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Forschungsstelle
BLV
Projektnummer
2.98.09
Projekttitel
Entwicklung einer verhaltensgerechten Gehegegestaltung für die Europäische Wildkatze

Texte zu diesem Projekt

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Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Abstract
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Publikationen / Ergebnisse
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Tierschutz, Haltung, Wildtier, Mindestanforderung, Wildkatze, Tiergerechtheit
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Mittels ethologischer Methoden wird für die Europäische Wildkatze eine Gehegestrukturierung entwickelt, die den Tieren ermöglicht, ihre artsprezifischen Verhaltensweisen auszuführen. In diesem Gehege soll sich das Verhalten nicht von dem in einem sehr reich und komplex gestalteten Gehege unterscheiden. Letzteres wurde aufgrund von Literaturstudien von Freiland-Untersuchungen und eigenen Beobachtungen an Tieren in bereits bestehenden Gehegen entwickelt. Im komplex eingerichteten Gehege werden die spezifischen Umweltstrukturen und -reize, die für das Ausführen der regelmässigen und häufigen Verhaltensmuster benötigt werden, ermittelt.
Experimentell wird getestet, wieweit die Komplexität des Reiz- und Strukturangebots aus der Umwelt in verschiedenen Verhaltensbereichen reduziert werden kann, ohne dass Veränderungen in den verwendeten Verhaltensparametern auftreten. Es wird weiter geprüft, welche Umweltreize räumlich und/oder zeitlich variabel sein müssen, damit das Verhalten der Tiere gegenüber demjenigen im komplexen Gehege unverändert bleibt, und wie gross diese Variabilität sein muss. Ferner wird untersucht, wie genau eine Struktur dem vom Tier bevorzugten Typ entsprechen muss, damit keine Veränderungen im Verhalten auftreten. Letztlich soll die minimale Gehegegrösse experimentell bestimmt werden.
Die Experimente betreffen die Verhaltensbereiche Nahrungsaufnahme, Ruhen und Klettern, da die Verhaltensweisen dieser Bereiche am stärksten struktur- oder reizbezogen sind. Die Experimente zur Nahrungsaufnahme wurden innerhalb einer Dissertation bereits durchgeführt.
Projektziele
(Deutsch)
Die eigentliche Forschung besteht nun darin, experimentell abzuklären, wieweit die Komplexität in diesen Gehegen reduziert werden kann, ohne dass Veränderungen im Verhalten auftreten. Das Ziel ist es, die Reize und Strukturen zu bestimmen, die die Wildkatzen für die Ausführung ihrer natürlichen Verhaltensweisen benötigen.

Das Endziel des Projekts sind genaue Angaben zur Grösse, Art und Menge der Strukturierung, die ein Wildkatzen-gehege minimal beinhalten muss, um den Anforderungen der Art zu genügen.
Abstract
(Deutsch)
Im komplexen Gehege zeigen die Wildkatzen keine Verhaltensstörungen und ein Verhalten, das weitgehend dem der freilebenden Artgenossen entspricht. Hierbei ist ein besonders wichtiger Faktor die spezifisch für Wildkatzen entwickelte Fütterungsanlage, die es den Tieren ermöglicht, praktisch alle Verhaltensweisen des natürlichen Jagdverhaltens auszuführen. Auch der Aktivitätsrhythmus mit seinen jahreszeitlichen Schwankungen der in diesem Gehege lebenden Wildkatzen entspricht demjenigen von freilebenden Wildkatzen. Die bisherigen Forschungsergebnisse zeigen deutlich, wieweit die Komplexität dieses Geheges reduziert werden kann, ohne dass Ansätze von Verhaltensstörungen auftreten. Da diese Methode sehr erfolgreich ist, wurde das Langzeitprojekt noch erweitert, indem anschliessend an die Experimente zur Gehegestrukturierung auch Experimente zur Gehegegrösse durchgeführt werden sollen. Die bisherigen Resultate wurden bereits in mehreren Tierparks in der Schweiz und in Deutschland in der Wildkatzenhaltung umgesetzt.
Publikationen / Ergebnisse
(Englisch)
Hartmann, M. (1999) Development of species-specific enclosure designs through deduction from natural behaviour. In Proceedings of the Fourth International Conference on Environmental Enrichment, 29 August - 3 September 1999, Edinburgh, Scotland, Abstract: 21.
Hartmann, M. (1999) Assessing the behavioural needs of European Wildcats (Felis s. silvestris) in the feeding context. In Proceedings of the Fourth International Conference on Environmental Enrichment, 29 August - 3 September 1999, Edinburgh, Scotland, Abstract: 138.
Hartmann-Furter M. (2000) A Species-specific Feeding Technique designed for European Wildcats (Felis s. silvestris) in Captivity. Säugetierkd. Inf. 4, 23/24: 567-575.
Hartmann, M. (2001) Das Charisma des Phantoms. Biologie und Verhalten von Wildkatzen in Gehegen. In: Die Wildkatze. Zurück auf leisen Pfoten. G. Worel und H. Grabe (eds.), Amberg: Buch & Kunstverlag Oberpfalz.