Schlüsselwörter
(Englisch)
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chewing activity, dairy cows, grazing, health assessment, pasture, physical structure, prognostic indicators, prognostic tools, ruminal pH, tannin
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Kurzbeschreibung
(Deutsch)
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Eine nachhaltige und wirtschaftliche Milchproduktion bedingt eine leistungs- aber auch gesundheitsorientierte Milchviehfütterung unter Berücksichtigung der Minimierung von Nährstoffverlusten in die Umwelt. Die Schwerpunkte des Projektes liegen daher in der Erarbeitung und Überprüfung von Kenntnisse über die Fütterung der Milchkuh auf Raufutterbasis sowie der Entwicklung von Strategien, fütterungsbedingten Erkrankungen vorzubeugen bzw. zu erkennen. 1. Prognostische Beurteilung der Nähr-, Mineral- und Wirkstoffversorgung Eine Unter- aber auch Überversorgung der Milchkuh mit Nähr-, Mineral- und Wirkstoffen kann schwerwiegende Folgen für die Gesundheit und Leistung des Tieres bedeuten. Bisher existieren nur wenige Möglichkeiten für den Praktiker, um die Versorgungslage seiner Tiere routinemässig zu beurteilen und damit fütterungsbedingten Stoffwechselstörungen vorzubeugen. Es besteht daher der Bedarf, entsprechende Instrumente bzw. Methoden zu erarbeiten, die sowohl innerhalb verschiedener Programme der Herdenbetreuung als auch in der BIO-Produktion eingesetzt werden können. 2. Bedeutung der physikalischen Struktur in der Fütterung Eine wiederkäuergerechte Fütterung bedingt eine ausreichende Versorgung mit physikalischer Struktur. Um bei Weidehaltung dem hohen Energie- und Proteinbedarf der Milchkuh gerecht zu werden, wird oft in einem frühen Wachstumsstadium des Grases geweidet. Dieses weist sowohl eine geringe physikalische Struktur als auch einen hohen Proteingehalt auf und kann sich daher negativ auf den Stoffwechsel und damit auf die Leistung und das Wohlbefinden des Tieres auswirken. Ansätze zur Abschätzung des Strukturbedarfes existieren bereits, jedoch ist über die Wirksamkeit der Struktur und über die Bedeutung der synchronen Nährstoffzufuhr bei Weidhaltung noch sehr wenig bekannt. 3. Aktualisierung der Fütterungsempfehlungen Um fütterungsbedingten Erkrankungen vorzubeugen, muss die Milchkuh bedarfsgerecht gefüttert werden. Es ist daher von grosser Bedeutung, die Fütterungsempfehlungen fortlaufend zu kontrollieren und gegebenenfalls zu ergänzen. Dies bedingt zusätzlich eine kontinuierliche Aktualisierung der Datengrundlage für die Nährwerttabellen, sowohl durch weitere Parameter als auch durch neue Erkenntnisse zu Futtermitteln z. B. hinsichtlich der Wirkung von sekundären Pflanzeninhaltsstoffen (Tannine).
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Neue Kenntnisse/Literatur
(Deutsch)
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1. Prognostische Beurteilung der Nähr-, Mineral- und Wirkstoffversorgung Fürll M., 2002. Frühwarnsystem Harn. DLZ 10, 90 - 93. Hörègel U., Fürll M., 1998. Untersuchungen zur Früherkennung der Gebärparesegefährdung bei Kühen. Der Praktische Tierarzt, collegium veterinarium XXVIII, 86 - 92. Kirbach H., Jünger C., Kleiser L., Fürll M., 1998. Schnelldiagnostika in der Nutztierpraxis. In: Fürll M. (ed.). Stoffwechselbelastung, -diagnostik und -stabilisierung beim Rind. Leipziger Samstagsakademie, Leipzig 25.4.1998, 243 - 248. Kirst E., Jacobi U., 2002. Harnstoff- und Acetongehalt der Milch - Indikator zur Beurteilung der Fütterung laktierender Rinder. Der Praktische Tierarzt, 83 (4), 362 - 372. Pehrson B., 2002. Milk analysis as an indicator of the nutritional and disease status of dairy cows. In: Garnsworthy P.C., Wiseman J. (eds.). Recent developments in ruminant nutrition 4. Nottingham University Press. 457 - 476. 2. Bedeutung der physikalischen Struktur in der Fütterung De Brabander D.L., De Boever J.L., Vanacker J.M., Geerts N.E. 2002. Evaluating and effects of physical structure in dairy cattle nutrition. In: Kaske M., Scholz H., Höltershinken M. (eds) Recent Developments and Perspectives in Bovine Medicine. Hildesheimer Druck- und Verlags-GmbH, Hildesheim,182-197. Dohme F., Graf C.M., Kreuzer M. 2003. Comparison of grazing systems in their effects on ruminal pH fluctuation, chewing activity and milk yield in cows. Proc. Soc. Nutr. Physiol. 12, 59. Maekawa M., Beauchemin K.A., Christensen D.A. 2002. Effect of concentrate level and feeding management on chewing activities, saliva production, and ruminal pH of lactating dairy cows. J. Dairy Sci. 1165-1175. 3. Aktualisierung der Fütterungsempfehlungen Beaumont et al., 1996,L'effet d'encombrement ruminal des fourrages : sa relation avec l'ingestibilité et étude de sa prévision au laboratoire. Rencontres Recherches Ruminants, 3,313-316 ; Orskov, 1994, Plant Factors limiting Roughage Intake in Ruminants, Livestock Production for the 21st Century : Priorities and Research Needs, ed. Thacker P.A., Univ. Saskatchewan, 1-9; Faverdin, 1992, Comparaison des différentes méthodes de prédiction des quantités ingérées, INRA Prod. Anim. 5, 271-282
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