ServicenavigationHauptnavigationTrailKarteikarten


Forschungsstelle
BSV
Projektnummer
G01_01
Projekttitel
Prekäre Lebenslagen - Subjektive Bewertungen und Handlungsstrategien in Haushalten mit knappen finanziellen Ressourcen

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
Anzeigen
-
-
-
Kurzbeschreibung
Anzeigen
-
-
-
Methoden
Anzeigen
-
-
-
Projektziele
Anzeigen
-
-
-
Abstract
Anzeigen
Anzeigen
Anzeigen
Anzeigen
Publikationen / Ergebnisse
Anzeigen
-
-
-

Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Armut, Ergänzungsleistungen
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Welches sind die Lebensbedingungen und Bewältigungsstrategien in Haushalten an der Armutsgrenze?
Methoden
(Deutsch)
Telefonische Befragung. Qualitative Vertiefungsinterviews.
Projektziele
(Deutsch)
Das Projekt interessiert sich vor allem für die Lebensumstände und Lebensführung von Haushalten an der Armutsgrenze. Die Nichtinanspruchnahme bedarfsabhängiger Sozialleistungen - die sogenannte "verdeckte", "versteckte", oder "verschämte" Armut - ist eines der grossen sozialpolitischen Probleme in der Schweiz. Der Sachverhalt, dass zahlreiche Personen bzw. Haushalte auf den Bezug von Sozialleistungen verzichten, obgleich sie in prekären finanziellen Verhältnissen leben und Anspruch auf Unterstützung geltend machen könnten, ist einer der Hauptgründe für die beschränkte Wirksamkeit der sozialpolitischen Instrumente. Dies gilt, wie eine auf Daten der nationalen Armutsstudie basierende Analyse von Vor- und Nachtransferarmut zeigte, in besonderem Masse für die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter.

Die zwei Grundfragen:
1. Wie sind die Lebensbedingungen bezugsberechtigter Personen, die keine finanzielle Unterstützung in Anspruch nehmen? Was sind die Auswirkungen des Nichtbezugs und auf welche Art und Weise gelingt es den betroffenen Menschen, ihre Situation ohne Inanspruchnahme staatlicher Unterstützungsleistungen zu bewältigen?
2. Inwiefern unterscheiden sich (bezugsberchtigte) NichtbezügerInnen in ihrer Lebenssituation und in ihren Bewältigungsstrategien von den unterstützten Personen (Haushalten) mit vergleichbarer Einkommenlage und andererseits von "armutsgefährdeten" Haushalten (Haushalte, deren Äquivalenzeinkommen geringfügig pberhalb der Armutsgrenze liegt)?
Abstract
(Deutsch)
Prekäre Lebenslagen. Subjektive Bewertungen und Handlungsstrategien in Haushalten mit knappen finanziellen Ressourcen

Im Zentrum der empirischen Untersuchung über "Prekäre Lebenslagen" standen vier The-menbereiche: die Lebensbedingungen und die Lebensumstände, der Bezug finanzieller Unter-stützungsleistungen, die Problemlagen und die Einschätzung von Hilfestellungen sowie die Bewältigung der Lebenssituation.
Es wurden 2791 Haushalte in den Kantonen Bern und St. Gallen telefonisch befragt. Die Auswahl stützte sich auf Steuerdaten und berücksichtigte insbesondere untere Einkommen. Für die Zwecke der statistischen Analyse wurden die Antworten vorgängig der Auswertung rückgewichtet. Die befragten Haushalte wurden je nach der Höhe ihres verfügbaren Äquiva-lenzeinkommens in drei Gruppen unterteilt.
Insgesamt weisen die Resultate auf die grosse und bislang vernachlässigte Bedeutung subjek-tiver Faktoren hin. Dies zeigt sich daran, dass sich die Lebenslage der Haushalte in der unte-ren Einkommensgruppe in verschiedenen Bereichen nicht wesentlich von den Lebensumstän-den der Haushalte in der mittleren Einkommensgruppe unterscheidet. Das gilt in besonderem Masse für die subjektive Bewertung von Mangellagen oder Benachteiligungen. Ähnliches trifft zu auf die Art der einschneidenden Probleme: Bei diesen handelt es sich weniger um finanzielle Probleme, sondern in erster Linie um solche im Bereich der Privatsphäre und der persönlichen Sozialnetze.
Bei der Problematik der Nichtinanspruchnahme von Sozialleistungen liegt ein vergleichbares Muster vor. Nicht ob man gemäss "objektiven" Massstäben prekarisiert ist, sondern ob man sich so fühlt, ist entscheidend für das Niveau der nachgefragten Unterstützung. Die Faktoren, die das Gefühl - und nicht den "objektiven" Tatbestand - der Prekarisierung hervorrufen, sind weitgehend unbekannt. Wir vermuten, dass neben sozialen Ressourcen (soziales Netz, Selbsthilfepotential) das Ausmass der empfundenen Fremdbestimmung und das Gefühl, das eigene Leben nicht im Griff zu haben, ausschlaggebend sind. Neben einer breiter abgestützten Validierung unserer Ergebnisse (andere Kantone) sind es insbesondere diese sozialen und psychischen Faktoren, die einer weiteren Abklärung bedürfen.
Abstract
(Englisch)
Prekäre Lebenslagen. Subjektive Bewertungen und Handlungsstrategien in Haushalten mit knappen finanziellen Ressourcen

This empirical research study on "precarious living conditions" focuses on four central as-pects: material and social circumstances, receipt of financial support, problem areas and the evaluation of assistance, as well as coping mechanisms.
A phone survey was carried out among 2,791 households in the cantons of Berne and of St. Gallen, which were selected from tax data, with particular attention given to households in the low-income bracket. With a statistical analysis in mind, the answers were weighted prior to evaluation. The surveyed households were classified into three groups according to their available equivalent income.
Overall, the results point to the major and hitherto ignored importance of subjective factors. They reveal that in many respects the living conditions of low- and average income house-holds do not differ much. This is particularly true for the subjective evaluation of poverty and discrimination. It is also the case for far-reaching problems, which relate primarily to their private lives and their social networks rather than to financial issues.
In relation to the non-take up of social benefits, the results were similar. It would appear that households base this decision on whether they actually feel that they are in financial difficulty and not on "objective" benchmarks. Very little is known about the factors that generate this feeling but that have no bearing on the "objective" facts. We suspect that, in addition to social resources (personal networks, self-help potential), the extent to which households perceive that they are not at liberty to determine their own lives as well as their ability to cope are cru-cial for their decision to accept social benefits. Future studies should attempt a broad-based validation of our results (inclusion of other cantons). More importantly, the social and psy-chological factors should be clarified further.
Abstract
(Französisch)
Prekäre Lebenslagen. Subjektive Bewertungen und Handlungsstrategien in Haushalten mit knappen finanziellen Ressourcen

L'enquête empirique sur les " situations de vie précaires " portait essentiellement sur quatre grands thèmes : les conditions de vie, la perception de prestations d'aide en espèces, la problématique des soutiens apportés et la capacité de faire face à ses problèmes.
2791 ménages appartenant surtout aux classes de revenus inférieures des cantons de Berne et de Saint-Gall, sélectionnés sur la base des données fiscales, ont été interrogés par téléphone. Afin de corriger la donne, pour qu'il n'y ait pas de distorsion de l'analyse statistique des données, une pondération des réponses a été effectuée avant l'évaluation. Les ménages interrogés ont été classés en trois groupes, en fonction du montant de leur revenu disponible " équivalent ".
Les résultats montrent globalement que les facteurs subjectifs ont une grande importance, négligée jusqu'ici. Le fait que, dans différents domaines, la situation matérielle dans laquelle se trouvent les ménages appartenant aux classes de revenus inférieures n'est pas très différente de celle dans laquelle se trouvent les ménages appartenant aux classes de revenus moyennes en témoigne. Cela est particulièrement vrai en ce qui concerne les jugements subjectifs portés sur les manques ou les handicaps sociaux. Il en va de même pour ce qui est des problèmes essentiels : ceux-ci concernent moins les ressources financières que la sphère privée et les réseaux sociaux personnels.
Le tableau est comparable lorsqu'on s'intéresse aux ménages qui ne recourent pas aux prestations sociales. L'importance de l'aide sollicitée dépend de la manière dont la situation est perçue. Aucun indice objectif de précarisation ne permet de préjuger de l'aide demandée. Les facteurs responsables du sentiment de précarisation (et pas de la réalité de celle-ci) sont largement méconnus. Nous supposons que les éléments suivants jouent un rôle dans ce domaine : d'un côté, les ressources sociales (réseau social, aptitudes psychiques permettant de résoudre soi-même ses problèmes) et, de l'autre, l'importance du sentiment de dépendance et l'impression ne pas être maître de sa vie. Ces résultats devraient maintenant être validés par d'autres recherches plus larges, menées dans d'autres cantons. Mais ces facteurs sociaux et psychiques mériteraient aussi une analyse plus approfondie.
Abstract
(Italienisch)
Prekäre Lebenslagen. Subjektive Bewertungen und Handlungsstrategien in Haushalten mit knappen finanziellen Ressourcen

L'inchiesta empirica "Condizioni di vita precarie" era incentrata su quattro tematiche: le condizioni di vita, la riscossione di prestazioni finanziarie di sostegno, la problematica degli aiuti forniti, compresa la loro valutazione, e la capacità di far fronte a queste situazioni.
E' stato condotto un sondaggio telefonico presso 2791 economie domestiche dei Cantoni di Berna e San Gallo, appartenenti in particolare alle categorie di reddito inferiori e scelte sulla base di dati fiscali. Per non falsare l'analisi statistica dei dati, le risposte sono state ponderate prima della valutazione. Le economie domestiche interpellate sono state suddivise in tre gruppi a seconda dell'importo del reddito equivalente disponibile.
Nel complesso i risultati mostrano che i fattori soggettivi rivestono una grande importanza finora trascurata. Lo dimostra il fatto che, in diversi ambiti, le condizioni di vita delle economie domestiche che conseguono un reddito modesto non è molto diversa da quelle delle economie domestiche delle fasce medie. Questo vale in particolare per la valutazione soggettiva relativa alle carenze e agli svantaggi. Parimenti dicasi per il tipo di problemi essenziali: questi ultimi riguardano in primo luogo la sfera privata e le reti sociali personali e in minor misura le risorse finanziarie.
Per quanto riguarda le economie domestiche che non ricorrono a prestazioni sociali, la situazione è analoga. Per l'entità dell'aiuto richiesto non è decisivo se la situazione è precaria secondo criteri obiettivi, bensì se è percepita come tale. I fattori che generano il sentimento di precarietà - non la fattispecie obiettiva di quest'ultima - sono ampiamente sconosciuti. Riteniamo che, oltre alle risorse sociali (rete sociale, potenziale che permette alla persona di risolvere da sola i propri problemi), abbiano un'incidenza l'importanza del sentimento di dipendenza dagli altri e l'impressione di non essere padroni della propria vita. I nostri risultati dovrebbero tuttavia essere confermati da studi più ampi condotti in altri Cantoni. Inoltre, proprio questi fattori sociali e psichici abbisognerebbero di un'ulteriore analisi.
Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)
Titel: Prekäre Lebenslagen. Subjektive Bewertungen und Handlungsstrategien in Haushalten mit knappen finanziellen Ressourcen
Autor(en): Brunner, Beat; Farago, Peter; Hutter Király, Petra; Suter, Christian
Jahr: 2005
Ort: Bern: BSV
Reihe: Beiträge zur Sozialen Sicherheit. Forschungsbericht
ISBN: 3-909340-13-X
Artikel-Nr. BBL: 318.010.2/05d (vergriffen)

Zum eBericht