Abstract
(German)
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Das Projekt 'Semitrailers in Advanced Intermodal Logistics' (SAIL) ist ein kombiniertes Projekt mit einer Realisierung der Ergebnisse innerhalb eines mittellangen Zeitraums. Das Hauptproblem beim Nutzen von Sattelanhängern als ITU kann wie folgt bezeichnet werden: Der Anteil der Sattelanhänger im Frachttransport auf der Straße steigt an (ca. 60.000 t/Jahr in Europa). Demgegenüber sind nicht einmal 3% dieser Fahrzeuge für das Handling mit einem Verladekran ausgerüstet. Der Rest kann somit nur unter erschwerten Bedingungen für den intermodalen Transport genutzt werden, vor allem nicht mit dem weit verbreiteten und bekannten Taschenwagen. Zusätzlich ist der Lade- und Entladeprozess sehr zeit- und kostenintensiv. Aus verschiedenen Gründen (Wirtschaftlichkeit, Sicherheit, Wettbewerb) ist eine Verschiebung von der Straße zu anderen Verkehrsträgern notwendig. Allerdings sprechen mehrere technische und prozesstechnische Gründe gegen die Verschiebung zu einem höheren Anteil von intermodalen Verkehr mit Sattelanhängern. Im Projekt SAIL wird der Transport von Sattelanhängern auf der Straße und innerhalb des intermodalen Verkehrs analysiert und bewertet, mit dem Ziel einer Herangehensweise über ein integriertes System. Diese Herangehensweise beinhaltet technische, organisatorische, betriebliche und ökonomische Betrachtungsweisen, einerseits um Engpässe aufzuzeigen, andererseits jedoch auch, um Möglichkeiten für deren Anwendung innerhalb des Forschungsnetzwerkes herauszufinden. Die aus dieser Betrachtung entstandenen Parameter finden wiederum Berücksichtigung in Bezug auf die Steigerung der Attraktivität bei der Benutzung von Sattelanhängern innerhalb des intermodalen Verkehrs. Mit Hilfe einer umfassenden Analyse werden die Relationen und Abhängigkeiten der Parameter sichtbar gemacht, um sicher zu stellen, dass die Verbesserungen der einzelnen System-Bestandteile das System als Ganzes ebenfalls verbessern. Diese Analyse wird innerhalb sechs eng miteinander verknüpfter Bereiche durchgeführt, welche die Transportkette innerhalb des intermodalen Verkehrs widerspiegeln. Diese Bereiche sind: Transport Markt, Prozesse des Straßentransports, Technologien des Straßentransports, Prozesse im Terminal, Technologien des Schienentransports, sowie Prozesse des Schienentransports. Mit jedem dieser System-Bereiche werden alle Aspekte in Bezug auf Normen und Standards, Dienstleistungen, Kosten und Wettbewerbsfähigkeit spezifisch betrachtet. In der folgen Phase werden praktische Tests mit den ausgearbeiteten Verbesserungen auf einer bestehenden typischen Schiene-Straße Route im intermodalen Verkehr durchgeführt. Die Effektivität der Verbesserungen wird sich innerhalb der umfangreichen Transportkette von der Straße bis zur Schiene zeigen. Die Testläufe umfassen die Kompatibilität zwischen Sattelanhängern, Schienenfahrzeugen und Netzwerk-Infrastruktur, genauso, wie Management, technische Infrastruktur und Dienstleistungs-Probleme in den Terminals beim Handling der Sattelanhänger. Mit diesen Verbesserungen wird die Attraktivität des intermodalen Verkehrs gesteigert und die Anzahl von intermodal transportierten Sattelanhängern von derzeitigen 3% auf 20% erhöht werden. Verkehrsstaus auf Autobahnen und Umweltverschmutzungen werden gesenkt durch die Erhöhung des intermodalen Verkehrs. Der Transport von Gütern auf der Schiene benötigt beispielsweise nur 12% des Energieverbrauchs bei einem vergleichbaren Transport auf der Straße. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen seitens der EU einheitliche Normen und Standards eingeführt werden, um die Effektivität dieses Systems zu erhöhen. Zu diesem Zweck wurden entsprechende Vorschläge entwickelt und deren Realisierbarkeit durch den Bau von Prototypen gezeigt. Es wurden:
1. eine horizontale Beladung RoRO-Trailer / Wagen RoRo als Modell in der Skala 1:32 gebaut 2. ein Taschenwagen mit höhenverstellbarem Stützbock für Sattelanhänger als Prototyp in Skala 1:1 gebaut, welcher die Verladung von Standard und voluminösen Sattelanhängern erlaubt. Ausserdem ein Prototyp eines kranbaren Sanh in Skala 1:1 hinsichtlich EG-Richtlinien für 'Taschenwagen' (vertikale Verladung) - Automatisierte Umschlagtechnik mit Sicherheitskonzept für Sanh. 3. ein Tragwagen für Wechselbehälter als Prototyp in Skala 1:1 und ein Prototyp einer kranbaren Wechselbrücke mit Transportfahrgestell auf der Strasse für Ct-Wagen (im Schienentransport ohne Fahrgestell). Die erwarteten Ergebnisse des Projekts lassen sich wie folgt definieren: Ein klarer Überblick über Potentiale und Grenzen bei der Benutzung von Sattelanhängern und Frachtbehältern im intermodalen Verkehr innerhalb Europas und Drittländern; Empfehlungen in Bezug auf technisch, organisatorisch und betrieblich standardisierte Lösungen, um die Benutzung von Sattelanhängern und Frachtbehältern im intermodalen Verkehr zu vereinfachen und zu erweitern; eine Demonstration der Ergebnisse in Form von gebauten Prototypen, welche als Ausgangspunkt für eine Fülle an Anwendungen innerhalb Europas dienen. Die Projekt-Partner gehören allen wichtigen Bereichen der intermodalen Transportkette an. Im Konsortium befinden sich vier intermodale Operateure (D, I, CH, NL), zwei Transport-Akteure (D), ein Hersteller von Sattelanhängern und Frachtbehältern (D), ein Hersteller von Waggons (CH) und ein Hochschulinstitut (D). Unser Partner aus Schweden konzentriert sich bei den Untersuchungen auf den Schiffstransport. Dieses Konsortium repräsentiert die essentielle Transportachse Skandinavien - Italien. Die Harmonisierung der Transport-Standards leisten einen technischen Fortschritt für die EU, weil beide Bereiche - Transportmittel und der eigentliche Transport durch die verschiedenen Länder - vereinheitlicht werden können. Moderne Standards könnten dann seitens der EU eingeführt werden, um die derzeit bestehenden nationalen Standards abzulösen.
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