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Forschungsstelle
BAG
Projektnummer
02.001033
Projekttitel
Cannabis und Schizophrenie

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Abstract
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Umsetzung und Anwendungen
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Publikationen / Ergebnisse
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Cannabis
Schizophrenie
Schlüsselwörter
(Englisch)
cannabis
schizophrenia
Kurzbeschreibung
(Deutsch)

Drogen konsumierende psychisch kranke Menschen stellen Betreuende vor zum Teil schwierige Aufgaben. Das ist ein weit verbreitetes Phänomen. Betreuende in den spezialisierten Diensten sind häufig zu wenig informiert, um angemessen mit diesen Patienten umzugehen. Die vorliegende Studie soll aufgrund einer sorgfältigen Abklärung Empfehlungen entwickeln, welche es Betreuenden erlaubt, eine differenzierte Problemsicht bei Cannabis konsumierenden Patienten zu entwickeln. Insbesondere soll abgeklärt werden ob eher eine Selbstmedikation vorliegt, oder ob der Cannabiskonsum bei vulnerablen Patienten und Patientinnen, generell oder allenfalls in bestimmten Teilgruppen, die Evolution ungünstig beeinflusst. Die Untersuchung einer unbehandelten Vergleichsgruppe von psychisch nicht kranken Menschen soll ausserdem die Auswirkungen von Cannabis auf spezifische psychische Störungen zu verstehen helfen.

Projektziele
(Deutsch)

Aufklärung des Zusammenhanges zwischen Cannabiskonsum und verschiedenen Ausprägungen des schizophrenen Formenkreises: Überprüfung der Wirkung des Cannabiskonsums auf den Krankheitsverlauf bei psychisch Kranken.
Überprüfung der Wirkung des Cannabiskonsums bei Gesunden unter besonderer Berücksichtigung prämorbider psychischer Störungen: Beschreibung und Klassifizierung psychischer Phänomene infolge des Gebrauchs von Cannabis bei gesunden Personen, die freiwillig an der Studie teilnehmen.
Klärung des Auftretens psychischer Störungen, insbesondere im Hinblick auf sozialen Rückzug, Aggressivität und schizotype Persönlichkeitszüge: Differenzierte Erfassung mittels standardisierter Instrumente.

Abstract
(Deutsch)

Das Projekt Cannabis und Schizophrenie erhielt den Auftrag, eine neuere Untersuchung in der Schweiz durchzuführen, welche die Wechselwirkung zwischen dem Konsum von Cannabis und möglichen psychotischen Störungen untersucht. Dazu gehörte: die Abklärung des Zusammenhanges zwischen Cannabiskonsum und verschiedenen Ausprägungen des schizophrenen Formenkreises; die Überprüfung der Wirkung des Cannabiskonsums bei Gesunden unter Berücksichtigung prämorbider psychischer Störungen; die Klärung des Auftretens psychischer Störungen, insbesondere im Hinblick auf sozialen Rückzug, Aggressivität und schizotype Persönlichkeitszüge. Zur Beantwortung dieser Fragen führten die Forscher nebst zwei Literaturübersichten, insgesamt drei Studien durch: eine Studentenuntersuchung, eine Studie bei täglich Cannabis Konsumierenden und eine Studie bei ambulanten Schizophrenie Erkrankten.

In der ersten Literaturübersicht kamen die Forscher zum Schluss, dass die mancherorts durch die intensive Indoorkultivierung gestiegenen THC-Konzentrationen möglicherweise bei unerfahrenen Cannabiskonsumenten, selten Konsumierenden oder Cannabis peroral (Essen/Schlucken) einehmenden Menschen zu panikartigen Zuständen führten. In der zweiten Literaturübersicht, welche dem Zusammenhang zwischen Cannabis und Psychosen nachging, kam man zu folgenden Schlussfolgerungen: Es schien grundsätzlich plausibel, dass sehr hohe Dosen von Cannabis kurz dauernde psychotische Symptome auslösen konnten. Obwohl ein negativer Einfluss von Cannabiskonsum bei psychosevulnerablen Individuen nahe schien, war die Befundlage bei Patienten noch uneindeutig. Patienten die bereits an einer Schizophrenie litten, sprach hingegen vieles dafür, dass Cannabiskonsum den Krankheitsverlauf zumindest längerfristig verschlechterte. Jugendliche mit schwerem Cannabiskonsum wiesen ein viermal höheres Risko für eine spätere Schizophrenie auf als jene ohne Konsum psychotroper Substanzen. Ob diesem Zusammenhang eine kausale Beziehung zugrunde lag, ist aber nach wie vor unklar.

Umsetzung und Anwendungen
(Deutsch)
Präsentation in Journal Club in BAG; Publikation in Spectra und Teil der Ergebnisse in einer medizinischer Zeitschrift erfolgt.
Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)

M. Schaub, W. Rössler, R. Stohler (2004). Cannabis und Psychosen – eine Übersicht, Praxis 2004; 93:997-1002

Führt Cannabis zu psychischen Störungen?, Spectra 2006; Nr. 57; 6

Zugehörige Dokumente