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Forschungsstelle
ASTRA SBT
Projektnummer
SVI1999/138
Projekttitel
Planungsprozess und Planungsinstrumente für angebotsorienierte Verkehrsplanung
Projekttitel Englisch
Instruments for sustainability in road planning at the local level

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Alternative Projektnummern
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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Zielerreichung
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Abstract
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Umsetzung und Anwendungen
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Beurteilungsbericht
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Publikationen / Ergebnisse
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Berichtsnummer
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Bewertung, Verfeinerung und Konsolidierung der Methode der angebots-orientierten Verkehrsplanung
Alternative Projektnummern
(Deutsch)
44/99
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Mit dem steigenden Umweltbewusstsein und den entsprechenden gesetzlichen Anforderun-gen nehmen die Aspekte der Umfeldverträglichkeit in der Strassenplanung einen zunehmenden Stellenwert ein. Bereits in den 80-er Jahren wurden erste Hauptverkehrsachsen umfeldver-träglich saniert. In der Zwischenzeit wurde die Methodik der angebotsorientierten Strassenplanung weiter entwickelt. Sie gelangte seit Mitte der 90-er Jahre vor allem im Raum Bern zur konkreten Anwendung und fand ihren theoretischen Niederschlag in der Wegleitung des BUWAL für ,,Strassenplanung und Strassenbau in Gebieten mit übermässiger Luftbelastung" (1997).

Mit dieser Forschungsarbeit soll ein Beitrag zur Verfeinerung, Konsolidierung, praktischen Anwendbarkeit und letztlich Verbreitung der Methode der angebotsorientierten Stras-senplanung geleistet werden. Ausserdem sollen die Anwendung der BUWAL-Wegleitung thematisiert und die Anforderungen an die Ausbildung der Verkehrsfachleute aufgezeigt werden.

Die Forschungsarbeit stützt sich einerseits auf eine Analyse realisierter oder aktueller Projekte sowie auf eine kritische Begutachtung der heute bekannten methodischen Grundlagen; ander-erseits sollen mit eigenen ergänzenden Erhebungen wichtige Lücken geschlossen und bisherige Annahmen verifiziert werden. Die Ergebnisse sollen anschaulich und allgemein verständlich dargestellt werden.
Kurzbeschreibung
(Englisch)
The significance of environmental and societal aspects in road planning is increasing due to the fact of environmental awareness and its legal requirements. Instruments for sustainability in road planning at the local level have been developed and applied to Berne and its surroundings since the mid 90ties. Furthermore, this approach formed the base of the of the BUWAL manual "Strassenplanung und Strassenbau in Gebieten mit übermässiger Luftbelastung" (1997).

The research work aims at consolidating, using and disseminating this new approach in road planning. Furthermore, the appliance of the BUWAL's instructions will be discussed, as well as the requirements for the training of transportation specialists.

On the one hand, the research work is based on an analysis of already realized or current projects, and on a review of well-known methodical basic principals. On the other hand, this research will fill up gaps with self-made surveys and it will verify presumptions.
Projektziele
(Deutsch)
Beurteilung, Verfeinerung und Konsolidierung der Methode
Zielerreichung
(Deutsch)
Die Forschungsziele konnten weitgehend erreicht werden.
Abstract
(Deutsch)
Der Begriff „angebotsorientierte Verkehrsplanung“ wird in der Schweiz seit einigen Jahren verwendet und hat Eingang gefunden in die neuesten Normen (SN 640 210) und in die BUWAL – Wegleitung für Strassenplanung und Strassenbau in Gebieten mit übermässiger Luftbelastung. Nach den vorhandenen Definitionen umschreibt „angebotsorientiert“ eine Planungsphilosophie, welche sich an den Belastbarkeitsgrenzen von Verkehr, Umfeld und Umwelt orientiert und welche die Funktionsfähigkeit, die Verträglichkeit und die Entwicklungsspielräume ins Zentrum der Planung stellt. Als typische neuere Beispiele werden Projekte wie die Seftigenstrasse in Wabern oder die Bernstrasse in Zollikofen genannt.

Im vorliegenden Forschungsbericht wird das Wesen der angebotsorientierten Strassenplanung anhand von realisierten Fallbeispielen möglichst präzis charakterisiert. Nebst der technischen Lösung wird dabei auch der Planungsprozess in die Untersuchung einbezogen. Mit Hilfe einer „Erfolgskontrolle“ sollen Stärken und Schwächen der angebotsorientierten Strassenraumplanung eruiert und anwendungsorientierte Erkenntnisse gewonnen werden.

Als Fallbeispiele wurden in den letzten Jahren realisierte Umgestaltungen von Ortsdurchfahrten mit mittleren bis hohen Verkehrsbelastungen ausgewählt: Baar, Buchs, Murten, La Tour-de-Trème, Corminboeuf, Visp, Wabern. Für die Beurteilung wurde ein Kriterienkatalog mit zugehörigen Indikatoren festgelegt. Der Kriterienkatalog orientiert sich am Begriff der Nachhaltigkeit und berücksichtigt deren ökonomische, ökologische und sozio-kulturelle Dimension. In Ergänzung zu gängigen Kriterien wie Lärm, Luft, Verkehrssicherheit, Trennwirkung, Kosten, u.a. wurden dabei auch in der neueren Diskussion um Nachhaltigkeit wichtige Kriterien wie Individualität, Solidarität oder Partizipation einbezogen. Grundlagen für die Bewertung der Fallbeispiele waren Interviews mit Projektverantwortlichen, Analysen der Projektunterlagen, Erhebungen vor Ort und Befragungen der Bevölkerung.

Als Hauptergebnisse des Forschungsauftrags können die folgenden vier Punkte erwähnt werden:
1. Die Erarbeitung einer praxisnah einsetzbaren Methodik für Projektevaluationen und -beurteilungen, welche eine umfassende und nachhaltigkeitsorientierte Sichtweise beinhaltet,
2. eine Dokumentation von sieben Fallbeispielen aktueller Umgestaltungen innerörtlicher Strassenräume, die sich am Vorgehen der angebotsorientierten Strassenraumplanung orientieren,
3. die massnahmen- und kriterienspezifische Analyse der Fallbeispiele nach dem neuen Beurteilungsraster, um Kernelemente der angebotsorientierten Strassenraumplanung zu identifizieren, sowie
4. eine Checkliste samt Vorschlag für eine übersichtliche Darstellung der Resultate für Planende, die eine Problemanalyse, eine Wirkungskontrolle oder eine einfach durchführbare Evaluation einer innerörtlichen Strassenraum-Umgestaltung realisieren wollen.

Nebst den im Hauptbericht zusammengefassten Resultaten werden im Anhang weitere Informationen zur Beurteilungsmethodik und zu den Fallbeispielen zugänglich gemacht.

Die Fallbeispiele zeigen, dass bei Umgestaltungen von Ortsdurchfahrten mit vertretbarem Aufwand namhafte Verbesserungen erzielt werden können. Die folgenden praktischen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, dass bei zukünftigen Projekten die Prinzipien der angebotsorientierten Strassenplanung vermehrt beachtet werden:
? Die angebotsorientierte Strassenraumplanung orientiert sich an den Kriterien der Nachhaltigkeit und der Koexistenz, setzt ein umfassendes Planungsverständnis voraus, stützt sich auf einen partizipativen Planungsprozess und prüft die Ergebnisse durch eine Erfolgskontrolle.
? Folgende Merkmale von realisierten Projekten können für zukünftige Projekte wegleitend sein: Festlegen von Zielwerten zur Verkehrsbelastung (motorisierter Verkehr), Reduktion des Geschwin-digkeitsniveaus für den MIV, Verbesserung der Bedingungen für die schwächeren Verkehrsteilnehmer, Abbau der Dominanz des MIV und Aufwertung des Strassenraumes als Siedlungs- und Aufenthaltsraum.
? Im Planungsprozess findet eine bewusste Auseinandersetzung mit Zielkonflikten statt, bei deren Optimierung die jeweils Betroffenen einbezogen werden. Im Bericht sind die gängigen Zielkonflikte dargestellt und bewertet.
? Die angebotsorientierte Planung stellt erhöhte Anforderungen an die Beteiligten, namentlich der Behörden und Fachleute, indem der Wille und die Einsicht notwendig sind, aus dem Projekt einen optimalen Gesamtnutzen herauszuholen, die übergeordneten Zusammenhänge einzubeziehen, sich mit unterschiedlichen Interessengruppen auseinander zu setzen und sich auf den offenen Ausgang eines Prozesses einzulassen. Als Massnahme zur Motivation und zur Qualitätssicherung wird u.a. die Schaffung eines Labels vorgeschlagen.
? Die Forschungsarbeit zeigt einen gangbaren Weg zu einer Erfolgs- und Wirkungskontrolle für Strassenprojekte auf. Eine praktisch anwendbare Checkliste mit den relevanten Kriterien und zugehörigen Indikatoren dient als Arbeitshilfe für die Planung und für die Durchführung einer Erfolgskontrolle.
? Die positiven und negativen Wirkungen der in den Fallbeispielen vorkommenden Massnahmen sind als Planungshilfe in einer Tabelle zusammengefasst.
? Angesichts der umfassenden, in den SN-Normen 640 210 bis 213 und der BUWAL – Wegleitung aufgearbeiteten Planungs- und Projektierungshilfen wird auf weitergehende Anleitungen verzichtet. Hingegen wird auf Wissenslücken und einen weiteren Forschungsbedarf hingewiesen, namentlich betreffend der ökonomischen Kriterien, zur Frage des Sicherheitsgewinns bei Umgestaltungen, des „idealen“ Durchfahrtswiderstandes und der Quantifizierung von Belastbarkeitsgrenzen.
? Schliesslich wird festgestellt, dass der Begriff „angebotsorientierte Verkehrsplanung“ für die hier untersuchten Fälle (Ortsdurchfahrten) nicht ideal ist. Es wird vorgeschlagen, ihn durch den Begriff „Strassenraumplanung für Koexistenz“ zu ersetzen.
Umsetzung und Anwendungen
(Deutsch)
Die Forschungsarbeit zeigt, wie bei Projekten für Hauptverkehrsstrassen innerorts (Sanierungen, Umgestaltungen) die Aspekte der Nachhaltigkeit und der Koexistenz konkret berücksichtigt werden können: Der Bericht beinhaltet eine praxisnah einsetzbare Methodik für Projektevaluationen (mit Beurteilungsraster im Anhang) und fasst wesentliche Punkte für die Planung zusammen (massgebende Qualitätsmerkmale, Empfehlungen über den Umgang mit Zielkonflikten, Anforderungen an den Planungsprozess). Eine detaillierte Checkliste gibt Auskunft über die Wirkungen einzelner Massnahmen hinsichtlich einzelner Kriterien.
Beurteilungsbericht
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit entwickeln einen gangbaren Weg für eine praxisnah einsetzbare Methodikanwendung für Projektevaluationen. Anhand von sieben Fallbeispielen wird nachvollziehbar dargestellt, wie eine Erfolgskontrolle von ausgeführten Projekten und eine Checkliste für zukünftige Anlagen auszusehen haben.
Die Untersuchungen (Befragungen und eigene Recherchen) ergaben plausible Resultate. Es kann davon ausgegangen werden, dass mit gezielter weiterer Forschung im Bereich der aufgezeigten Lücken konkrete Handlungsanweisungen für die Gestaltung zukünftiger Umbauten und Neubauten von urbanen Strassenräumen erarbeitet werden können.
Als besonders gelungen ist die Neudefinition des ungenauen und abgegriffenen Begriffes „angebotsorientierte Verkehrsplanung“ in „Strassenraumplanung für Koexistenz“. Damit wird die Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer im urbanen Raum verdeutlicht.
Weiter zu untersuchen sind insbesondere die ökonomischen Kriterien zur Nachhaltigkeit der Strassenraumplanung. Ebenso verlangen die Aspekte Sicherheitsgewinn bei Umgestaltungen und die Quantifizierung der Bealstbarkeitsgrenzen weiterer Forschung.
Die Arbeit hat deutlich aufgezeigt, dass die Nachhaltigkeit und Koexistenz in der Strassenraumplanung erhöhte Anforderung an alle Beteiligten stellt, insbesondere Behörden und Fachleute. Es sind Wille und Einsicht notwendig, um aus den Projekten den optimalen Gesamtnutzen herauszuholen.
Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)
keine
Berichtsnummer
(Deutsch)
1005