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Forschungsstelle
BLV
Projektnummer
2.99.02
Projekttitel
Klinische und populationsgenetische Untersuchungen von Gelenkserkrankungen beim Hund

Texte zu diesem Projekt

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Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Abstract
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Publikationen / Ergebnisse
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Tierschutz, Heimtier, Hund, Rassehund, Zucht, Rassehundezucht, Hüftgelenksdysplasie, Zuchtwertschätzung, Blup-Verfahren
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Die Hüftgelenksdysplasie ist nach wie vor eines der Hauptprobleme in der Hundezucht mittlerer und grosser Rassen. In Anbetracht der mit dieser Fehlbildung für den Hund einhergehenden Schmerzen ist es zwingend, durch züchterische Selektion dieses Problem einzudämmen. Die intensiven Bemühungen zur Bekämpfung dieser oft invalidisierenden Erbkrankheit hat in den letzten 30 Jahren keine signifikante Verbesserung der HD-Situation gebracht. Bisher entschied nur der HD-Befund des einzelnen Hundes über Zuchtzulassung oder Zuchtausschluss. Bei Merkmalen mit niedrigen und mittleren Heritabilitäten wie der HD, liefert diese Methode aber auf Dauer nur mässige Zuchterfolge.
Die Erfahrungen der Nutztierzucht in bezug auf die Verbesserung erwünschter Merkmale wie der Milchleistung, Fleischleistung und Exterieurmerkmale mit Hilfe der Zuchtwerte, legen nahe, diese Zuchtmethode auch in der organisierten Hundezucht nutzbringend einzuset-zen. Von den verschiedenen Verfahren für die Berechnung der Zuchtwerte kommt in der Hundezucht nur die BLUP-Methode nach dem Tiermodell in Frage. Sie ist für die Strukturen der Hundezucht, mit der Verteilung der Tiere auf verschiedene Zwinger und kleine Nachkommens-zahlen, am besten geeignet. Zudem sollen auch für Hunde Zuchtwerte vorliegen, die noch keine Nachkommen haben. In einzelnen Hunderassen in Deutschland wird mit dieser Zuchtmethode gearbeitet.
In diesem Projekt wird für die Schweizer Rassehundezucht die Machbarkeit dieser Zuchtmethode am Beispiel der HD aufgezeigt, so dass die Zuchtwertschätzung offiziell in der gesamten Rassehundezucht etabliert werden und auch für andere Erbkrankheiten, Merkmale und Eigenschaften Verwendung finden kann. So wird es in einem zweiten Schritt möglich sein, die notwendige Vergleichbarkeit der Zuchtwerte über die Landesgrenzen hinweg anzustreben.
Projektziele
(Deutsch)
1. Verminderung des Auftretens der Hüftgelenksdysplasie bei den im Projekt beteiligten Rassen ohne Einschrän-kung der Zuchtbasis
2. Einbinden der HD-/ED-Zentralen der Universitäten Bern und Zürich in das Bekämpfungsprogramm, so dass die Verarbeitung der Daten ohne Schwierigkeiten gewährleistet ist
3. Etablierung der Zuchtwertschätzung in der organisierten Rassehundezucht als Instrument zur Selektion gegen Hüftgelenksdysplasie
4. Ausdehnung der Zuchtwertschätzung auf andere zuchtrelevante Krankheiten, Merkmale und Wesenseigen-schaften besonders auch im Hinblick auf Extremzuchten
5. Liefern von Grundlagen, um den genetischen Hintergrund von aetiopathogenetisch noch unzureichend er-forschter Erbkrankheiten abzuklären
6. Voraussetzungen für eine internationale Verknüpfung schaffen
7. Schaffung einer Stelle für Zuchtwertschätzung, die für die Rassehundezucht verbindlich eingesetzt und zum gegebenen Zeitpunkt in eine kynologische Dachorganisation eingebettet werden kann
Abstract
(Deutsch)
Das Ziel des Projektes war, ein Modell für die Zuchtwertschätzung von Gelenkserkrankungen zu erarbeiten, das den Strukturen der Schweizerischen Rassehundezucht gerecht wird, um das Auftreten von Gelenksdysplasien zu vermindern. Hierzu mussten umweltbedingte Einflussfaktoren und populationsgenetische Parameter für die HD und ED ermittelt werden. Das Geschlecht des Hundes, der Auswertungsexperte und das HD-Beurteilungsschema sind die wichtigsten nicht-genetischen Einflussfaktoren. Maternale Effekte übten ebenfalls einen signifikanten Einfluss aus, wobei es nicht möglich war, klar zwischen den genetischen maternalen, den permanenten maternalen und den Zwingereffekten zu unterscheiden. Diese maternalen Effekte machten bei der HD 9 - 10% der Gesamtvarianz aus. Die Heritabilität der HD lag bei den Neufundländern zwischen 0.28 und 0.38 und zwischen 0.20 und 0.22 bei den Berner Sennenhunden. Die ED wurde bei den Berner Sennenhunden durch genetische Effekte (Heritabilität 0.38 bis 0.43), das Geschlecht des Hundes und den Auswertungsexperten beeinflusst. Für beide Rasseclubs wurden die entsprechende Zuchtwertverfahren entwickelt und dieZuchtwerte als Entscheidungsgrundlagen für die Selektion zur Verfügung gestellt.
Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)
Dietschi, E., Gaillard, C., Schawalder, P. (2000) Die HD-Diagnostik beim Hund mit speziellen Bemerkungen zum Schweizer HD-Beurteilungsschema im Hinblick auf die Zuchtwertschätzung; Teil 1: Entwicklung und Kriterien. Kleintierpraxis 45: 81-93.

Dietschi, E., Gaillard, C., Schawalder, P. (2000) Die HD-Diagnostik beim Hund mit speziellen Bemerkungen zum Schweizer HD-Beurteilungsschema im Hinblick auf die Zuchtwertschätzung; Teil 2: Material und Methoden, Ergebnisse und Diskussion, Literatur. Kleintierpraxis 45: 169-182.

Dolf., G. Dietschi, E., Schawalder, P., Gaillard, C. (2000) Genetische Untersuchungen zur Kontrolle von Erbkrankheiten beim Hund. Schweiz. Arch. Tierheilk. 142: 229-233

Dietschi-Oberer, E. (2001) Klinische und populationsgenetische Untersuchungen der Hüftgelenksdysplasie beim Hund. Dissertation, Philosophisch-naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Bern, 95 S.

Schawalder, P., Stich, H., Seidl, Th., Spreng, D., Dietschi, E., Schmökel, H., Rytz, U. (2001) Die 'Ellbogen-dysplasie' beim Hund. Eine klinisch-synoptische Betrachtungsweise der verschiedenen Erscheingungsbilder mit ätiopathologischen Überlegungen. Ellbogendysplasie und fragmentierter Processus anconaeus (Teil I). Veterinär-Spiegel 4: 237-240.

Schawalder, P., Stich, H., Seidl, Th., Spreng, D., Dietschi, E., Schmökel, H., Rytz, U. (2002) Die 'Ellbogen-dysplasie' beim Hund. Eine klinisch-synoptische Betrachtungsweise der verschiedenen Erscheingungsbilder mit ätiopathologischen Überlegungen. Ellbogendysplasie und fragmentierter Processus anconaeus (Teil II). Veterinär-Spiegel 1: 14-27.

Dietschi, E., Schawalder, P., Gaillard, C. (2002) Entwicklung populationsgenetischer Verfahren zur Ermittlung der genetischen Disposition von Gesundheitsmerkmalen beim Hund und Entwicklung der Zuchtwertschätzung zur Selektion gegen Hüftgelenksdysplasie in der Schweizerischen Rassehundezucht im Hinblick einer Ausdehnung der Methodik auf weitere vererbbare Krankheiten. Schlussbericht vom 27. September 2002 für das Projekt 2.99.02 als Nachfolgeprojekt von 014.96.6.
Publikationen / Ergebnisse
(Englisch)
Dietschi, E., Schawalder, P., Gaillard, C. (2003) Estimation of genetic parameters for canine hip dysplasia in the Swiss Newfoundland population. J. Anim. Breed Genet. 120: 150-161.