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Forschungsstelle
BLV
Projektnummer
1.05.11
Projekttitel
Bedeutung der caninen und equinen Babesiose in der Schweiz
Projekttitel Englisch
Relevance of canine and equine babesiosis in Switzerland

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Publikationen / Ergebnisse
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Englisch)
Babesia, Theileria, dog, horse, tick
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
In der Schweiz werden regelmässig Fälle von caniner und equiner Babesiose festgestellt. Noch bis vor wenigen Jahren wurde diese Krankheit, die durch einzellige Blutparasiten verursacht wird, als typische Reisekrankheit betrachtet. D.h. es wurde davon ausgegangen, dass die Ansteckung in klassischen Endemiegebieten mit mediterranem Klima erfolgte und die Tiere nach ihrer Rückkehr in die Schweiz erkrankt sind. In der Zwischenzeit muss jedoch davon ausgegangen werden, dass Ansteckungen mit Babesien ohne Auslandaufenthalt denkbar sind.
Beim Hund steht Babesia canis im Vordergrund (Hentrich, 1998). Dieser Erreger wird durch Zecken der Gattungen Dermacentor, Rhipicephalus und Haemaphysalis während dem Blutsaugeakt übertragen (Caccio, 2002). In Europa kommt vor allem die Unterart B. canis canis vor, während B. canis vogeli in subtropischen bis tropischen Ländern und B. canis rossi in Südafrika übertragen wird. Als weitere Babesien-Art beim Hund in Europa wird B. gibsoni beschrieben (Caccio et al., 1991; Camacho et al., 2001). Obwohl bisher v.a. Fälle in Spanien erwähnt werden, gibt es allerdings auch Hinweise auf ein autochtones Auftreten dieses Parasiten in der Bodensee-Region (Sager, eigene Untersuchungen).
Beim Pferd sind B. caballi und Theileria equi von Bedeutung. Letztere wurden früher ebenfalls als Babesien-Art betrachtet, aktuellere Untersuchungen haben jedoch zu einer Neu-Einteilung geführt (Mehlhorn und Schein, 1998). Auch für diese Parasiten gelten die Zeckengattungen Dermacentor und Rhipicephalus als Haupt-Überträger.
Es muss davon ausgegangen werden, dass sich in der Schweiz an diversen Orten die potenziellen Überträgerzecken bereits fest etabliert haben. So sind autochtone Fälle von Babesiosen beim Pferd bereits 1994 beschrieben worden (Gottstein et al., 1995). Auch beim Hund werden immer wieder Babesiose-Fälle bei Hunden ohne Auslandaufenthalt beobachtet (Jaquier, 1974; Deplazes, 1995). Als wichtige "hot spots" haben sich die Region um den Genfersee, aber auch der Kanton Tessin herauskristallisiert.
Es ist von Bedeutung, einen Überblick über die aktuelle Verbreitung von Trägertieren in der Schweiz, als auch über das Vorhandensein von potentiellen Vektoren zu erhalten. Die parasitologischen Institute der Vetsuisse Fakultät in Zürich und Bern haben dazu eine strategische Absprache getroffen: am Standort Zürich werden die bovinen, in Bern die caninen und equinen Babesiosen untersucht.
Projektziele
(Deutsch)
Ziel des vorliegenden Projektes ist es, einen ersten Eindruck über das Vorhandensein von Babesien (und Theilerien) bei Hund und Pferd in der Schweiz zu erhalten. Zudem sollen auch Informationen über das Vorkommen dieser Parasiten bei den heimischen Zecken erlangt werden. Mittels molekularbiologischer Untersuchungen soll es möglich sein, die gefundenen Parasiten zu differenzieren und zu gruppieren.
In Zusammenarbeit mit der Schweizer Armee werden Hunde und Pferde aus Heeresbeständen mittels Direktnachweis auf Vorhandensein von Blutparasiten untersucht. Auf diversen Waffen- und Flugplätzen sollen zudem Zecken gesucht und identifiziert werden. Bereits 1998 wurden erste Zeckensammlungen auf Waffenplätzen der Schweiz durchgeführt, wobei das Schwergewicht bei der Suche nach humanrelevanten Erregern lag (Wicki et al., 2000). Im vorliegenden Fall geht es um die Typisierung der Zecken, damit Anhaltspunkte über die Verbreitung der potentiellen Vektoren der Babesien bei Hund und Pferd erhalten werden können. Eine Untersuchung mittels PCR soll bereits bestehende Infekte mit Babesien abklären.
Bedingt durch die hohe Prävalenz der caninen und equinen Babesiose in der Region um den Genfersee sollen lokale Tierarztpraxen angeschrieben und um Einsendung von Blut- und Serumproben gebeten werden. Dabei soll einerseits Material für die Differenzierung mittels PCR erhalten werden. Damit wird eine Einordnung der gefundenen Parasitenisolate im Rahmen der bisher identifizierten Stämme möglich sein. Andererseits kann mit stark parasitämischem Material versucht werden, Antigen für die Herstellung eines "in house" Tests zum Nachweis spezifischer Antikörper gegen Babesien (Indirekter Immunfluoreszenz Antikörper Test [IFAT]) zu gewinnen. Solche Tests sind zum Teil kommerziell erhältlich. Gerade für den Nachweis von Antikörpern gegen B. canis sind die vorhandenen IFAT jedoch von eher ungenügender Qualität.
Publikationen / Ergebnisse
(Englisch)

Porchet, MJ.; Sager, H.; Muggli, L.; Oppliger, A.; Müller, N.; Frey, C.; Gottstein, B. A descriptive epidemiological study on canine babesiosis in the Lake Geneva region. WAAVP, Gent/Belgium, August 19-23, 2007.

Zugehörige Dokumente
Publikationen / Ergebnisse
(Französisch)

Porchet, MJ.; Sager, H.; Muggli, L.; Oppliger, A.; Müller, N.; Frey, C.; Gottstein, B. Etude épidémiologique descriptive de la Babésiose canine dans la Région Lémanique. Schweiz. Arch. Tierheilkd. 149: 457-465 (2007).