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Forschungsstelle
BLV
Projektnummer
1.98.09
Projekttitel
Abortverursachende Erreger beim Rind: Leptospirose

Texte zu diesem Projekt

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Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Abstract
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Publikationen / Ergebnisse
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Leptospiren, Rind, Abort, Aborterreger, Bestadnesuntersuchung, Serologie, Immunfluoreszenz, PCR
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Im Rahmen eines grösseren, vom Bundesamt für Veterinärwesen unterstützten Projektes, über die Abklärung unterschiedlicher Abortursachen beim Rind sollen in drei verschiedenen Regionen - Ost-, Zentral- und Westschweiz - Proben aus mittelgrossen Beständen mit und ohne Abortproblemen entnommen werden.
In diesem Zusammenhang soll das Referenzlabor für Leptospirose anhand dieses gut definierten Materials die Bedeutung der Infektion mit Leptospiren im allgemeinen und mit L. hardjo-bovis im speziellen überprüfen. Im Rahmen einer Dissertation sollen folgende Fragen beantwortet werden.
- Kommen in der Schweiz beim Rind, wie in anderen Europäischen Ländern, mehr Leptospiren Serovare vor als die, die seit der Zeit von Gsell und Wiesmann traditionsgemäss untersucht worden waren?
- Besteht ein Unterschied zwischen der serologischen Prävalenz von Leptospiren bei Kühen gleicher Alterskategorien aus Beständen mit und ohne Abortprobleme bzw. zwischen abortierten Foeten und neugeborenen Kälbern?
- Lässt sich L. hardjo in foetalen Organen fluoreszenzserologisch bzw. mittels PCR nachweisen?
Projektziele
(Deutsch)
Diese Studie soll Klarheit über die Bedeutung von Leptospireninfektionen bei Rind, insbesondere im Zusammenhang mit Aborten schaffen. Sie soll auch dazu führen, dass diese Infektion an den Fakultäten Bern und Zürich nach gleichen Kriterien beurteilt wird.
Abstract
(Deutsch)
Problemstellung und Zielsetzung
In der Schweiz wird die Rolle von Leptospiren der Serovar hardjo als Aborterreger beim Rind kantonal unterschiedlich bewertet. In diesem Zusammenhang wurde in 6 verschiedenen Kantonen aus der West- (VD, NE), Zentral- (BE, LU) und Ostschweiz (SG, AI/AR) eine serologische Untersuchung auf Leptospirose bei Rindern aus Milchviehbeständen durchgeführt mit dem Ziel, allfällige Unterschiede zwischen den Seroprävalenzen von Tieren aus klar definierten Betrieben mit und ohne Abortproblemen nachzuweisen. Darüber hinaus wurden abortierte Foeten auf das Vorhandensein einer Leptospireninfektion untersucht. Die Resultate sollten als Grundlage für allfällige weitere tierseuchenpolizeiliche Empfehlungen dienen.

Material und Methoden
Zwischen 1998 und 2000 wurden 4004 Kühe aus 113 Betrieben ohne Abortproblemen (Kontrollbetrieben) und 4315 Kühe - davon 240 mit Aborten - aus Betrieben mit Abortproblemen (Problembetrieben), sowie 177 Foeten mittels mikroskopischem Agglutinationstest (MAT) auf Antikörper gegen 18 verschiedene Leptospiren-Serovare untersucht. Zusätzlich wurden Plazentas und foetale Organe mittels Immun-fluoreszenz bzw. Polymerase-Kettenreaktion (PCR) auf Leptospiren bzw. Leptospiren-DNA untersucht.

Ergebnisse und Bedeutung
Die Prävalenz von MAT-positiven Kühen aus Problembetrieben (31.1%) und aus Kontrollbetrieben (31.7%), sowie von Kühen mit Abort (34.2%) wiesen keine wesentlichen Unterschiede auf, wobei Serovar hardjo am häufigsten (27.3%, 27.6% bzw. 28.3%) nachgewiesen wurde. Von den abortierten Foeten waren 5 (2.8%) MAT-positiv, wovon 4 gegen Serovar hardjo. In allen untersuchten Organabklatsch-präparaten bzw. Organproben konnte keine Leptospiren bzw. Leptospiren-DNA nachgewiesen werden.
Diese Resultate bestätigen den endemischen Status der Rinderleptospirose in der Schweiz. Unabhängig von Region und Herkunftsbetrieb wies rund ein Drittel der untersuchten Rinder Antikörper gegen Leptospiren, insbesondere gegen Serovar hardjo, auf. Obwohl Leptospiren im Abortmaterial nicht nachgewiesen wurden, weisen die 5 serologisch positiven Foeten auf eine intrauterine Infektion hin. Ein direkter Zusammenhang mit dem Abort bleibt jedoch zweifelhaft. Unseres Erachtens ist daher eine Ausmerzung von Seroreagenten als Abortprophylaxe nicht angezeigt.
Offen bleibt die Bedeutung von Leptospireninfektionen auf Fruchtbarkeitsstörungen.  
Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)
Sudler-Hofer, Christine, (2000): Nachweis von Antikörpern gegen Leptospiren in der Schweizerischen Schaf-, Ziegen- und Schweinepopulation. Inaugural Dissertation, Veterinärmedizinische Fakultät, Universitätz Zürich, Switzerland.