Im Jahr 2001 hat sich in der Schweiz die Inzidenz der klassischen Creutzfeld-Kakob-Krankheit (CJK) sprunghaft verdoppelt und ist seither unverändert hoch geblieben. Nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft tritt der grösste Teil der Fälle klassischer CJK weltweit regelmässig und ohne erklärbare Ursache auf. Es ist jedoch bekannt, dass diese Krankheit in seltenen Fällen genetisch bedingt ist, oder als Folge einer unbeabsichtigten Übertragung im Rahmen ärztlicher Eingriffe auftreten kann. Zudem geht man heute davon aus, dass die neue Form der CJK, die sogenannte variante Form der CJK (vCJK), auf Ansteckungen durch infektiöses Material von BSE-infizierten Rindern zurückzuführen ist. Neueste Forschungsresultate zeigen ausserdem, dass BSE-Ansteckungen von bestimmten Mäusen sowohl Anzeichen der klassischen CJK, als auch der vCJK auslösen kann. Vor diesen Hintergründen stellt sich die dringende Frage, ob die beobachtete Verdoppelung der CJK-Inzidenz eventuell durch eine weitere, bisher unerkannte äussere Ursache, insbesondere durch ein zoonotisches Geschehen analog BSE/vCJK verursacht sein könnte. Das Projekt "Strain Typing von Schweizer CJK-Fällen" soll dieser Frage auf den Grund gehen.
Durch die Identifikation allfälliger bisher unbekannter Übertragungswege kann die Prävention menschlicher Prion-Erkrankungen gezielt optimiert werden.