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Forschungsstelle
BLV
Projektnummer
1.98.10
Projekttitel
Evaluation einer Sarkoptes suis-Serologie mittels Serum zur Bestandesdiagnostik

Texte zu diesem Projekt

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Schlüsselwörter
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Projektziele
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Publikationen / Ergebnisse
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Sarkoptes suis, Serodiagnostik, Monitoring system, ELISA, Schwein
Schlüsselwörter
(Englisch)
Sarcoptes suis, serodiagnosis, monitoring system, ELISA, pig
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Die Sarkoptesräude ist wohl weltweit der häufigste Ektoparasit des Schweines und wahrscheinlich die häufigste Hautkrankheit beim Schwein überhaupt. Weltweiten Berichten zufolge sind ein hoher Anteil der Herden (70-90%) und ein sehr hoher Anteil der Tiere innerhalb dieser Herden (20-95%) von der Milbe befallen. Die Räude verursacht starken Juckreiz, Erythem, und papulöse Hautveränderungen. Sie betrifft alle Altersklassen in einem Bestand. Neben den klinischen Erscheinungen verursacht die Räude auch starke wirtschaftliche Einbussen. Diese drücken sich sowohl in Form von herabgesetzten Tageszunahmen, schlechterer Futterverwertung und vermehrtem Kannibalismus in Mastbeständen als auch in ungenügender Milchleistung, höherer Krankheitsanfälligkeit, grösseren Ferkelverlusten und anderes mehr in Zuchtbeständen aus.
Zudem tritt mit Sicherheit auch ein tierschützerischer Aspekt auf, indem das Wohlbefinden der Tiere durch Räude klar beeinträchtigt wird.
Zur Zeit ist die Diagnostik auf parasitologischen Untersuchungen von Hautgeschabseln und Biopsien beschränkt, was sehr aufwendig und häufig auch unergiebig ist. Beim Hund zum Beispiel beträgt die Wahrscheinlichkeit, in mehreren Geschabseln den Erreger zu finden 30-50%. Diese Zahlen dürften auf das Schwein übertragbar sein. Vor allem stellen die, nach unserer Auffassung häufigen, subklinischen Infektionen ein grosses Problem in deren Erfassung dar.
An der Vet. med. Fakultät Uppsala, Schweden, wurde eine Serologie entwickelt, bei der mit Hilfe von Antigenextrakt von Sarcoptes scabiei var. vulpes, Antikörper beim Hund gegen Sarcoptes canis nachgewiesen werden können. Der gleiche Test wurde auch beim Schwein überprüft. In unserer Arbeit soll in einem ELISA die Sensitivität, Spezifität und Tauglichkeit als Bestandesdiagnostik evaluiert werden.
Projektziele
(Deutsch)
Ziel der Arbeit ist es abzuklären, ob die vorhandene Serologie als bestandesdiagnostischer Test funktioniert, um infizierte Bestände gezielt mit den heute vorhandenen Mitteln zu sanieren. Fernziel ist wohl eine flächendeckende Tilgung der Räudemilben. Dies ist allerdings nur mit einer Diagnostik möglich, die mit möglichst grosser Sicherheit auch die, nach unserer Auffassung sehr häufigen klinisch inapparenten Infektionen erfasst.
Abstract
(Deutsch)
Zur Evaluierung der Sensitivität und Spezifität einer Räudeserologie beim Schwein mit einem ELISA sind 356 Mutterschweine aus 16 räudefreien und 19 Betrieben mit klinisch manifester Sarcoptes suis-Infektion blutserologisch untersucht worden. Zur Untersuchung der Serumpoben wurde der neue Chekitâ Sarcoptest angewendet. Der Test beruht auf einem Homogenisat von Sarcoptes scabiei var. vulpes als Antigen.
Um das Antikörpertiterverhalten im Serum von chronisch mit Sarcoptes scabiei var. suis infizierten Schweinen verschiedenen Alters zu eruieren, wurden Seren von 88 Schweinen verschiedenen Alters aus einem chronisch mit Sarcoptes suis infizierten Betrieb untersucht und mit Seren von 329 Tieren aus räudefreien Betrieben verglichen. Die Seren der Muttersauen entsprachen jenen aus der Evaluation. Die jüngeren Tiere stammten aus sechs kontrollierten SGD-R oder A-Betrieben.

Die Spezifität des Tests lag bei 99.34%, die Sensitivität bei 57.07%. Nach den Resultaten der verschiedenen Altersklassen eignen sich zur Diagnosefindung in chronisch mit Räude infizierten Herden die Seren der Saugferkel bis zu einem Alter von 2 Wochen und die der Jungsauen ab sieben Monaten, welche noch nie lokal oder systemisch gegen Ektoparasiten behandelt wurden. Bei Tieren dieser Alterskategorien konnten am ehesten Antikörper nachgewiesen werden.
Mit Hilfe dieses neuen Tests wird es in Zukunft möglich sein, rasch und sicher einen Bestand auf Räudefreiheit zu untersuchen.
Für die Bestandesdiagnose einer Räudemilbeninfektion beim Schwein ist die klinische Kontrolle im Betrieb, kombiniert mit der serologischen Untersuchung, der Entnahme von Hautgeschabseln überlegen.
Es muss noch überprüft werden, ob auch eine serologische Bestandesüberwachung mit Kolostralmilchproben möglich ist. Gleichzeitig muss überprüft werden, wie lange Antikörper nach erfolgter medikamenteller Räudesanierung nachweisbar sind. Sobald diese Resultate mit positivem Befund vorliegen, wird die serologische Bestandesüberwachung zur Kontrolle der Schweineräude im Programm des Schweizerischen Schweinegesundheitsdienstes zur Routine werden.
Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)
Kircher P. (1999) Sarcoptes scabiei var. suis: eine sero-epidemiologische Studie zur Kontrolle der Räude in Schweinebeständen. Dissertation, Universität Bern (eingereicht am 08.10.1999)

Zimmermann, W., Kircher, P. (1998) Serologische Bestandesuntersuchung und Sanierungsüberwachung der Sarcoptes scabiei var. suis Infektion: erste vorläufige Resultate. Schweiz. Arch. Tierheilk. 140, 513-517.

Kircher, P., Zimmermann, W. (1999) Serologische Bestandesuntersuchung und Sanierungsüberwachung der Sarcoptes scabiei var. suis Infektion: eine seroepidemiologische Studie in räudefreien und chronisch infizierten Betrieben. Schweiz. Arch. Tierheilk: 141, 567-573.