Persistenz und Nebeneffekte biologischer Schädlingsbekämpfungsmittel

• Forschungsstelle: BAFU
• Projektnummer: 2003.H.11

Schlüsselwörter (Deutsch)

Maikäfer
Schädlingsbekämpfung
Pilze
Beauveria brongniartii
Pflanzenschutzmittel

Kurzbeschreibung (Deutsch)

Der insektenpathogene Pilz Beauveria brongniartii wird in der Schweiz seit 1976 zur biologischen Bekämpfung des Maikäfer-Engerlings eingesetzt. Seit 1991 ist der Pilz als biologisches Pflanzenschutzmittel zugelassen und im Handel.

Bisherige Sicherheitsuntersuchungen, z.B. im Rahmen der Zulassungsverfahren, beschränkten sich auf die Spezifität des Pilzes und auf mögliche Auswirkungen gegenüber Nicht-Zielorganismen. Dagegen liegen wenig Daten zu möglichen indirekten Effekten des Einsatzes von B. brongniartii vor, z.B. über Etablierung und Verbreitung des Pilzes, über seine genetische Stabilität und über Interaktionen mit anderen Bodenmikroorganismen. Ein derartiges Monitoring war bislang wegen fehlender Methoden sehr aufwändig und kaum realisierbar.

Projektziele (Deutsch)

Im Rahmen einer Dissertation sollen
a. Methoden etabliert und entwickelt werden, um Bodenpilze auf molekularer Ebene charakterisieren und im Boden nachweisen zu können;
b. die Auswirkungen des Einsatzes von B. brongniartii auf die Populationen anderer Bodenmikroorganismen (Pilze, Bakterien) erfasst werden.

Die molekularbiologischen Untersuchungen sollen eine bessere Charakterisierung und Qualitätskontrolle der eingesetzten Pilzstämme ermöglichen. Die molekularbiologische Methodik soll eine effizientere Untersuchung der ausgebrachten Pilze im Boden und deren Interaktionen mit endogenen mikrobiellen Populationen ermöglichen. Weiter sollen die Ergebnisse als Grundlage für die Beurteilung der Risiken von Mikroorganismen dienen, die als biologische Pflanzenschutzmittel freigesetzt werden. Schliesslich sollen die in diesem Modellsystem entwickelten Methoden und die gewonnenen Erkenntnisse für ein allgemeines Monitoring von pathogenen und gentechnisch veränderten Mikroorganismen nutzbar sein.