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Forschungsstelle
BLV
Projektnummer
1.98.13
Projekttitel
Epidemiologie und molekulare Epidemiologie bei Kleinwiederkäuer-Lentiviren in der Schweiz
Projekttitel Englisch
Epidemiology and molecular epidemiology of small ruminant lentiviruses in Switzerland

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Abstract
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Publikationen / Ergebnisse
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
CAEV, MVV, PCR, RT-PCR, DNA-Sequenz, Epidemiologie, molekulare Epidemiologie, phylogenetische Analyse
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
In diesem Projekt sollen zunächst die technischen Grundlagen für eine breite Anwendung der PCR / RT-PCR zum Nachweis von Kleinwiederkäuer-Lentiviren (SRLV), des caprinen Arthritis-Enzephalitis Virus (CAEV) und des Maedi-Visna Virus (MVV) beim Schaf, erweitert werden. Hierzu müssen aus laufenden Arbeiten bereits vorhandene Primer-Paare anhand von verfügbarer DNA-Sequenzinformation schrittweise um solche ergänzt werden, die einen breiten diagnostischen Nachweis der in der Schweiz zirkulierenden SRLV ermöglichen und für das Studium der epidemiologischen Situation geeignet sind. Dies soll anhand der Erhebung einer kleinen Stichprobe von Lentiviren aus Ziegen und Schafen geschehen. Sowohl bei den Ziegen als auch bei den Schafen soll sich diese Probenerhebung vor allem auf die im Frühling 1998 gehäuft aufgetretenen Infektionen im Kanton Bern konzentrieren. Verschiedene virale Genomabschnitte sind aus diesen Proben zu amplifizieren, sequenzieren und phylogenetisch zu analysieren. In diesem Teil des Projekts ist auch die Eignung von Blut oder Milch für den Virusnachweis abzuklären. Die aus dieser Phase gewonnenen Erkenntnisse sollten es ermöglichen, in einer zweiten Phase eine erweiterte Stichprobe von Feldstämmen aus Ziegen und Schafen zu untersuchen. Bei den Ziegen gilt es insbesondere, die in der kritischen Endphase der Eradikation noch bestehenden Infektionsherde zu erfassen und mittels Methoden der klassischen und der auf der phylogenetischen Analyse von viralen Genomabschnitten beruhenden molekularen Epidemiologie zu analysieren. Bei den Schafen sollen einerseits über die ganze Schweiz verteilte Feldstämme erhoben und analysiert werden, anderseits sollte die Sanierungsgruppe des Pilotprojekts zur Maedi-Visna Sanierung bei Schwarznasen-Schafen im Kanton Wallis weiter verfolgt werden. Von grossem Interesse bei der epidemiologischen und phylogenetischen Analyse werden Unterschiede der Feldisolate nach Infektionsherd, Rasse und Tierart sein.
Projektziele
(Deutsch)
- Etablierung der PCR und RT-PCR zur Amplifikation von Genomabschnitten aus schweizerischen CAEV- und MVV-Feldstämmen, insbesondere Definition geeigneter Primerpaare für die molekulare Epidemiologie von SRLV und zur Ergänzung des Instrumentariums für die SRLV- Diagnostik
- Identifikation des am besten geeigneten Kompartiments für den Virusnachweis
- Gezielte Probenerhebung bei Ziegen und Schafen für PCR-Amplifikation und Serologie zur Abklärung bestehender Infektionsherde mit Methoden der klassischen und der molekularen Epidemiologie (SRLV-Spektrum in der Schweiz, Infektionsquellen, Übertragung zwischen Rassen und Tierarten)
Abstract
(Deutsch)
Bei Ziegen, die an einer Kleinwiederkäuer-Ausstellung in Interlaken teilgenommen hatten, wurde im Frühling 1998 eine Serokonversionsrate von über 50% festgestellt. Der Vergleich zur Serokonversion von Tieren aus den gleichen Beständen ergab eine sehr hohe, statistisch signifikante Assoziation zur Ausstellung. Aus diesen seropositiven Ziegen und aus Schafen aus Beständen, die ebenfalls an der Ausstellung teilgenommen hatten, konnten mittels RT-PCR virale genomische Sequenzen amplifiziert, sequenziert und phylogenetisch analysiert werden. Die Analyse der Sequenzen zeigte eine grosse verwandtschaftliche Nähe der Isolate aus den Ziegen untereinander und zu denjenigen der Schafe. Die Verwandtschaft der Isolate zu anderen Kleinwiederkäuer-Lentiviren erwies sich als einzigartig, indem sie sich näher bei den Maedi-Visna Virus-Prototypen als bei den gemischten Gruppen oder bei den CAEV-Prototypen einordnen liessen. Auf den ersten Blick scheint damit eine Übertragung eines Schafvirus auf die Ziegen anlässlich der Ausstellung als plausible Erklärung der Serokonversionen. Die Biologie von Lentivirusinfektionen spricht allerdings gegen diese Annahme. Genealogische und Molekular-Seroepidemiologische Untersuchungen unterstützen eine alternative Hypothese, gemäss der virusinfizierte Tiere serologisch nicht unbedingt entdeckt werden, falls sie nicht mit einem Kleinwiederkäuer-Lentivirus superinfiziert werden.
Die RT-PCR zum Nachweis von Kleinwiederkäuer-Lentiviren erwies sich als nützliche Ergänzung für Diagnostik und Epidemiologie. Die in diesem Projekt gefundenen Resultate sind insbesondere im Hinblick auf die laufende Bekämpfung bedeutsam. Sowohl die Möglichkeit der Lentivirusübertragung von Schafen auf Ziegen als auch die Möglichkeit, dass infizierte Tiere serologisch nicht entdeckt werden, sind von grosser epidemiologischer Bedeutung mit direktem Einfluss auf die für die Fortsetzung der Bekämpfung zu wählende Strategie. An der Abklärung dieser Fragen muss intensiv weitergearbeitet werden.
Publikationen / Ergebnisse
(Englisch)
Vogt, H-R., Bertoni, G., Hertig, C., Stalder H.-P., Zanoni, R. und Peterhans, E. (1999) The Interlaken goat and sheep show mystery: Highly clustered seroconversions to SRLV in a Swiss breed of goats in the final stage of the CAE eradication program. Meeting of WG2 and WG3 of the COST Action 834 in Pisa, 17.04.1999.

Vogt, H.-R. (2000) Caprine arthritis encephalitis: analysis of an outbreak associated with a goat and sheep market. Dissertation, Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Bern.