Schlüsselwörter
(Deutsch)
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Verkehrspolitik, Verkehrsplanung, Entscheidungsprozess, Marketing, Infrastruktur, Betrieb, Mobilität, Kommunikation, Akteure, Agglomeration, multivariate Vergleichsanalyse
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Schlüsselwörter
(Englisch)
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Transport policy, transport planning, decision-making process, marketing, infrastructure, operation, mobility, communication, stakeholders, urban agglomeration, Qualitative Comparative Analysis (QCA)
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Forschungsprogramme
(Deutsch)
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07/06 -12/06:
Modul 1, Grundlagen, mit den Arbeitschritten Bezugsrahmen, Auswahl-Kriterien der Fallstudien, einheitliche Codierungskriterien.
10/06 -06/07:
Modul 2, Fallstudien/QCA/Szenarien, mit den Arbeitsschritten bestehende Fallstudien (ca. 20), Neu-Codierung und 1st round QCA, neue Fallstudien (ca. 10), Codierung, 2nd round QCA sowie Best Practice, Szenarien und Synthese.
07/07 - 10/07 (ev. 12/07): Modul 3, Kommunikation/Umsetzung, mit den Arbeitsschritten Analyse und Entwicklung eines Kommunikationskonzeptes mit Marketingstrategie sowie Validierung und Umsetzung.
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Kurzbeschreibung
(Deutsch)
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Verkehrspolitische Entscheidungsprozesse sind in der Schweiz föderalistisch geprägt und unterscheiden sich deshalb stark nach politischer Ebene sowie unterschiedlich und vielfältig geprägter Konstellationen. Über diese Prozesse besteht eine Vielzahl von Kenntnissen, die sich in der Regel auf die Wirksamkeit bei einzelnen Verkehrsprojekten, -programmen und -massnahmen beziehen. Die Forschungsarbeit zur verkehrspolitischen Entscheidfindung in der Verkehrsplanung geht einen Schritt weiter und untersucht Regelmässigkeiten und die Folgen bestimmter Konstellationen von Determinanten bzw. ihrer Ausprägungen unabhängig von den jeweiligen Einzelfällen. Dies erfolgt über eine einheitliche Codierung und Auswertung von bestehenden und neuen Fallbeispielen. Mit dem gewählten Forschungsansatz können verkehrspolitische Entscheidungsprozesse in allgemein gültigerer Form erfasst und dargestellt werden. Damit lassen sich die Erkenntnisse über Erfolgs-, Misserfolgs- und Hemmfaktoren in verkehrspolitischen Entscheidungsprozessen in einer Form aufbereiten, die den Akteuren im Verkehrsbereich als hilfreiche Grundlage für zukünftige Entscheidungsprozesse dient. Die mit einer speziellen und in der Schweiz noch wenig angewendeten Methodik (siehe QCA-Ansatz) gewonnenen Ergebnisse der Forschungsarbeit erlauben die Erarbeitung eines bereichsübergreifenden, zielgruppen- und phasenorientierten sowie langfristig angelegten Kommunikationskonzeptes.
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Kurzbeschreibung
(Englisch)
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Decision-making processes concerning transport policy in Switzerland are very much affected by federalism. They therefore differ greatly from one political level to the next and from one versatile constellation to the other. There is a lot of knowledge on these processes generally referring to the effectiveness of individual transport projects, programs and measures. This research project on decision-making in transport policy will go one step further und examine regularities (common laws) and consequences of certain determinant constellations and show their typical characteristics independently from the individual case. This will be done with a consistent codification and analysis of existing and new case studies. The chosen approach (see QCA) allows decision-making processes in transport policy to be recorded and described in a universal way. Therefore the knowledge on factors of success, failure and inhibition concerning decision-making in transport policy can be presented in such a way that it is a useful basis for all stake holders in the field of transport. Thus the research results will provide a basis for the establishment of a long term communications concept which is also based on a systematic market analysis and is trans-sectoral taking into account the target groups and phases.
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Projektbeschreibung
(Deutsch)
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In der Schweiz sind politische Entscheidungsprozesse in der Verkehrspolitik und anderen Politikbereichen föderalistisch geprägt und haben spezifische Auswirkungen auf nationaler, kantonaler, regionaler und kommunaler Ebene. Meist werden mit dem Einsatz öffentlicher Mittel in der Vorbereitungsphase möglichst effiziente und effektive Wirkungen angestrebt (Investitions-, Betriebskosten, Verkehrs-, Umweltauswirkungen). In jüngster Zeit sind es v.a. die Agglomerationsgebiete, teilweise aber auch ländliche Regionen (z.B. Emmental, Kt. Glarus), die zusammen mit Bund und Kantonen nach möglichst optimalen Entscheidungsabläufen suchen. Die Resultate einer Meta-Analyse von 62 verkehrspolitischen Evaluationen auf allen drei föderalen Ebenen (Sager 2005 s. Literatur) zeigen hier, dass die Berücksichtigung von Akteurinteressen vor allem für die erfolgreiche Leistungserbringung von Bedeutung ist, während die langfristige Wirksamkeit einer Politik von der Art der gewählten Massnahmen abhängt. Als konstante Erfolgsfaktoren für Vollzug und Wirksamkeit erweisen sich Professionalität, Unabhängigkeit und Koordinationsfähigkeit der zuständigen Verwaltungen.
Die Untersuchung zur verkehrspolitischen Entscheidfindung in der Verkehrsplanung fokussiert auf die Erfolgsfaktoren in diesen Prozessen und verfolgt drei Zielsysteme: 1. Aufzeigen der Erfolgs-, Hemm- und Misserfolgsfaktoren verkehrspolitischer Entscheidungsprozesse in der Schweiz auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene unter spezieller Berücksichtigung der Agglomerationsebene. 2. Verknüpfung systematischer Analysen verkehrspolitischer Entscheidungsprozesse zur Erkennung von Regelmässigkeiten und Folgen bestimmter Konstellationen von Determinanten bzw. ihrer Ausprägungen unabhängig von den jeweiligen Einzelfällen. 3. Erarbeitung eines auf dem klassischen Marketing-Ansatz basierendes Kommunikationskonzeptes zur besseren Bekanntmachung der Forschungsergebnisse an Akteure aus Politik, Verwaltung, Verbände, Transportunternehmen, Fachpersonen, etc.
Um diese unterschiedlichen Ausprägungen von Entscheidungsprozessen vergleichbar erfassen zu können, gehen wir von einem Denkmodell aus, das sich am in der Politikfeldanalyse gängigen Policy-Zyklus-Modell orientiert. Dieses umfasst Einflussfaktoren (situative und politische Vorgaben), Erfolgsfaktoren im Prozess (Problemwahrnehmung, Agenda-Setting, Politikformulierung, Politikentscheidung, Politikumsetzung, Politikevaluation) sowie die Wirkungsfaktoren (Akteure / Adressaten, Problemlösung). Dieses Denkmodell erfordert ein hochgradig systematisches Vorgehen. Deshalb steht die Anwendung der sog. Qualitative Comparative Analysis (QCA) im Zentrum des methodischen Vorgehens. Einer der Erfolgsfaktoren für eine gemeinsame Problem-, Programm- und Massnahmendefinition ist in allen Prozessphasen (siehe auch VSS-Norm zu Projektphasen) eine transparente und gute Kommunikation der Grundlagen, Entscheidungen und Wirkungsbeurteilungen. Im Rahmen der Forschungsarbeit werden vorhandene und neue Fallbeispiele methodisch streng nach einheitlichen Kriterien codiert und ausgewertet. Damit werden Einzelfälle vergleichbar und können fallbeispielübergreifende Ergebnisse erzielt werden, die in praxisorientiertes Kommunikations- und Marketingkonzept überführt werden können.
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Methoden
(Deutsch)
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Modul 1: Desk Research, Literatur-/Dokumentenanalyse, Expertengespräche betr. Bedürfnisabklärung, Auswahl- und Codierungskriterien mittels Team-Workshop und Begleitgruppen-Sitzung.
Modul 2: Sekundäranalyse bestehender und Primärerhebung neuer Fallstudien, Experteninterviews, Codierung, QCA (um multivariate Erklärungen betr. Einfluss bestimmter Faktorkonstellationen auf Entscheidungsprozess und Wirkungsfaktoren auch bei relativ kleiner Fallzahl zu erhalten), Szenarienbildung. Modul 3: Marktanalyse, Segmentierung und Marketing-Mix unter Anwendung ganz konkreter Umsetzungsmassnahmen (Leidfaden, Workshop, Schulung).
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Spezielle Geräte und Installationen
(Deutsch)
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Stand der eigenen Forschung
(Deutsch)
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Die bisher geleistete Forschung zu den Inhalten der Verkehrspolitik ist vielfältig und bietet eine grosse Anzahl an Fallstudien, die im Sinne der vorliegenden Fragestellung ausgewertet, codiert und systematisch verglichen werden können. Vor dem Hintergrund des gewählten politikwissenschaftlichen Ansatzes ist die Haltung vertretbar, dass schon recht viel Forschung über Planungs-. Entscheidungs- und Umsetzungsprozesse in der Verkehrspolitik betrieben wurde, der Wissenstransfer zu den technischen Verkehrsfachleuten aber nicht ausreichend stattfand. Forschungslücken bestehen somit bei Fragen, die speziell auf den politischen Prozess und die Kommunikation bzw. Übermittlung der Resultate in die Politik, Gesellschaft und andere Fachdisziplinen ausgerichtet sind. Wichtig ist, dass diese Fragen nicht nur auf der Basis von einzelnen Fallstudien beantwortet werden, sondern dass darüber hinaus Antworten zu Konstellationen von Einflussfaktoren sowie zu Handlungsoptionen unter ganz bestimmten Bedingungen gegeben werden können.
Die bisher geleistete Forschung zu Entscheidungsprozessen in der Verkehrspolitik kann wie folgt zusammengefasst werden:
- Die Politikwissenschaft beschäftigte sich wiederholt mit der Steuerungsfähigkeit des Staates. Dabei wurde festgestellt, dass die hierarchische Top-Down-Steuerung an Grenzen stösst und zunehmend neue Formen der Mitwirkung nötig sind. In der Schweiz bestehen aber z.T. Unklarheiten über den Umgang mit den Ergebnissen aus solchen Prozessen.
- Div. Studien SVI: Analyse verkehrspolitischer Planungsprozesse unter Berücksichtigung der Akteure, Betroffenen und Rahmenbedingungen; eher konzeptionell und auf einzelne Fallstudien ausgerichtet.
- Nationale Forschungsprogramme NFP 6, 25, 41, 49: Optimierung politischer Entscheidungsprozesse in der nationalen, kantonalen und städtischen Verkehrspolitik; verwaltungs- und politikwissenschaftliche Studien fordern mehr Zusammenarbeit, Partizipation, Koordination zwischen Politikbereichen sowie gezielte und stufengerechte Akzeptanzbeschaffung.
- COST-Programme: Entscheidungsprozesse in europäischen Stadtregionen in den Bereichen Verkehrsinfrastruktur, Gebietsentwicklungen, Parkierungs- und Mobilitätskonzepte.
- EU-Forschungsrahmenprogramme: Ländervergleiche zu Entscheidungsprozessen, v.a. in Bezug auf die politische und gesellschaftliche Akzeptanzbeschaffung im Bereich Pricing. Div. Untersuchungen zur schweizerischen, kantonalen und regionalen Verkehrspolitik: mit Schwerpunkt Einflussfaktoren, Fallbeispiele und Vergleiche bei geringer Fallzahl. Wichtige Erkenntnisse aus der praktischen Durchführung und Kommunikation von ZMBs, Gesamtverkehrskonzeptionen, Mobilitätsstrategien und Agglomerationsprogrammen.
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Projektziele
(Deutsch)
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1. Aufzeigen der Erfolgs-, Hemm- und Misserfolgsfaktoren verkehrspolitischer Entscheidungsprozesse in der Schweiz auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene unter spezieller Berücksichtigung der Agglomerationsebene
2. Verknüpfung systematischer Analysen verkehrspolitischer Entscheidungsprozesse zur Erkennung von Regelmässigkeiten und Folgen bestimmter Konstellationen von Determinanten bzw. ihrer Ausprägungen unabhängig von den jeweiligen Einzelfällen Erarbeitung eines auf dem klassischen Marketing-Ansatz basierendes Kommunikationskonzeptes, das sich durch Politik und Verwaltung zielgruppenorientiert und auf die unterschiedlichen Entscheidungsprozessphasen angepasst umsetzen lässt.
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Projektziele
(Englisch)
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1. Identify factors influencing success, obstruction or failure of the decision-making processes in transport policy on a local, regional and national scale specificially focussing on urban agglomeration.
2. Link systematic research on decision-making processes within transport policy to identify common laws and consequences of certain determinant constellations and to show their typical characteristics independently from the individual case. Formulation of a communications concept based on the classical marketing approach to be implemented by political and administrative authorities
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Umsetzung und Anwendungen
(Deutsch)
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Die wissenschaftlichen Ergebnisse und einzelfallunabhängigen Empfehlungen (kritische Entscheidungspfade, Best Practice, Szenarien mit Wenn-Dann-Empfehlungen) werden in ein kohärentes Kommunikationskonzept mit der klassischen Betriebswirtschaft entnommenen Marketingansätzen übertragen. Die Umsetzung erfolgt nach der nötigen Validierung über Workshops mit Stakeholders, Kommunikationsverantwortlichen von Bund, Kantonen und Städten. Auch sollen Schulungsunterlagen und ein Kursangebot entworfen werden.
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Berichtsnummer
(Deutsch)
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1264
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Literatur
(Deutsch)
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Eigene Literatur:
Fremde Literatur:
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