Schlüsselwörter
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Schwein - Gesundheit - Wohlergehen - Qualitätssicherung - Akute Phase Proteine - Haptoglobin
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Kurzbeschreibung
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Verbraucher erwarten, dass Fleisch von guter Qualität nicht nur hygienisch und vom Geschmack her ein-wandfrei ist, sondern auch von gesunden Tieren stammt, die möglichst selten mit Medikamenten behandelt wurden. Zur Zeit erfolgt diese Qualitätssicherung durch Kontrollen auf dem Herkunftsbetrieb. Es würde die Qualitätskontrolle jedoch erheblich vereinfachen, wenn Indikatoren gefunden werden können, die sich am Schlachthof mit vertretbarem Aufwand messen lassen, und die eine gute Beschreibung der Tiergesundheit und der Haltung im Herkunftsbetrieb ermöglichen. Das Ziel dieses Projektes ist es, Indikatoren für die Gesundheit von Mastschweinen zu evaluieren, die am Schlachthof untersucht werden können. Dabei soll auch eine neue Methode zur Beurteilung der Gesundheit, die Messung des Akute Phase Proteins Haptoglobin in Blut oder Fleischsaft, mit bereits etablierten Methoden verglichen werden. Auf verschiedenen Schlachthöfen werden von insgesamt 90 Schlachtgruppen je 25 Tiere untersucht. Zu-nächst werden die lebenden Schweine in der Wartebucht klinisch untersucht. Danach wird die Mastgruppe am Schlachtband beurteilt. Dabei werden Indikatoren für Gesundheit aus folgenden Bereichen überprüft: - Schäden, die auf ungeeignete Haltungs- oder Transportbedingungen hinweisen, z.B. Hyperkeratosen an den Gliedmassen, Veränderungen der Rüsselscheibe, Kratzer auf der Haut... - Pathologisch-anatomische Veränderungen am Schlachtkörper, z.B. Abszesse, Verdickung der Gelenke, kupierter oder abgebissener Schwanz... - Veränderungen an den Organen, z.B. Pneumonie, ‚Milk Spots', Pericarditis - Physiologie: Veränderungen des Spiegels des Akute Phase Proteins Haptoglobin, das bei Entzündungs- reaktionen verstärkt produziert wird. Diese Untersuchungen liefern eine Bestandesaufnahme der Prävalenz von Veränderungen bei der Schlach-tung. Die Befunde der Schlachtuntersuchung jeder Mastgruppe können als Rückmeldung über nötige Verbesserungen von Haltung und Management an den Landwirtschaftsbetrieb geschickt werden. Mit statistischen Methoden wird beurteilt, wie stark die einzelnen Indikatoren für die Gesundheit miteinander zusammen hängen. Insbesondere soll evaluiert werden, ob die Messung von Haptoglobin ein geeigneter Indikator ist, um die Gesundheit von Mastschweinen bei der Schlachtung zu beschreiben. Auf der Grundlage von aussagekräftigen und unter Praxisbedingungen anwendbaren Indikatoren wird ein Vorschlag für ein System zur Einstufung der Qualität von Haltung und Management der Mastschweine auf dem Herkunftsbetrieb erarbeitet. Dies bedeutet eine wertvolle Ergänzung zu den heute bei der Schlachttieruntersuchung erhobenen Untersuchungen zu pathologisch anatomischen Veränderungen des einzelnen Schlachtkörpers.
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Projektziele
(Deutsch)
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Das Ziel des Projektes ist es, Indikatoren für die Gesundheit von Mastschweinen zu evaluieren, die am Schlachthof untersucht werden können. Im Einzelnen werden folgende Ziele verfolgt: · Evaluation von Indikatoren für die Tiergesundheit auf ihre Eignung für die Beurteilung der Tiergesundheit am Schlachthof. · Bestandesaufnahme der Prävalenz von Veränderungen der geeigneten Indikatoren für Gesundheit und Wohlergehen. · Untersuchung des Zusammenhanges zwischen dem Haptoglobin Spiegel und am Tier untersuchten Indikatoren für die Gesundheit. · Untersuchung des Zusammenhanges zwischen dem Haptoglobin Spiegel und den Organbefunden bei der Schlachtung. · Zusammenfassung der Ergebnisse zu Vorschlägen für ein Monitoring Programm für die Gesundheit von Mastschweinen am Schlachthof und für ein System zur Beurteilung der Qualität von Haltung und Mana-gement von Mastbetrieben anhand der am Schlachthof untersuchten Indikatoren für Gesundheit und Wohlergehen.
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Abstract
(Deutsch)
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Schweine aus Herden, in welchen Schwanzbeissen, Lahmheit, Lordose, Othämatome, Peritarsitiden, Abszesse, Pneumonien, Pleuritiden und Konfiskate von Lebern, Siegeln oder Karreeabschnitten beobachtet wurden, hatten signifikant (p<0.05) höhere Haptoglobinwerte als Schweine aus Schlachtgruppen ohne klinische Symptome. Die Regressionsanalyse mit den Gesundheitsindikatoren zeigte die besten Resultate wenn ein Herden-Grenzwert von mindestens 10% der Schweine der Schlachtgruppe mit einer Konzentration von über 0.4 mg/ml Haptoglobin im Fleischsaft verwendet wurde (Risikofaktoren: Lahmheit und Schwanzbeissen), respektive mit dem Grenzwert 0.6 mg/ml/5% (RF: Lahmheit und Othämatome). Beide Modelle klassifizierten 66% der Herden korrekt. Mit der Faktorenanalyse konnten vier Faktoren (Abszesse, Pleuritis/Perikarditis, Lahmheit/Lordose und Pneumonie), ermittelt werden. Mit dem Grenzwert 0.4 mg/ml/10% wurden 72% der Herden korrekt eingestuften. Dies ist die erste Studie, welche die Messung von Haptoglobin in Fleischsaft mit Gesundheitsdaten auf Herdenniveau vergleicht.
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Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)
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A. van den Berg, F. Brülisauer, G. Regula (2005) Prävalenz von Veränderungen der kutanen Magenschleimhaut bei Schlachtschweinen in der Schweiz, Schw. Archiv Tierheilk, Band 147, Heft 7, 297-303.
A. van den Berg, J. Danuser, G. Regula. Monitoring the health of fattening pigs at slaughter: Investigations on a herd cut-off for haptoglobin concentrations in meat juice The 5th International Colloquium On Animal Acute Phase Proteins, Dublin, Ireland, March 14th - 15th 2005
A. van den Berg, Assessing herd health of fattening pigs by testing haptoglobin concentration in meat juice, (2005), Dissertation Vetsuisse Fakultät der Universität Bern (eingereicht März 2005)
A. van den Berg, J. Danuser, J. Frey, G. Regula. Evaluation of the acute phase protein haptoglobin as an indicator of herd health in slaughter pigs, Animal Welfare, 16: 157-159.
A. van den Berg, F. Brülisauer, G. Regula. Prävalenz von Veränderungen der kutanen Magenschleimhaut bei Schlachtschweinen in der Schweiz, Schweiz. Arch. Tierheilk., 147: 7, 297-303.
Zugehörige Dokumente
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