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Forschungsstelle
BLV
Projektnummer
1.97.10
Projekttitel
Entwicklung einer molekularen Epidemiologie des bovinen Herpesvirus BHV1, dem Erreger der IBR/IPV

Texte zu diesem Projekt

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Schlüsselwörter
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Projektziele
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Abstract
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Publikationen / Ergebnisse
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
BHV-1, molekulare Epidemiologie, Datenbank, Rind
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Im Frühling 1997 wurde in Grandfontaine (JU) mittels serologischer Untersuchungen ein IBR/IPV-positiver Betrieb festgestellt. Da die Schweiz als frei von IBR/IPV gilt und die Seuche von staatlicher Seite mit dem Ziel der Ausrottung bekämpft wird, ist es wichtig, den Weg der Infektion in die Schweiz und den betreffenden Betrieb zu kennen und in Zukunft solche Vorkommnisse zu vermeiden.
Es soll versucht werden, bei seropostivien Tieren aus dem Bestand in Grandfontaine durch Dexamethason-Behandlung die latente Infektion zu reaktivieren und das entsprechende Virus zu isolieren. Die DNA des Grandfontaine Isolates soll mit ausgewählten Referenz- und Feldvirusstämmen mittels Restriktionsenzymanalyse verglichen werden.
Projektziele
(Deutsch)
1. BHV-1-Feld- und Impfstämme aus aller Welt und aus der Schweiz mittels DNA-Muster miteinander vergleichen.
2. Die geeingenten Restriktionsenzyme für die Herstellung der DNA-Muster definieren
3. Eine Biobank über die untersuchten Isolate errichten, um Virusstämme möglicher künftiger Seuchenfälle auf molekularer Ebene vergleichen zu können.
4. Epidemiologische Untersuchungen bei aktuellen Seuchenfällen mit dieser Methodik durchführen.
Abstract
(Deutsch)
Seit 1987 gilt die Schweiz aufgrund eines erfolgreichen Bekämpfungsprogrammes als frei von IBR/IPV. Erhebungen von repräsentativen Stichproben und deren serologische Untersuchungen wurden zur Überwachung eingesetzt, und die Ausmerzung von Seroreagenten diente der Erhaltung der Seuchenfreiheit. Trotzdem traten zwischen 1987 und 1999 noch 101 weitere Fälle auf. Das vorliegende Projekt sollte dazu beitragen, die entsprechenden Seuchenquellen zu eruieren und zu versiegeln. Zu diesem Zweck wurde eine Virusbank von über 100 BHV-1 Stämmen verschiedener Provenienz errichtet. Die DNA dieser Viren wurde mit verschiedenen Restriktionsenzymen (RE) verdaut. Die RE Muster nach Agarosegel Elekrophorese wurden dokumentiert und in einer Datenbank zusammengetragen. Diese Datenbank dient nun zur Ermittlung der Herkunft von neuen BHV-1 Isolaten in der Schweiz.
Eine Sammlung von 115 BHV-1 Stämmen aus Europa (Belgien, Deutschland, England, Frankreich, Holland, Italien, Schweiz, Österreich), Australien, Nordamerika (U.S.A. und Kanada) wurde angelegt. Die einzelnen Viren repräsentieren Feldisolate aus verschiedenen Regionen und Jahren, bekannte Laborstämme sowie Impfstämme. Von 87 Virusisolaten wurde DNA präpariert und systematisch mit den RE HindIII, HpaI, PstI und SfiI verdaut. Die RE Muster auf Agarosegelen wurden dokumentiert und in einer Datenbank zusammengefasst. Mit Hilfe eines "Clustering-Systems" konnten die Daten tabellarisch eingereiht werden. Die entsprechenden Tabellen stehen nun für die Bestimmung von Verwandtschaftsgraden zwischen den einzelnen Virusstämmen zur Verfügung. Es wäre wünschbar, diese Datenbank der Öffentlichkeit über das Internet zugänglich zu machen.
Die einzelnen Enzyme ergaben unterschiedliche Mengen und Verteilungen von Banden auf dem Agarose Gel. Das Enzym HindIII wurde eingesetzt, einerseits weil in der Literatur viele Stämme damit charakerisiert worden waren, andererseits weil es beim sequenzierten Referenzstamm nur 13 Banden erzeugt, die ein charakteristisches Muster in der Gel Elektrophorese ergeben. Trotzdem konnten bereits mit diesem Enzym 13 verschiedene Genotypen von BHV-1 unterschieden werden. Die Enzyme SfiI (54 Banden) und PstI (96 Banden) erzeugten eine noch viel grössere Vielfalt von RE-Mustern. Mit dem "Clustering-System" wurden die Gele in verschiedene Abschnitte von konservierten und variablen Fragmenten eingeteilt und die entsprechenden Sektoren mit Nummerncodes versehen. Dadurch erhielten alle Virusisolate typische Codierungen, nach welchen sie geordnet und unterschieden werden konnten. Seuchenpolizeilich relevant war die Feststellung, dass zwischen zwei Ausbrüchen von IBR im Kanton Jura kein Zusammenhang bestand. Im einen Fall gruppierte sich das Isolat mit weit verbreiteten Stämmen aus Deutschland, England, und den U.S.A. Im anderen Fall wurde eine Verwandtschaft mit dem holländischen Feldisolat LAM offensichtlich. Das berühmt/berüchtigte Isolat "Star" schliesslich war praktisch identisch ist mit einem Impfvirus, das in den U.S.A. eingesetzt wird.
Publikationen / Ergebnisse
(Englisch)
Wyss et al. (1999) A molecular epidemiological study of IBR. SGM poster

Wyss, Sandra Katja, (2001): Etablierung und Validierung einer auf der Restriktionsenzym Analyse basierenden Cluster-Technik und einer Datenbank des bovinen Herpesvirus Typ 1 für molekularepidemiologische Untersuchungen. Inaugural Dissertation, Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Zürich, Switzerland.