitischen Ebene (z.B. Präventionsarbeit bei Freiern, staatlich erlassene Gesetze) als auch seitens der Arbeitgeber (z.B. Pflicht zur Kondombenützung, allgemeingültige Regeln im Sexgewerbe, einheitliche Preise) angewiesen. Darüber hinaus besteht ein grosser Bedarf an geschützten Räumen (z.B. Strichboxen, stärkere Präsenz von Sicherheitskräften).