Umgang der Pensionskassen mit den Immobilienanlagen - Vorstudie

• Forschungsstelle: BWO
• Projektnummer: F-8379

Schlüsselwörter (Deutsch)

Pensionskassen
Vorsorgegelder
Mietwohnungsmarkt
Wohnungsversorgung
demographische Entwicklung
Immobilienbesitz
Desinvestition
Portfoliostrategie

Kurzbeschreibung (Deutsch)

Es geht um die Abklärung der Frage, ob sich das Gewicht von heute wichtigen Akteuren auf dem Immobilienmarkt aus demographischen und anderen Gründen verändert und welche Auswirkungen diese Gewichtsverschiebung auf den gesamten Immobilien- resp. Mietwohnungsmarkt haben könnte, denn Pensionskassen haben in den vergangenen 30 Jahren beträchtliche Anteile der ihnen anvertrauten Vorsorgegelder im Mietwohnungsmarkt investiert. Sie sind heute Eigentümerinnen eines oft auch preisgünstigen Bestandes, der für die Wohnungsversorgung wichtig ist.
Neben den Pensionskassen dienen noch weitere Gefässe und Produkte der Kapitalbildung für die Altersvorsorge. Auch auf diese Ersparnisse werden Pensionäre zur Deckung ihrer Lebenshaltungskosten zugreifen. Möglicherweise ist somit der ganze Kapitalmarkt von einer Veränderung der Altersstruktur der Bevölkerung betroffen.

Methoden (Deutsch)

Es sollen Vorabklärungen im Bereich bestehender Literatur getroffen, Interviews durchgeführt und Modellrechnungen angestellt sowie allenfalls ein Fragenkatalog für eine nachfolgende Hauptstudie zusammengestellt werden.

Projektziele (Deutsch)

Es geht um die Abklärung der Frage, wie Pensionskassen in den nächsten Jahren mit ihrem Immobilienbesitz umgehen werden. Als Folge muss bei einer gegenüber heute sich verändernden Situation der Frage nachgegangen werden, welche Auswirkungen eine allfällige Desinvestition der Pensionskassen auf den Immobilienmarkt im Allgemeinen und auf den Mietwohnungsmarkt im Besonderen hätte.
In der Vorstudie gilt es in einem ersten Schritt abzuklären, ob in den nächsten Jahren überhaupt mit einer signifikanten Desinvestition der Pensionskassen im Bereich des Immobilienmarktes resp. des Mietwohnungsmarktes zu rechnen ist.
Falls sich Veränderungen abzeichnen, sollen Fragen, welche in einer nachfolgenden Hauptstudie abzuklären wären, erarbeitet und zusammengestellt werden.

Abstract (Deutsch)

Die These von einer massiven Desinvestition der Pensionskassen im Immobilienmarkt kann im Rahmen der Vorstudie nicht bestätigt werden. Viele Gründe sprechen sogar dafür, dass Immobilienanlagen in Zukunft wieder an Bedeutung und Attraktivität gewinnen werden. Insbesondere die gesunkenen Renditen von Aktienanlagen, der Trend zu indirekten Immobilienanlagen sowie das grosse Diversifikationspotential sprechen für eine vermehrte Beachtung von Immobilien als Kapitalanlage. Trotz erhöhtem zukünftigem Liquiditätsbedarf der Pensionskassen (welcher zu erwarten ist) kann die Wahrscheinlichkeit, dass grössere Immobilienbestände liquidiert werden müssen, als klein eingeschätzt werden. Selbst im Falle des Verkaufs eines markanten Immobilienanteils sollte der Markt in der Lage sein, die dadurch ausgelösten Effekte abzufedern.
Massive negative Auswirkungen auf den Immobilienmarkt sind erst zu erwarten, wenn Kapitalstockabbau und stark sinkende Kapitalmarktrenditen zusammenfallen. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, dass ein Aktienverkauf nicht die erforderlichen Erlöse bringt oder wegen des schlechten Kurses der Papiere nicht erwünscht ist und daher Immobilien verkauft werden.

Publikationen / Ergebnisse (Deutsch)

Publikation der Vorstudie auf der BWO-Homepage:
http://www.bwo.admin.ch/dokumentation/00106/00108/index.html?lang=de