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Forschungsstelle
BSV
Projektnummer
C01_02
Projekttitel
Invalidisierungsprozesse

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Kurzbeschreibung veröffentlichbar
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Abstract
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Publikationen / Ergebnisse
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Invalidität, Behinderung, Karriere
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Kofinanzierung einer NFP40-Studie mit Vertiefungsauftrag zu folgenden Themen:
Typologie von Karriereverläufen bei Personen, die eine IV-Rente beantragen, aber keine erhalten. Aus welchen Situationen / Vorsystemen kommen die Antragstellenden? In welche Systeme gelangen sie?
Kurzbeschreibung veröffentlichbar
(Deutsch)
Zugehörige Dokumente
Methoden
(Deutsch)
Theoretical Sampling / Qualitative Erhebung (halbstandardisierte face-to-face Interviews; Text-Analyse)
Projektziele
(Deutsch)
1. Ausgangslage
Im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms 45 "Probleme des Sozialstaates" wurde das Projekt "Vom behinderten Menschen zum Invalidenrentenbezüger - ein Leben lang?" bewilligt. Vor dem Hintergrund der starken Zunahme der IV-Rentenbezügerinnen und -bezüger sowie der damit verbundenen Kostensteigerung stellt diese Projekt Fragen nach den Gründen für diesen Zuwachs. Das Projekt wählt einen individuellen lebensgeschichtlichen Zugang und geht den Faktoren nach, welche zum Eintritt ins und zum Austritt aus dem Invalidenversicherungssystem führen. Im Rahmen des Projekts werden bei einer Stichprobe von Invalidenrentenbezügerinnen und -bezüger persönliche Interviews zur Lebenssituation vor, während und nach dem IV-Rentenentscheidverfahren gemacht.
Das NF-Projekt beschränkt sich folglich auf Personen mit gutgeheissenen Rentengesuchen. Personen, welche sich um Leistungen der IV bemüht haben, aber nie eine Rente zugesprochen erhielten, werden nicht in diese Untersuchung einbezogen. Die Lebensbedingungen dieser Menschen sind jedoch für eine umfassende Beurteilung der IV-Unterstützung von hohem Interesse. Aus den Existenzbedingungen von Personen ohne IV-Unterstützung können neben Aufschlüssen über alternative Strategien der Existenzsicherung Hinweise auf die Bedeutung der Leistungen der IV erwartet werden.

2. Ziel des Auftrages
Die geplante Ergänzung des SNF-Projekts verfolgt demnach als Ziel die Analyse der Lebensverläufe von Personen mit abgelehnten IV-Rentengesuchen. Es sollen vertiefte Erkenntnisse zu den sozialen und wirtschaftlichen Veränderungsprozessen vor, während und nach dem IV-Rentenentscheidverfahren erarbeitet werden. Im Vergleich zu der im SNF-Projekt unter- suchten Zielgruppe kann so die Bedeutung von Leistungen der IV abgeleitet werden. Dieser Teil der hier in Auftrag gegebenen Untersuchung wird im Weiteren als Thematik 'Invalidisierungsprozesse' bezeichnet.

3. Fragestellungen des Auftrages
Die vorgesehene Untersuchung wird durch verschiedene Fragestellungen geleitet:
- Wie verlaufen die Prozesse, welche schliesslich zu einem Antrag an die Invalidenversicherung führen? Welche Rolle spielen - neben dem Gesundheitszustand - die berufliche, wirtschaftliche und soziale Situation sowie andere Versicherungssysteme?
- Welche Auswirkungen hat der negative Rentenentscheid der IV auf die Lebenssituation der Betroffenen in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht?
- Welche Coping-Strategien - und mit welchem Erfolg - verfolgen Personen mit negativem Rentenentscheid? Welche Rolle spielen nach abgelehntem Rentenentscheid andere Unterstützungssysteme? Wie entwickelt sich die berufliche Situation dieser Personen?
- Welche Folgerungen lassen sich für die IV ziehen?
Abstract
(Deutsch)
Der Anteil der Invalidenrentenbezügerinnen und -bezüger an der erwerbsfähigen Bevölkerung ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Gleichzeitig werden einmal gesprochene Renten in den wenigsten Fällen später herabgesetzt oder aufgehoben. Im Buch geht das Autorenteam dieser Problematik nach. Es untersucht einerseits die Wege, welche zum Bezug einer Rente führen, und andererseits die Bedingungen, welche eine berufliche Reintegration fördern und so die Herabsetzung oder Aufhebung der Rente ermöglichen.
Das Buch gliedert sich in drei Teile: Zuerst wird auf die theoretischen Grundlagen des Forschungsprojekts eingegangen. Im zweiten Teil werden individuelle Lebensgeschichten dargestellt und zu übergeordneten Typen zusammengefasst. Dieser Teil vermittelt eine illustrative Beschreibung und Darstellung der Lebenssituationen, der Lebensverläufe und der Erfahrungen aus der Sicht der (ehemaligen) Invalidenrentenbezügerinnen und -bezüger. Im dritten Teil werden die Ergebnisse zusammengeführt und Empfehlungen zuhanden der Invalidenversicherung formuliert.
Vor allem bei Personen mit psychischer Krankheit aber auch bei körperlicher Krankheit oder Unfall mit zunehmender Verschlechterung, geht dem Rentenbezug oft eine lange Vorgeschichte voraus. Die über Jahre dauernde instabile berufliche Situation führt zu Resignation bezüglich der beruflichen Möglichkeiten. Zu diesem Zeitpunkt kommt die Unterstützung für eine Wiedereingliederung oft zu spät.
Die Prozesse nach der Rentensprechung lassen sich in drei Gruppen unterteilen: Verläufe, bei denen nach der Rentensprechung eine kontinuierliche berufliche Reintegration mit Rentenherabsetzung oder -aufhebung erfolgt, Verläufe, bei denen es erst nach einem mehrjährigen Erwerbsunterbruch zu einer beruflichen Reintegration kommt und Verläufe, bei denen die Betroffenen nach der Rentensprechung andauernd beruflich desintegriert bleiben.
Eine Herabsetzung der Rente erfolgt insbesondere bei Personen mit einer abgeschlossenen Berufsbildung. Ebenso führen eine ausgeprägte Berufsidentität und/oder die Verankerung am Arbeitsplatz oft zu einer erfolgreichen beruflichen Reintegration. Eine kurze Verlaufsdauer bis zur IV-Anmeldung, gezielte berufliche Massnahmen der IV und die Unterstützung durch das soziale Umfeld, durch medizinische oder therapeutische Fachpersonen sowie durch den Arbeitgeber sind weitere wichtige Bedingungen für eine berufliche Reintegration.
Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)