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Unité de recherche
OFROU RPT
Numéro de projet
SVI2008/003
Titre du projet
Flexibility in planning of streets and public spaces / flexible traffic areas
Titre du projet anglais
Flexibility in planning of streets and public spaces / flexible traffic areas

Textes relatifs à ce projet

 AllemandFrançaisItalienAnglais
Mots-clé
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Description succincte
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Description du projet
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Connaissances attendues / utilisation / bénéficiaire
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Méthodes
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Equipements spéciaux
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Etat de la recherche
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Objectifs du projet
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Mise en oeuvre et application
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Textes saisis


CatégorieTexte
Mots-clé
(Allemand)
Flexibilität, Strassenraumgestaltung, Querschnittsaufteilung, Planungsprozess, Paradigmenwechsel
Mots-clé
(Anglais)
Flexibility, street design, cross-sectioning, planning process, paradigm shift
Description succincte
(Allemand)

Die Forschungsarbeit zeigt auf, welche Rahmenbedingungen erforderlich sind, um Projektierungsfreiräume nutzen zu können und flexible Strassenräume zu erhalten.

Die gesamte Arbeit wird anhand der drei Aspekte Paradigmen, Normen und Prozesse strukturiert, die gleichwertig behandelt werden. Dabei ist die Interaktion zwischen den Aspekten von zentraler Bedeutung in Bezug auf Flexibilität.

Nach einer umfassenden Problemanalyse werden Thesen aufgestellt und ein Beurteilungsmodell entwickelt. Anhand von Fallbeispielen werden die Thesen verifiziert. Die Forschungsarbeit wird aufzeigen,

  • was Flexibilität bezüglich der Projektierungsfreiräume für Strassen heisst.
  • welche Auswirkungen die gesellschaftlichen Paradigmenwechsel auf den Planungsprozess sowie die Anwendung der technischen Normen haben.
  • welche Projektierungsfreiräume bereits heute bei geschickter Anwendung und Interpretation der Normen vorhanden sind und wo in den Normen und Richtlinien zusätzliche Freiräume geschaffen werden sollen, um die Flexibilität der Strassenräume zu erhöhen.
  • welche betrieblichen und baulichen Elemente geeignet sind, flexible Strassenräume zu schaffen.
  • welche Schwächen die heutigen Standard-Planungsprozesse aufweisen, welches die Erfolgsfaktoren für die Nutzung von Projektierungsfreiräumen sind und welche Prozessoptimierungen vorzunehmen sind.
Zum Schluss werden Empfehlungen für den Prozessablauf und für die Gestaltung flexibler Strassenräume formuliert und aufgezeigt, wie die Erkenntnisse in die bestehenden Normen integriert werden können.
Description succincte
(Anglais)

The research study points out the required parameters to exploit flexible project planning and to achieve flexible road-space.

The whole project is based on three equally weighted aspects: paradigm, technical standards and process. Most important is the interaction between all three aspects regarding flexibility.

Based on sound analyses we will establish various cases and develop a sophisticated valuation model.

The research study will answer the following questions:

  • What does flexibility mean regarding the flexibility in planning of streets?
  • What impact has the social paradigm shift on the planning process and on the application of technical standards?
  • Which flexibility in planning based on smooth application and interpretation of the technical standards is already existing? Which technical standards and guidelines should be improved resp. completed to increase the flexibility of road-space?
  • Which technical and operational units qualify to create flexible road-spaces?
  • What kind of shortcomings are borne by the exisiting standardized planning processes? What are the success factors regarding the use of flexible project planning? Which process optimizations should be made?
Finally, we frame recommendations for the planning process and technical units to create flexible traffic areas and demonstrate how the findings can be integrated into existing technical standards.
Description du projet
(Allemand)

Nach der Phase des verkehrstechnischen Funktionalismus der 1960er Jahre und dem Leitbild der autogerechten Stadt werden für die Städte und Gemeinden die Gebrauchsfähigkeit und die Gestaltung von Stadt- und Hauptverkehrsstrassen wieder wichtiger. Die Ausgestaltung des innerstädtischen Strassenraums ist diesbezüglich sich stetig ändernden Ansprüchen unterworfen. Standen vor 30-40 Jahren hauptsächlich noch die Leistungsfähigkeit der Strassen aus Sicht des MIV im Vordergrund, so sind heute zunehmend auch die Bedürfnisse der anderen Strassenraumbenutzer wie Fussgänger, Velofahrer, des öffentlichen Verkehrs sowie die städtebauliche Gestaltung von grosser Bedeutung.

Die Gestaltung der Strassen basiert auf den Normen. Diese beinhalten Spielräume bei der Anwendung. Je nach Anwender werden diese Freiräume anders genutzt. Deshalb ist die Gestaltung und Projektierung der Strassenräume den sich ändernden Paradigmen und dem jeweiligen Planungsprozess unterworfen. Diese Faktoren stehen in starker Abhängigkeit zueinander und bestimmen schliesslich das Erscheinungsbild sowie die Flexibilität der Strassen.

Paradigmenwechsel

Ziele und Prioritäten der Gesellschaft ändern sich. Dies findet auch Ausdruck in der Strassenplanung. Der Druck auf die Planenden, den Strassenraum den sich ständig ändernden Bedürfnissen anzupassen, wuchs vor allem aufgrund der unterschiedlichen Paradigmen und Wertvorstellungen bezüglich Verkehr und Strasse in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Die Meinungsgenerationen dauerten jeweils etwa 10 Jahre. Da Strassen- und Platzbauten in der Regel eine Lebensdauer von 25 - 30 Jahre haben, müssen sie flexibel sein. Die Projekte müssen inhaltlich so geplant und umgesetzt werden, dass Freiräume / Flexibilitäten vorhanden sind, um zwei bis drei aufeinanderfolgenden Paradigmenphasen zu genügen.

Normen

Die Normen enthalten die wichtigen technischen Grundlagen für die Verkehrsplanung und somit auch für den Strassenbau (z.B. Lichtraumprofile, Abbiegeradien, Abmessungen usw.). Diese sind grundsätzlich notwendig, damit Fussgänger, Fahrradfahrer und Fahrzeuge auf den öffentlichen Strassen und Plätzen angemessen zirkulieren können. Der Umgang mit den Normen ist jedoch stark vom angesprochenen Zeitgeist abhängig. Je nach Paradigma rücken unterschiedliche Planungsprioritäten in den Vordergrund, die je nach Projektverantwortlichem zu unterschiedlichen Ergebnissen führen können. Also verursachen nicht die Normen unflexible Strassenräume, sondern die Anwendung derselben. Werden nämlich mögliche zukünftige Änderungen des Zeitgeistes durch den Planer nicht berücksichtigt, kann das dazu führen, dass Strassen nur mit grossem Aufwand umgerüstet werden können.

Prozess

Strassen und Plätze werde heute noch oft nach den verkehrlichen Bedürfnissen des MIV ausgerichtet. Für die (fehlende) Flexibilität der Strassen sind allerdings nicht die Normen ausschlaggebend, sondern der jeweilige Zeitgeist sowie die Routine und Gewohnheiten des Planers bei der Anwendung der Normen. Meist fehlen Vorstellungen, wie sich die Anforderungen und die Bedürfnisse der Gesellschaft und der Planung ändern können und welche Flexibilität die Strasse infolgedessen haben müsste, um den neuen Ansprüchen zu genügen. Die Normen geben nur die technischen Grundbestimmungen vor, die auch bei Änderungen meist noch ihre Gültigkeit besitzen. Um Flexibilität durch geeignete Gestaltung und Projektierung des Strassenraums zu erreichen, ist es also bereits im Planungsprozess notwendig sowohl Normen als auch mögliche zukünftige Entwicklungen (Szenariotechnik) zu berücksichtigen und in Einklang zu bringen.

Grundthese ist, je mehr denkbare Szenarien zu Beginn des Variantenstudiums geprüft werden, desto flexibler ist letztlich der Strassenraum bei sich ändernden Umfeldbedingungen.

Forschungsbedarf

Zu den drei Teilaspekten Paradigmen, Normen und Prozess liegen vereinzelt Forschungsarbeiten und Grundlagen vor. Bei der Interaktion zwischen den Aspekten, die von zentraler Bedeutung in Bezug auf Flexibilität ist, bestehen jedoch Forschungslücken und somit Forschungsbedarf.
Connaissances attendues / utilisation / bénéficiaire
(Allemand)

Als Erkenntnisse soll die Forschungsarbeit aufzeigen,

§ was Flexibilität bezüglich der Projektierungsfreiräume für Strassen heisst.

§ welche Auswirkungen die gesellschaftlichen Paradigmenwechsel auf den Planungsprozess sowie die Anwendung der technischen Normen haben.

§ welche Projektierungsfreiräume bereits heute bei geschickter Anwendung und Interpretation der Normen vorhanden sind und wo in den Normen und Richtlinien zusätzliche Freiräume geschaffen werden sollen, um die Flexibilität der Strassenräume zu erhöhen.

§ welche Schwächen die heutigen Standard-Planungsprozesse aufweisen, welches die Erfolgsfaktoren für die Nutzung von Projektierungsfreiräumen sind und welche Prozessoptimierungen vorzunehmen sind.

Nutzen der Arbeit

Mit einem Planungsprozess, der auf unterschiedliche Entwicklungsszenarien abgestützt ist, Projektierungsfreiräume nutzt und geeignete betriebliche und bauliche Elemente einsetzt, werden langfristig die Kosten für Anpassungen von Strassen und Plätzen an geänderte Anforderungen stark gesenkt, da bereits in Planung / Projektierung die erforderliche Flexibilität geschaffen wurde. Somit ist auch zu erwarten, dass die Infrastrukturen schneller an neue Entwicklungen angepasst werden.
Méthodes
(Allemand)

In der gesamten Arbeit werden die drei Teile Paradigmen, Normen und Prozesse gleichwertig behandelt.

Problemanalyse

Zu Beginn der Arbeit wird eine umfassende Problemanalyse mit Literaturrecherche durchgeführt. Dabei soll auch auf die wichtigen historischen Leitbilder des Städtebaus des letzten Jahrhunderts und dessen Auswirkungen auf den öffentlichen Raum eingegangen werden. Wichtig ist zudem, wie sich mit den Leitbildern die Planung verändert hat und das Gesicht unserer Städte und Stadtstrassen beeinflusst wurde. Was waren die Auswirkungen der verschiedenen Paradigmenwechsel respektive des jeweils aktuellen Zeitgeistes? Besonderer Fokus soll dabei auf den Planungsprozess und die jeweiligen Anforderungen sowie auf die vorhandenen Projektierungsfreiräume und die Flexibilität des Strassenraums gelegt werden.

Die Literaturrecherche dient ausserdem dazu, die bestehenden technischen Normen und Richtlinien zu durchleuchten und im Hinblick auf ihre Flexibilität zu prüfen. Es stellt sich die Frage, ob die gegebenen Normen ausreichend Spielraum für die Gestaltung und die Projektierung von Strassen und Plätzen, die sich ändernden Bedürfnisse unterworfen sind, zulassen.

Begriffsdefinition

Aus der Literaturrecherche sind ausserdem die Begrifflichkeiten zu beleuchten. Besonders die Bedeutung des Wortes ‚Flexibilität’ im Hinblick auf Projektierungsfreiräume ist genauer zu hinterfragen.

Im Wesentlichen bedeutet Flexibilität, Wahlmöglichkeiten zu entdecken, auf ständig verändernde Bedingungen reagieren zu können und nicht an ihnen zu scheitern. Also nicht nur einen Blickwinkel zu betrachten, sondern möglichst viele. Flexibilität hat sehr viel mit der Fähigkeit zu tun, flexibel denken und planen zu können.

Im Hinblick auf den Projektierungsfreiraum bei Strassen und Plätzen führt dies zur Erkenntnis, dass nur dann ein flexibler Strassenraum geschaffen werden kann, wenn man schon bei der Planung Entwicklungsszenarien berücksichtigt und sich Gedanken über die sich verändernden Anforderungen macht.

Thesen

Weil zu Beginn eines Projektprozesses im Strassenbau bereits die ersten Weichen für das Gestaltungskonzept der Strasse gestellt werden, ist die Klärung möglicher Entwicklungstendenzen zentral. Wohl werden heute im Variantenstudium grobe Abschätzungen zur Verkehrsentwicklung (MIV) der kommenden 20 Jahre gemacht und diese bei der Ideenfindung berücksichtigt. Übrige nachhaltige Betrachtungsweisen, wie gesellschaftlich, demographische Entwicklungen oder umwelt- oder wirtschaftspolitische Auswirkungen, welche Effekte z.B. auf eine steigende Fussgängerzahl oder grundlegende modal-split-Veränderungen haben können, werden nur wenig oder gar nicht in die Überlegungen miteinbezogen.

Dabei haben die unterschiedlichen Zeitgeiste Einfluss auf die Denkweise der Planenden und somit bei der Anwendung und Interpretation der Normen. Aber auch der Planungsprozess ist aufgrund sich ändernden Paradigmen Anpassungen unterworfen.

Aus der noch nicht abschliessenden Problemanalyse wurden vorläufige Thesen entwickelt:

§ Die Normen selbst (exkl. Normen des Planungsprozesses) sind kein Hinderungsgrund für flexible Strassenräume.

§ Der Zeitgeist hat grossen Einfluss auf die Anwendung der Normen (z.B. Priorisierung für bestimmte Verkehrsmittel- oder –teilnehmer).

§ Szenarienüberlegungen zu möglichen zukünftigen Entwicklungen haben heute nur geringen Einfluss auf den Planungsprozess.

§ Maximal flexible Strassenräume entstehen, wenn im Planungsprozess die Bandbreite möglicher Zukunftsszenarien berücksichtigt wird und die Spielräume der Normen entsprechend ausgeschöpft und geeignete Projektierungselemente verwendet werden.

Der vorliegende Thesenkatalog ist noch nicht abschliessend und wird mit Hilfe der Literaturrecherche noch verfeinert und ergänzt.

Entwicklung des Beurteilungsmodells

Um die Fallbeispiele einheitlich beurteilen und die Thesen überprüfen zu können, wird ein entsprechendes Beurteilungsmodell entwickelt. Es enthält Kriterien zur Berücksichtigung der Umfeldansprüche, zur Flexibilität des Projektes und zu Erfolgsfaktoren des Prozesses.

Fallbeispiele

Eine Liste möglicher Fallbeispiele für flexible und unflexible Strassenraumgestaltungen wird aufgrund der Literaturrecherche erstellt. Dabei geht es vor allem darum herauszufinden, wie flexibel die Planenden während des Prozesses an die Gestaltung von Strassen- und Platzräume herangehen. Spannend ist ausserdem, wie sich die Denkweise der Akteure kennzeichnet und gegen welche Widerstände angekämpft werden muss. Die Festlegung der zu untersuchenden Fallbeispiele erfolgt zusammen mit der Begleitkommission.

Folgende Fallbeispiele zeigen beispielhaft auf, wie die Bearbeitung vorgesehen ist:

Paradigmen – Bahnhofplatz Bern
Während der Planungsphase galt die Randbedingung den MIV auch mit dem Neubau weiterhin über den Bahnhofplatz führen zu können. Während der Bauzeit konnte allerdings der MIV nicht mehr zirkulieren. Das erwartete Verkehrschaos blieb aus und der Wunsch nach einem zukünftigen autofreien Bahnhofplatz in Bern wuchs seitens der Bevölkerung. Es wurde denn auch bereits eine Volksinitiative eingereicht. Diese sich ändernde Wertvorstellungen führen nun dazu, dass der Bahnhofplatz in naher Zukunft allenfalls zu einem autofreien Platz umgewandelt werden müsste. Es stellt sich die Frage, ob die Gestaltung dazu flexibel genug ist.

Normen – Gerzensee/Prêles
In den Gemeinden Gerzensee und Prêles (beide im Kt. Bern) waren Verbesserung bei der Schulwegsicherung erforderlich. Beide Gemeinden hatten somit das gleiche Ziel. Die Lösungsansätze unterschieden sich aber grundsätzlich. Beide Gemeinden waren aufgefordert, für ihren jeweiligen Abschnitt den Querschnitt zu bestimmen. Während sich Gemeinde Prêles für den klassischen Ausbau der Strasse mit Trottoir festlegte, hat sich Gerzensee für den Begegnungsfall Velo/PW bei einer niedrigeren als die signalisierte Geschwindigkeit entschieden. In Gerzensee wurde in der Folge eine einstreifige Strasse mit Ausweichstellen und durchgehendem Trottoir realisiert. Das Ergebnis der Sanierung der beiden Strassen zeigt im direkten Vergleich, dass die differenzierte Anwendung der gleichen Normen und Richtlinien eine Strasse mit zwei unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten hervorbringen kann.

Prozess – Technikumstrasse Winterthur
StudentInnen der zhaw in Winterthur hatten im Zuge einer Projektarbeit die Aufgabe, die Technikumstrasse umzugestalten. Ziel war es, den Strassenraum möglichst flexibel zu gestalten, damit dieser bei sich ändernden Bedürfnissen schnell und ohne grossen Aufwand anpassbar ist. Mit der Szenariotechnik konnten die StudentInnen verschiedene Gestaltungsansätze entwickeln. Aus den unterschiedlichen Ansätzen konnten wiederum die wichtigsten Gemeinsamkeiten herausgearbeitet und in einem Syntheseprojekt zusammengeführt werden.

Die vorliegenden Fallbeispiele stehen beispielhaft für die Art der zu untersuchenden Projekte. Wir gehen davon aus, dass je 3 Fallbeispiele pro Teilbereich untersucht werden können. Die Analyse der Fallbeispiele konzentriert sich auf die berücksichtigten Entwicklungen während des Planungsprozesses, die Anwendung der Normen und das Erkennen von zentralen betrieblichen und baulichen Elementen zur Erhöhung der Flexibilität. Es sollen zudem Erfolgsfaktoren für Prozesse ausgearbeitet werden.

Aus den Erkenntnissen der Problemanalyse, den Auswirkungen der Paradigmenwechsel auf Prozesse und Anwendung der technischen Normen, den erkannten Schwächen im Prozessablauf sowie den Fallbeispielen soll ein optimiertes Prozessmodel erarbeitet werden. Dieses Prozessmodel respektive der optimierte Prozessablauf soll vor allem die Flexibilität zu Beginn des Planungsverfahrens gewährleisten, um somit spätere Anpassungen oder Adaptionen zu erleichtern und den Aufwand so gering wie möglich zu halten.

Ziel ist, die Erkenntnisse anschliessend in die bestehenden Normen integrieren zu können.

Das entwickelte Modell wird durch ergänzende Interviews mit Fachexperten abgestützt. Dabei soll herausgestellt werden, wann welcher Planungsakteur auftritt, welchen Einfluss politische Entscheide haben und wann welche Entscheidungen getroffen werden.

Verifizierung der Thesen

Nachdem die Fallbeispiele mit Hilfe der Beurteilungskriterien im Hinblick auf das jeweilige Projekt und den Prozess beurteilt wurden, können abschliessend die Thesen auf ihre Wahrheit hin überprüft und wenn nötig angepasst werden. Die verifizierten Thesen fliessen in die Empfehlungen zu den Themen Paradigmen, Normen und Prozess in.

Empfehlungen

Zum Schluss soll die Bedeutung des Einflusses der Paradigmenwechsel herausgestellt und verdeutlicht werden, welchen Einfluss der Zeitgeist auf die Planung und Flexibilität der Strassenräume hat.

Aus den Erkenntnissen des optimierten Prozessablaufs, den Erfolgsfaktoren für Prozesse und den ermittelten Anhaltspunkten zur Flexibilität der Normen und Richtlinien sollen zum Schluss Empfehlungen für den Prozessablauf und für die Gestaltung flexibler Strassenräume formuliert werden.

Die Normen werden beleuchtet. Fallweise werden Vorschläge für die Weiterentwicklung erarbeitet. Ziel ist es, einen Prozessablauf aufzeigen zu können, der die bisherige Vorgehensweise während des Planungs- und Projektierungsverfahrens im Hinblick auf die Flexibilität der Strassenräume optimiert.
Equipements spéciaux
(Allemand)
Keine
Etat de la recherche
(Allemand)

Die Thematik der Projektierungsfreiräume wie auch des flexiblen Strassenraums ist bisher noch kaum erforscht. Es bestehen jedoch diverse Beispiele (insbesondere aus Wettbewerben und Studienaufträgen), wie diese Freiräume geschaffen und genutzt werden können.

Die Paradigmenwechsel und die damit verbundenen Erkenntnisse der letzten 40 Jahre fanden bisher wenig Beachtung als allgemeingültige planerische Ansätze. Die Planung bezieht sich meist darauf, heutige Probleme zu lösen. Mögliche neue Verhältnisse und Entwicklungen in Verkehr und Strassenraum werden dabei selten geprüft. Eine zentrale Grundlage in diesem Bereich ist der Forschungsauftrag SVI 2000/378 „Früherkennung von Entwicklungstrends zum Verkehrsangebot“. Dieser gibt Tipps zum Prozesselement Projekt/Vorstudie und verweist deutlich darauf, dass nicht immer Patentrezepte umgesetzt werden sollen, sondern das Projekt seiner eigenen Logik folgen soll. Auch bei Betriebs- und Gestaltungskonzepten ist mehr Gewicht auf flexible Nutzungsmöglichkeiten der Gestaltungselemente zu legen und Details erst am Schluss der Planungen festzusetzen, weil diese sich immer wandelnden Anforderungen unterworfen sind.

Die Schweizer Normen SN geben den Planerinnen und Planern wichtige Informationen über die geometrischen Verhältnisse, die Abmessungen der Fussgänger, Velofahrer und Fahrzeuge sowie die notwendigen Abstände und Zuschläge im Begegnungsfall bei bestimmten Geschwindigkeiten oder Steigungen. Die Normen enthalten immer auch Spielräume. Wo bestehen diese Möglichkeiten? Wie gross sind sie? Und wie häufig werden sie bei der Anwendung der Normen genutzt?

Viele Kantone haben als Ergänzung zu den Normen bereits heute schon eine Typisierung ihres Kantonsstrassennetzes vorgenommen, bei dem klare Standards für die jeweiligen Strassenabschnitte bestimmt sind. Diese Dossiers sind genauer zu durchleuchten. Es stellt sich dabei die grundsätzliche Frage, ob der Standardisierungsansatz für die Anliegen der Flexibilität und des Freiraums überhaupt zielführend ist.

Mit der neuen RASt 06 (Richtlinie für die Anlage von Stadtstrassen) wurde letztes Jahr ein Grundlagenwerk veröffentlicht, das die „Strassenraumgestaltung vom Rand aus“ empfiehlt. Die neue deutsche Richtlinie zeigt damit neue Wege auf, die von den PlanerInnen in der täglichen Praxis angewendet werden können.

Die Prozessgestaltung ist ein wichtiges Thema, da jedes Projekt ein Unikat darstellt. Eine Grundlagenarbeit zur Prozessgestaltung ist der SVI Forschungsauftrag „Lange Planungsprozesse im Verkehr“. Besonders die Vorgehensweise bei der Prozessbearbeitung und -entwicklung sowie die normierten Planungsprozesse sind kritisch zu hinterfragen. Hier kann der Fokus auf die SN 640 210 „Vorgehen für die Entwicklung von Gestaltungs- und Betriebskonzepten“ gelegt werden.

Datenlage:

Die Methode zur Standardermittlung des Tiefbauamtes des Kantons Bern zeigt neue Methoden bei der ganzheitlichen Ermittlung und Denken beim Strassenraumentwurf auf.

Die Erfolgskontrollen Laufental, Wabern, Köniz zeigen jeweils ein ganzheitliches Bild der Ansprüche an den Strassenraum und dessen Flexibilität in der Abdeckung derselben auf.

Die Forschungsarbeit „Wettbewerbe im Schnittstellenbereich Verkehr und Städtebau – Auswertungen von Erfahrungen“ betrachtet kreative Prozesse, in denen - basierend auf den wissenschaftlichen und technischen Grundlagen - neue Wege entwickelt und beschritten werden. Dort sind neue, spannende Prozesse und Ideen abrufbar.

Weitere SVI-Forschungsarbeiten, wie Genderfragen in der Verkehrsplanung, oder die Entkopplung zwischen Verkehrs- und Wirtschaftswachstum geben Anhaltspunkte zu geänderten Anforderungen und Bedürfnissen sowie zu möglichen Entwicklungslinien, auf denen aufgebaut werden kann.

Auch die Delphi-Umfrage zur Zukunft des Verkehrs in der Schweiz, Perspektiven des Freizeitverkehrs, Auswirkungen neuer Arbeitsformen auf den Verkehr und das Mobilitätsmuster im AHV-Alter können Aufschluss über neue Entwicklungstrends in der Verkehrsplanung geben.
Objectifs du projet
(Allemand)
Erforscht werden die Themen „Projektierungsfreiräume“ wie auch „flexibler Strassenraum“. Es wird aufgezeigt, welche betrieblichen, baulichen und siedlungsökologischen Freiräume durch bewusstes Abweichen von bisher üblichen Planungsvorgaben und Normen entstehen (z.B. Geschwindigkeit, Fahrstreifenbreite). Zudem werden Lösungsansätze für eine geeignete Flexibilität von Anlagen für Anpassungen an sich ändernde Anliegen erarbeitet.
Objectifs du projet
(Anglais)
The research study is focusing on flexibility in planning of streets and public spaces and flexible traffic areas. The study demonstrates how such operational, constructional an ecological free space can be created by diverging from so far usual technical standards and guidelines (for example speed, carriageway width). Moreover dispositions of advisable flexibility to adapt traffic areas to changing needs are displayed.
Plan de recherche
(Allemand)

Der Zeitbedarf für das gesamte Forschungsprojekt beträgt rund 20 Monate.

Die Arbeit ist in folgende Schritte unterteilt, die sich teilweise überlappen:

  • Problemanalyse / Literaturrecherche 4 Monate CHF 13’000
  • Begriffsdefinition 1 Monat CHF 3’000
  • Thesen 1.5 Monate CHF 8’000
  • Entwicklung Beurteilungsmodell 3 Monate CHF 8’000
  • Fallbeispiele 6 Monate CHF 53’000
  • Verifizierung der Thesen 4 Monate CHF 32’000
  • Empfehlungen 3 Monate CHF 18’000

Aufwand für Kommunikation / PL / Koordination CHF 19’000

Die Arbeit wird mit der Begleitkommission in 5 Sitzungen diskutiert, die auf die Meilensteine abgestimmt sind.

BK 1 Kick off, Vorgehen

BK 2 Begriffsdefinition, Thesen

BK 3 Zwischenergebnisse, Auswahl Fallbeispiele

BK 4 Auswertung Fallbeispiele/Interviews, Erfolgsfaktoren

BK 5 Empfehlungen
Mise en oeuvre et application
(Allemand)

Die heutigen Planungsergebnisse bzw. projektierten Strassenräume sind eher starr und für die Zukunft unflexibel ausgerichtet. Kleine Änderungen in der Planungspraxis oder in der Denk- und Vorgehensweise der verantwortlichen PlanerInnen und Ämter können bereits dazu führen, dass Strassen ein anderes Gesicht erhalten.

Der optimierte Planungsprozess sowie die Dokumentation von erfolgreichen Fallbeispielen sollen dazu beitragen, ein neues Verständnis in der Planung aufzubauen und die Planungsverantwortlichen einzuladen und zu motivieren, neue Wege zu gehen. Dazu werden auch konkrete Vorschläge für die Weiterentwicklung von Normen erarbeitet.

Im Anschluss an die Forschungsarbeit sollen die Erkenntnisse im Rahmen einer Tagung breiten Kreisen präsentiert werden.
No du rapport
(Allemand)
1420
No du rapport
(Anglais)
1420
Littérature
(Allemand)

UVEK/ASTRA, Forschungsauftrag SVI 2000/378 Früherkennung von Entwicklungstrends zum Verkehrsangebot, Interface, 2005.

UVEK/ASTRA, Forschungsauftrag SVI 2000/444 Lange Planungsprozesse im Verkehr, BINARIO TRE, 2004

Forschungsgesellschaft für Strassen- und Verkehrswesen (FGSV), Richtlinien für die Anlage von Stadtstrassen (RASt 06), Köln 2007

zhaw, Zentrum Urban Landscape (J. Dietiker et al.), Wettbewerbe im Schnittstellenbereich Verkehr und Städtebau – Auswertungen von Erfahrungen, Winterthur, 2008

Schweizer Normen insbesondere SN 640 210 „Vorgehen für die Entwicklung von Gestaltungs- und Betriebskonzepten“

Kantonale und städtische Standards für die Gestaltung von Strassen und Plätzen, z.B.
Tiefbauamtes des Kantons Bern, Methode zur Standardermittlung für Kantonsstrassen