ServicenavigationHauptnavigationTrailKarteikarten


Forschungsstelle
BAFU (BWG)
Projektnummer
GER106-2002
Projekttitel
Ursachenanalyse der Rutschungen von 2002 / Unwetter im Kanton Appenzell und im Napfgebiet

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Kurzbeschreibung
Anzeigen
-
-
-
Projektziele
Anzeigen
-
-
-

Erfasste Texte


KategorieText
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Nach intensiven Niederschlägen im Napfgebiet rutschten Mitte Juli über 700 Hänge spontan mit hoher Geschwindigkeit talwärts. Ein Teil der Feststoffe wurden über die hochwasserführenden Bäche weitertransportiert. Das transportierte und abgelagerte Geschiebe verursachte Schäden an Hochwasserschutzbauten und Infrastrukturanlagen. Nach ebenfalls ausgiebigen Niederschlägen Ende August/Anfang September haben sich in der Ostschweiz zahlreiche Rutschungen und Überschwemmungen ereignet. Die Erdmassen in Lutzenberg rutschten und flossen Richtung Wohnhäuser, wo drei Personen das Leben verloren. Im November brachte eine ausgeprägte Südwetterlage grosse Regenmengen für die Kantone Graubünden und Tessin. Spontane Rutschungen sind in diesem Jahr vermehrt aufgetreten und die Wirkungen solcher Rutschungen, die leicht als Hangmuren weiterfliessen, können lebensgefährlich sein. Es stellt sich die Frage, wie diese Prozesse in zukünftigen Gefahrenbeurteilungen berücksichtigt werden müssen. Aufgrund der hohen räumlichen Dichte der Hangprozesse eignen sich ausgewählte Gebiete der Regionen Napf und Appenzell für die Bearbeitung diverser Fragestellungen im Zusammenhang mit der Gefahrenbeurteilung von oberflächennahen Rutschbewegungen. Das BWG ist an der genauen Bestimmung von Intensitäten und Wahrscheinlichkeiten interessiert (Einteilung in rote, blaue und gelbe Zonen). Bereits nach den Unwettern vom 15. August 1997 in Sachseln hat die WSL mit einem standartisierten Formular spontane Rutschungen untersucht.
Projektziele
(Deutsch)
Das Ziel der vorgeschlagenen Arbeit besteht einerseits in der Dokumentation der Rutschprozesse in den Gebieten Napf und Appenzell vom Sommer 2002 und andererseits in der Erarbeitung von Zusammenhängen zu massgebenden Einflussgrössen auf die Rutschauslösung und auf den Transportprozess von Rutschmaterial (z.B. Auslaufstrecken von Hangmuren). Ein besonderes Augenmerk richtet sich auf die Grunddisposition der Rutschhänge. Geologische und geomorphologische Kriterien sollen systematisch erhoben werden, damit in zukünftigen Kartierungsprojekten quantitative Methoden eine Gefahrenanalyse ermöglichen. Dieser Auftrag soll an der Sachselnstudie anknüpfen und weiterführende Resultate für Rutschungen und Hangmuren liefern. Aus den Resultaten werden gesamtschweizerisch übergeordnete Erkenntnisse in der Gefahrenbeurteilung von flachgründigen Rutschungen erwartet.