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Forschungsstelle
BLV
Projektnummer
1.97.08
Projekttitel
Verbreitung der Anthelmintika-Resistenz bei Trichostrongyliden des Schafes und der Ziege in der Schweiz

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Abstract
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Publikationen / Ergebnisse
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Magen-Darmstrongyliden, Schaf, Ziege, Anthelminthika-Resistenz, Epidemiologie, Schweiz
Schlüsselwörter
(Englisch)
gastrointestinal nematodes, control, sheep, goats, anthelmintic resistance, epidemiology, Switzerland
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Die Entwicklung Anthelminthika-resistenter Magen-Darmstrongyliden stellt in der Schaf- und Ziegenhaltung weltweit ein Problem mit deutlich zunehmender Intensität dar. Über die Situation in der Schweiz sind keine aktuellen Daten verfügbar. Ziel des vorliegenden Projektes ist es, die Resistenzsituation unter Verwendung international vergleichbarer Tests (Larvenschlupftest, Larvenentwicklungstest, Larvenparalysetest, Eizahlreduktionstest) in 100-200 Schaf- und Ziegenahltungsbetrieben zu untersuchen. Die erhobenen Daten dienen der Ermittlung der spezifischen Resistenzsituation in den einzelnen Betrieben und als Grundlage für Art und Umfang der weiteren Anwendung von Anthelminthika. Während und nach Abschluss des Projektes soll eine Infrastruktur aufgebaut werden, die es ermöglicht, interessieten Schaf- und Ziegenzüchtern weiterhin die Möglichkeit zur Resistenzuntersuchung zu geben. Die Diagnose von Anthelminthika-Resistenzen trägt dazu bei, dass in den ermittelten Betrieben zukünftig ein wertloser Einsatz von Arzneimitteln vermieden werden kann. Dieses bringt einerseits für den Tierhalter finanzielle Vorteile und trägt andererseits der Forderung nach einer Reduktion des Arzneimitteleinsatzes bei lebensmittelliefernden Tieren Rechnung.
Projektziele
(Deutsch)
Ziel des geplanten Projektes ist es, die Verbreitung der Anthelminthika-Resistenz von Magen-Darmstrongyliden des Schafes und der Ziege in der Schweiz zu untersuchen und für die betroffenen Betriebe spezifische Empfehlungen für den zukünftigen Anthelminthika-Einsatz auszuarbeiten.
Abstract
(Deutsch)
An den Untersuchungen nahmen gesamthaft 109 Schaf- und Ziegenhaltungsbetriebe aus der Ost- und Zentralschweiz sowie den Kantonen Bern, Graubünden und Tessin teil. In nahezu allen Betrieben erfolgte die Bestimmung der Resistenzsituation mit zwei voneinander unabhängigen, standardisierten Verfahren (Larvenschlupftest, Eizahlreduktionstest), deren Resultate ein hohes Mass an Übereinstimmung aufwiesen. Eine Resistenz der Magen-Darmstrongyliden gegenüber Benzimidazolen konnte in 83% der Betriebe nachgewiesen werden. Das Vorkommen resistenter Parasiten war in den Betrieben, die sich selbst um Teilnahme bemüht hatten, mit 89% etwas häufiger als in den zufällig ausgewählten Betrieben (78%). Bei den resistenten Parasiten stand die hochpathogene Spezies Haemonchus contortus deutlich im Vordergrund. In der Mehrheit der Betriebe wurden die Tiere zwischen 2 und 4 mal pro Jahr gegen Magen-Darmstrongyliden behandelt. In extremen Fällen erfolgten bis zu 12 jährliche Behandlungen. Die Ergebnisse zeigten, dass das Resistenzproblem in den einzelnen Betrieben mit der Erhöhung der jährlichen Behandlungsfrequenzen ansteigt. In 70% der Betriebe wurden in der Vergangenheit ausschliesslich Medikamente aus der Gruppe der Benzimidazole eingesetzt, in 26% der Betriebe fanden Medikamente aus verschiedenen Wirkstoffgruppen Anwendung. Eine tendentiell schwächere Resistenzproblematik zeigte sich bei gealpten Herden, wahrscheinlich auf Grund der geringeren Behandlungsfrequenzen. Neben der Selektion resistenter Parasiten in den Betrieben stellt der Tierverkehr ein Problem bei der Ausbreitung resistenter Erreger dar. In diesem Zusammenhang müssen auch Gemeinschaftsweiden/-alpen als ein Risikofaktor angesehen werden.
Die Resultate aus diesem Projekt weisen auf eine sehr besorgniserregende Entwicklung hin, bei der die Schweiz weltweit eine der Spitzenpositionen einnimmt. Zur Vermeidung einer weiteren Zunahme der Resistenzentwicklung ist ein verantwortungsvoller Umgang mit den verbleibenden, wirksamen Medikamenten von sehr grosser Bedeutung. Als eine Konsequenz der Studie wird für alle Schaf- und Ziegenhaltungsbetriebe die Überprüfung der Wirksamkeit der eingesetzten Medikamente empfohlen. Bei den Betrieben, die dem parasitologischen Überwachungsprogramm des Beratungs- und Gesundheitsdienstes für Kleinwiederkäuer (BGK) angeschlossen sind, werden die Resistenzuntersuchungen neu in das Untersuchungsspektrum integriert.
Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)
Hertzberg, H., Lüchinger-Wüest, R., Meyer, A. (1999) Verbreitung der Benzimidazolresistenz bei Magen-Darmstrongyliden des Schafes und der Ziege in der Schweiz. Forum für Kleinwiederkäuer, 3/99, 7-11.