Die Eutergesundheit ist eines der wichtigsten Probleme der Schweizerischen Milchproduktion. Präventionskonzepte werden bislang immer noch nicht konsequent umgesetzt. Insbesondere die Eutergesundheit erstkalbender Rinder stellt die Basis für eine eutergesunde Herde dar. Der Fokussierung auf das Management zur Gesunderhaltung von Färsen wurde bislang noch nicht das notwendige Gewicht eingeräumt.
Mit dem vorliegenden Projekt soll umfassend evaluiert werden, wie sich die Eutergesundheit erstkalbender Rinder (Primipara) in der Schweiz darstellt. Anhand von Daten der Milchleistungsprüfung (Zellzahl) soll die Prävalenz von erhöhten Zellzahlen post partum ermittelt werden. Anhand der Informationen über betriebliche Faktoren in der Klientel der Eutergesundheitsberatung des Tierspital Bern und des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) werden Risikoabschätzungen für eine erhöhte Mastitisprävalenz dieser Altersgruppe durchgeführt. Aus diesen Betrieben werden Herden rekrutiert, die eine überdurchschnittlich gute Eutergesundheit der Erstkalbinnen aufweisen (n=30) sowie solche, die eine unterdurchschnittliche Eutergesundheit zeigen (n=30). In diesen Herden werden nach Anpassung der betrieblichen und tierindividuellen Erhebungsbögen des Rindergesundheitsdienstes, des Tierspital Bern sowie des FiBL umfassende Erhebungen durchgeführt, die zum Ziel haben, signifikante Risikofaktoren für eine unterdurchschnittliche Eutergesundheit von Färsen zu ermitteln, die über standardisierte Erhebungen hinausgehen. Hierdurch sollen die bekannten Modelle zur Beschreibung der Prävalenz von Mastitiden primiparer Rinder verbessert werden.
Die sich daraus entwickelnden Resultate werden in einem gemeinsamen Workshop unter Hinzuziehung von Experten diskutiert und in ein Beratungskonzept überführt, das breite Anwendung in der Schweizerischen Beratungspraxis von damit betrauten Institutionen finden soll. Die Effekte, die aus diesen Konzepten resultieren, werden im Rahmen des Projektes soweit vorhanden, dargelegt und darüber hinaus permanent aktualisiert und als Beratungstool zur Verfügung gestellt