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Forschungsstelle
ALP
Projektnummer
12.02.2.3.3
Projekttitel
Bienenforschung
Projekttitel Englisch
Bee research
Kurztitel
Bienenforschung

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Neue Kenntnisse/Literatur
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Arbeitsvorgang/Stand der Arbeiten
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Kunden/Berichterstattung
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Englisch)
Apiculture, pests, habitate, bee products, pathogens, Varroa, Tropilaelaps, Melissococcus plutonius, Nosema, Aethina tumida
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
  1. Die Bestäubung, welche zur Erhaltung der Biodiversität und zur Ernährungssicherung erforderlich ist, ist langfristig nicht garantiert.
  2. Imker müssen auch in Zukunft noch flächendeckend Bienen halten um die Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen zu garantieren.
  3. Es müssen Grundlagen erarbeitet werden um es der Imkerschaft zu ermöglichen, weiterhin flächendeckend Bienen zu halten und damit die Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen zu sichern.
  4. Haupt-Motivation für die CH-Hobbyimkerei ist die Produktion von Bienenprodukte, welche als Unikate einen hohen Stellenwert im Ernährungs- und Gesundheitsbereich einnehmen. Die Qualität Reinheit, Naturbelassenheit dieser Produkte stellt hohe Ansprüche an Produktion, Gewinnung und Verarbeitung.
Botanische und geographische Authentizität sind wegen Fälschungen aber auch möglichen Gehalten an giftigen Bestandteilen von grosser Bedeutung.
Projektziele
(Deutsch)

Nachhaltige Bekämpfung von Bienenkrankheiten und Bienenschädlingen zur Erhaltung einer funktionierenden Imkerei und zur Produktion von rückstandsfreien Bienenprodukten

Im Rahmen der Vorsorgemassnahmen des LWG ist die Bienenverträglichkeit landwirtschaftlicher Hilfsmittel im Rahmen der Zulassung beurteilt, deren Deklaration und Anwendungsvorschriften überprüft und Bienenvergiftungen sind aufgeklärt

Bienenschutz im Rahmen von landwirtschaftlichen Massnahmen und Umweltveränderungen muss eine flächendeckenden Imkerei ermöglichen. Ideen für Konzepte einer bienenverträglichen Landwirtschaft sind zusammen mit ART entwickelt.

Landwirte berücksichtigen Bienen beim Mähen, bei der Wahl der Kultur, beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln
Keine Trachtlücken im Mittelland

Einfluss von neuen Kulturen auf Bienen ist bekannt (z. B. Gründüngung)

Die Praxis und das BLW sind in Zuchtfragen wissenschaftlich unterstützt mittels: nationaler, rassenunabhängiger Koordination und internationaler Vernetzung einer anerkannten, effektiven Toleranz- und Leistungszucht sowie der Gewährung der Sicherheit der CH-Belegstellen

Nationales Zuchtkonzept anerkannt in Praxis
Konzept für Belegstellen-Sicherheit
Konzept für nat. Leistungsprüfung

Halten und Verbessern der Qualität der Bienenprodukte mit dem Ziel, dem Konsumenten hochwertige Produkte (Unikate) anzubieten, als Motivation für ein fundiertes Imkerhandwerk

Mittels nationalen Monitoringprogrammen für Wachs und Honig werden die Grundlagen für nachhaltigen  Mitteleinsatz in der Schädlings- und Krankheitsbekämpfung gelegt

Nachhaltige, praxistaugliche Milben – Bekämpfung (Varroa destructor und Tropilaelaps spp.) mit hoher Akzeptanz. Vereinfachte Methoden zur wirksamen Varroabekämpfung entwickelt, mit Industrie umgesetzt und getestet

Die Rolle von Bienenviren für Völkerverluste ist in der Vielschichtigkeit Befall, Virulenz, Wirtswechsel etc. geklärt (Modelle DWV und ABPV), der Einfluss von Varroa destructor und Tropilaelaps spp. auf die Aktivität bestimmter Bienenviren verstanden

Optimierter Wissenstransfer zur Sicherstellung, dass die rund 20'000 CH Imkerinnen und Imker nach neusten Erkenntnissen arbeiten

Aktualisierte Literatur-Datenbank zugänglich
Homepage gemäss Bedarf Praxis
Lehrmittel, Schulungsunterlagen

Angebot periodischer Grund- , Aus- und Weiterbildungskurse für die Kaderfunktionen Inspektoren, Berater und Honigkontrolleure. Angebot Vorlesungen Bienenkunde auf Universitätsstufe für Biologen, Veterinäre, Umweltwissenschaftler und Agronomen.

Imker-Kader vermitteln unser aktuelles Wissen

Drittmittelakquisition. Von nationalen und internationalen Geldgebern werden Mittel für die ALP erfolgreich eingeworben.

Neue Kenntnisse/Literatur
(Deutsch)

Imkerei / Landwirtschaft
Sublethale Dosen von Pflanzenschutzmitteln können in Kombination mit andern Mitteln oder in Kombination mit Krankheiten folgenschwere Wirkungen auf Bienengesundheit haben (Alaux 2010; Kralj 2010). Rigorosere Sanierungsbestimmungen können die Sauerbrut nur beschränkt eindämmen. Habitatverlust ist weltweit gesehen die grösste Bedrohung für die Honigbiene (Brown, 2009)

1.       Sieber R. (2010) Erneut beträchtliche Völkerverluste, Schweiz. Bienenztg. 21-24.

2.       Gauthier L., Ravallec M., Tournaire M., Cousserans F., Bergoin M., Dainat B., de Miranda J.R. (2011) Viruses associated with ovarian degeneration in Apis mellifera L. queens, Plos One 6, 1-13.

3.       Roetschi A., Berthoud H., Kuhn R., Imdorf A. (2008) Infection rate based on quantitative real-time PCR of Melissococcus plutonius, the causal agent of European foulbrood, in honeybee colonies before and after apiary sanitation, Apidologie 39, 362-371.

4.       Behrens D., Forsgren E., Fries I., Moritz R.F.A. (2007) Infection of drone larvae (Apis mellifera) with American foulbrood, Apidologie 38, 281-288.

5.       OEPP/EPPO (2010) Side-Effects on honeybees, Bulletin OEPP/EPPO 40, 1-7,

6.       Alaux C., Brunet J.L., Dussaubat C., Mondet F., Tchamitchan S., Cousin M., Brillard J., Baldy A., Belzunces L.P., Le Conte Y. (2010) Interactions between Nosema microspores and a neonicotinoid weaken honeybees (Apis mellifera), Environ. Microbiol. 12, 774-782.

7.       Brown M.J.F., Paxton R.J. (2009) The conservation of bees: a global perspective, Apidologie 40, 410-416.

 

Produkte
Pyrrolizidin Alkaloide wurden 2008 von der IARC als möglicherweise karzinogen eingestuft (Gallmann et. al., 2009). Ca. 50% des CH Honigs sind laut erstem Screening betroffen. Bei Pollen dürfte die Situation noch kritischer sein, erste Untersuchungen sind bereits im Gange. Botanische und geographische Authentizität von Bienenprodukten gewinnt unter obiger Optik massiv an Bedeutung. Lösungsansätze werden gesucht mittels FTIR-Technik, über volatile Markersubstanzen in Nektar sowie Isotopenanalyse. (Ruoff et al., 2003; Ruoff et al., 2006;Ruoff and Bogdanov 2004). Die Nulltoleranz für Antibiotika, welche mit Anpassung an EU Recht eingeführt wurde, ergibt ein Risiko für die Marktfähigkeit von Honig aufgrund landwirtschaftlicher Praktiken: Asulambehandlung gegen Breitblattunkräuter: (Gallmann et al., 2005). Vermehrt eingesetzte Proteinfütterung in der Bienenhaltung könnte Ursache für Hefefragmente in Honig sein. In der Praxis ist das Rühren von Honig für Kristallisationssteuerung immer weiter verbreitet. Suboptimal gerührter Honig neigt zu Phasentrennung. Es fehlen technologische Grundlagen. (Venir et al., 2006; von der Ohe 34)

 

1.       Gallmann, P. et al. "Antibiotic residues – from manure to honey?" Bees, ants and termites 79 (2005).

2.       Ruoff, K. and S. Bogdanov. "Authenticity of Honey and other Bee Products." Apiacta 38 (2004): 317-27.

3.       Ruoff, K. et al. "Authentication of the botanical and geographical origin of honey by front-face fluorescence spectroscopy." Journal of agricultural and food chemistry 54.18 (2006): 6858-66.

4.       Ruoff, K. et al. "Authentication of the botanical and geographical origin of honey by mid-infrared spectroscopy."

5.       Journal of agricultural and food chemistry 54.18 (2006): 6873-80.

6.       Venir, E., M. Spaziani, and E. Maltini. "Crystallization in "Tarassaco" Italian honey studied by DSC." Food Chemistry 122.2 (2010): 410-15.

7.       von der Ohe, W. "Blütenbildung im Honigglas." Deutsches Bienen Journal 14.2 (2006): 34.

 

 

Gesundheit
Die Öffentlichkeit und die Imkerschaft erwarten von der Forschung die Klärung der Ursachen sowie Lösungen für das Phänomen Bienensterben, das auf der gesamten Nordhalbkugel grassiert.  Im Bereich der Bienengesundheit wurden in den letzten beiden Jahren, insgesamt 27 Artikel (20 gelistet) in internationalen Fachzeitschriften publiziert. Die Themen umfassten: Forschungsstrategien (9, 14), Völkerdichten (18, 19), Völkerverlusten (1, 2, 6, 7, 11, 14, 17), Viren (12), Kleinen Beutenkäfern (5, 10), Diagnosemethoden (13, 16), Kontrollverfahren (15) und imkerlichen Methoden (20). Spezifisch für die Schweiz bzw. die Bedrohung der Honigbienen hierzulande sind die Bienenseuche Europäische Faulbrut (Sauerbrut) sowie die parasitische Milbe Varroa destructor per se wie auch als Vektor  für andere Krankheitserreger im Vordergrund der Forschungsaktivitäten. Allerdings muss das ZBF die Schweiz (Behörden und Branche) auch auf die Ankunft der zu erwartenden neuen Parasiten vorbereiten, insbesondere die Milbe Tropilaelaps und den kleinen Beutenkäfer.

1)     Berthoud H, Imdorf A, Haueter M, Radloff S, Neumann P (2010) Virus infections and winter losses of honey bee colonies (Apis mellifera). J Apic Res 49: 60-65.

2)     Charrière JD, Neumann P (2010) Surveys to estimate winter losses in Switzerland. J Apic Res 49: 132-133.

3)     Ellis JD, Spiewok S, Delaplane KS, Buchholz S, Neumann P, Tedders L (2010) The susceptibility of Aethina tumida (Coleoptera: Nitidulidae) larvae and pupae to entomopathogenic nematodes. J Econ Entomol 103: 1-9.

4)     Moritz RFA, de Miranda J, Fries I, Le Conte Y, Neumann P, Paxton RJ (2010) Research strategies to improve honeybee health in Europe. Apidologie 41: 227–242.

5)     Neumann P, Carreck N (2010) Honey bee colony losses. J Apic Res 49: 1-6.

6)     Potts SG, Roberts SPM, Dean R, Marris G, Brown M, Jones R, Neumann P, Settele J (2010) Declines of managed honeybees and beekeepers in Europe. J Apic Res 49: 15-22.

7)     de Miranda JR, Dainat B, Locke B, Berthoud H, Neumann P, Gauthier L, Cordoni G, Budge G, Stoltz DB, Ball BV (2010) Genetic characterisation of slow paralysis virus of the honeybee (Apis mellifera L.). J Gen Virol 91: 2524–2530.

8)     Potts SG, Bommarco R, Felicioli A, Fischer M, Jokinen P, Kleijn D, Klein AM, Neumann P, Petanidou T, Rasmont P, Smith S, Steffan-Dewenter I, Vilà M, Vujic A, Woyciechowski M, Zobel M, Settele J, Schweiger O (2011) Developing European conservation and mitigation tools for pollination services: approaches of the STEP (Status and Trends of European Pollinators) project. J Apic Res 50: 152-164.

9)     Jaffé R, Dietemann V, Allsopp MH, Costa C, Crewe RM, Dall’Olio R, de la Rúa P, El-Niweiri MAA, Fries I, Kezic N, Meusel M, Paxton RJ, Shaibi T, Stolle E, Moritz RFA, 2009. Estimating the density of honeybee colonies across their natural range to fill the gap in pollinator decline censuses. Conservation Biology 24: 583–593.

Arbeitsvorgang/Stand der Arbeiten
(Deutsch)

Imkerei /Landwirtschaft
Biologie von Melissococcus plutonius sowie Sanierungsstrategien bei Sauerbrutbefall erforschen und testen. (Roetschi 2008). Evaluieren der potentiellen risiken für die Honigbienen von neuen bzw. zu re-evaluirenden Pflanzenschutzmittel auf Basis internationaler Standards und den zurzeit laufenden Anpassungen auf diesem Gebiet. Aufklären von Vergiftungsfällen. Risiken für die Überwinterung der Honigbienen sind zu ergründen, speziell auch die in letzter Zeit vermehrt eingesetzten spät blühenden Gründünger.  Mögliche Verbreitungswege der systemischen Pflanzenschutzmittel sind zu ergünden. Nationale (Rassenunabhängige) Koordination und wissenschaftliche Betreuung der Bienenzucht (Krankheits- und Schädlingstoleranz) und insbesondere der Sicherheit der Belegstellen (Verbände) (Gauthier 2011).

Bienenprodukte
Betreuung des Labelprogramms Apisuisse (wissenschaftliche Unterstützung der nationalen Honigkommission). Unterhalt und Weiterentwicklung der Früherkennungsinstrumente im Schweizerischen Honignetzwerk. Untersuchungen zu Pflanzengiftstoffen (Pyrrolizidin Alkaloide) im Schweizer Honig und Pollen. Methodenvergleich mit verschiedenen internationalen Labors zu Honigqualitätsscreening mittels Infrarottechnik. Entwicklung einer Nachweismethode von Backhefe im Honig sowie Untersuchung des Kontaminationsweg über Zuckerfütterung. Entwicklung von feincrèmigen Honigen mit einfachen imkerlichen Hilfsmitteln. Koordinieren und Betreuen des Schweizerisches Wachsmonitoringprogramm als Grundlage für Risikobeurteilung von Akarizidrückständen.

Bienengesundheit
Versuche zur Biologie, Diagnose und Kontrolle von Krankheiten und Schädlingen der Honigbiene und anderer Bienen (Hummeln, Solitärbienen). Molekulare und Felddiagnose von Pathogenen in Form von Monitoring Programmen. Experimentelle Studien zur Rolle der Interaktionen zwischen Pathogenen und Pestiziden. Entwicklung von neuen Diagnose- und Kontrollverfahren.

Allgemein
Ausbau und Aufrechterhaltung von wissenschaftlichen Netzwerken als Frühwarnsystem. Einwerbung von Drittmitteln. Durchführung von Fortbildungskursen für die Imkerkader und für Studenten der Biologie & Veterinärmedizin.
Kunden/Berichterstattung
(Deutsch)

Aemter, Vollzug, Imkerkader (Inspektoren, Berater, Betriebsprüfer), Imkerschaft

Publikationen in Imkerfachzeitschriften, internationalen Fachzeitschriften, Kongressbänden

Periodische Ausbildungskurse für Imkerkader

Vorträge auf Kongressen

ÖFFENTLICHKEIT
URL-Adressen
(Deutsch)