Analyse der Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung im ländlichen Raum

• Research unit: ARE
• Project number: 03004

Key words (German)

Raumplanung
Siedlung
Wirtschaft
Siedlungsentwicklung
Wirtschaftsentwicklung
ländlicher Raum

Short description (German)

Die Grundzüge der Raumordnung Schweiz unterscheiden zwischen städtischen und ländlichen Räumen, wobei die ländlichen Räume als nichtstädtische Gebiete verstanden werden. Städtische Gebiete werden im Sinne des Bundesamtes für Statistik (BFS) definiert. Die Konkretisierung der Grundzüge und daraus abgeleitet die Entwicklung einer kohärenten Politik des ländlichen Raumes ist Bestandteil des raumordnungspolitischen Realisierungsprogramms 2000 - 2003 des Bundes.

Für die Entwicklung einer Politk des ländlichen Raumes fehlt weitgehend die empirische Datenbasis. Eine solche ist erforderlich um Stärken und Schwächen besser zu erkennen und um darauf aufbauend den Handlungsbedarf im Rahmen einer kohärenten Politik des ländlichen Raumes konkretisieren zu können.

Project aims (German)

Ziel des Auftrages ist es, empirische Grundlagen für die Ermittlung des Handlungsbedarfs im ländlichen Raum zu erarbeiten.

Mit der Bildung einer Analyseeinheit ‚ländlicher Raum' sollen auf der Basis vorhandener bzw. zu erarbeitender Raumgliederungen Hypothesen über die Entwicklung des ländlichen Raumes im Sinne der BFS-Definition aufgestellt werden.

Thematische Schwerpunkte der Analyse bilden die demographische Struktur und deren zeitliche Veränderungen, das Branchenmuster sowie die Pendlerverflechtungen zwischen den Raumeinheiten, besonders innerhalb des ländlichen Raumes und zu den urbanen Räumen.

Im Vordergrund steht eine Problemanalyse, die Darstellung des Strukturwandels und das Aufzeigen von Trends.

Abstract (German)

Abstract zu 03004 "Analyse der Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung im ländlichen Raum"

Im Zuge der Vorarbeiten für eine Politik des ländlichen Raumes gab das ARE eine Analyse der Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung im ländlichen Raum in Auftrag. Zum Ziel der Studie wurde gesetzt, empirische Grundlagen für die Ermittlung des Handlungsbedarfs im ländlichen Raum zu erhalten. Thematische Schwerpunkte der Analyse bilden die demographische Struktur und deren Veränderungen, das Branchenmuster und sein Wandel sowie die Pendlerverflechtungen zwischen den Raumeinheiten, ausserdem die Flächennutzung und ihre Veränderungen.

Als wichtigstes Resultat wird festgehalten, dass in der Schweiz in den 1980er und zu Beginn der 1990er Jahre ein dezentralisierend wirkendes Wachstum zu verzeichnen war, bei dem der ländliche Raum hinsichtlich Bevölkerung und Arbeitsplätzen gegenüber den Agglomerationen aufholen konnte. Nach der wirtschaftlichen Rezession von 1991/95 zeigt sich in der Wiederaufschwungphase ein umgekehrtes Bild, das in der Arbeitsplatzanalyse ab 1995 und in der Bevölkerungsanalyse ab 1998 deutlich wird. Dies äussert sich im zentralisierenden Wachstum der Metropolräume Zürich, Basel und Genf-Lausanne. Zu den Verlierern dieser Entwicklung gehören nicht nur die ruralen Gebiete ausserhalb von Agglomerationen, sondern auch die Klein- und Mittelagglomerationen.

Die Autoren interpretieren die Resultate als Ergebnis zweier sich überlagernder Entwicklungen: Einer kurzfristigen, von wirtschaftlichen Veränderungen abhängigen Komponente und einer langfristigen Komponente, die einen grundlegenden Wandel der Wirtschafts- und Sozialbeziehungen kennzeichnet. Die Studie mündet in eine Reihe von Empfehlungen für alternative politische Optionen; dies in Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedeutung der Funktionen verschiedener Gebietstypen.

Die Studie wurde in deutscher und französischer Sprache publiziert:

Martin Schuler, Manfred Perlik und Natacha Pasche (2004): Nicht-städtisch, rural oder peripher - wo steht der ländliche Raum heute?

Martin Schuler, Manfred Perlik et Natacha Pasche (2004): Non-urbain, campagne ou périphérie - où se trouve l'espace rural aujourd'hui?

Transfer and application (German)

erl Abstract zu 03004 "Analyse der Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung im ländlichen Raum"

Im Zuge der Vorarbeiten für eine Politik des ländlichen Raumes gab das ARE eine Analyse der Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung im ländlichen Raum in Auftrag. Zum Ziel der Studie wurde gesetzt, empirische Grundlagen für die Ermittlung des Handlungsbedarfs im ländlichen Raum zu erhalten. Thematische Schwerpunkte der Analyse bilden die demographische Struktur und deren Veränderungen, das Branchenmuster und sein Wandel sowie die Pendlerverflechtungen zwischen den Raumeinheiten, ausserdem die Flächennutzung und ihre Veränderungen.

Als wichtigstes Resultat wird festgehalten, dass in der Schweiz in den 1980er und zu Beginn der 1990er Jahre ein dezentralisierend wirkendes Wachstum zu verzeichnen war, bei dem der ländliche Raum hinsichtlich Bevölkerung und Arbeitsplätzen gegenüber den Agglomerationen aufholen konnte. Nach der wirtschaftlichen Rezession von 1991/95 zeigt sich in der Wiederaufschwungphase ein umgekehrtes Bild, das in der Arbeitsplatzanalyse ab 1995 und in der Bevölkerungsanalyse ab 1998 deutlich wird. Dies äussert sich im zentralisierenden Wachstum der Metropolräume Zürich, Basel und Genf-Lausanne. Zu den Verlierern dieser Entwicklung gehören nicht nur die ruralen Gebiete ausserhalb von Agglomerationen, sondern auch die Klein- und Mittelagglomerationen.

Die Autoren interpretieren die Resultate als Ergebnis zweier sich überlagernder Entwicklungen: Einer kurzfristigen, von wirtschaftlichen Veränderungen abhängigen Komponente und einer langfristigen Komponente, die einen grundlegenden Wandel der Wirtschafts- und Sozialbeziehungen kennzeichnet. Die Studie mündet in eine Reihe von Empfehlungen für alternative politische Optionen; dies in Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedeutung der Funktionen verschiedener Gebietstypen.

Die Studie wurde in deutscher und französischer Sprache publiziert:

Martin Schuler, Manfred Perlik und Natacha Pasche (2004): Nicht-städtisch, rural oder peripher - wo steht der ländliche Raum heute?

Martin Schuler, Manfred Perlik et Natacha Pasche (2004): Non-urbain, campagne ou périphérie - où se trouve l'espace rural aujourd'hui?